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27. Oktober 2017 | Gemeinderat, Direktionen

Kirchenfeldbrücke soll 2018 saniert und verstärkt werden

Um die Nutzungsdauer der Kirchenfeldbrücke um 80 Jahre zu verlängern und die Nutzlast für den ÖV zu erhöhen, soll die Brückenkonstruktion verstärkt werden. Zudem sollen der Oberbau saniert, die Gleise erneuert und die Fahrleitungen ersetzt werden. Der Gemeinderat hat für den Kostenanteil der Stadt Bern zuhanden des Stadtrats eine Kreditvorlage verabschiedet. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich von Mitte April bis Mitte November 2018. Während der 16-wöchigen Intensivbauphase muss die Brücke für den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr komplett gesperrt werden.

Die Kirchenfeldbrücke wurde 1883 eröffnet – zu einer Zeit, als in der Stadt Bern vorab Pferdefuhrwerke unterwegs waren. Über die Jahrzehnte wurde die Brücke mehrmals verstärkt und den jeweiligen Erfordernissen angepasst. Seit der letzten Sanierung Ende der Achtzigerjahre ist das Höchstgewicht für private Fahrzeuge auf zehn Tonnen beschränkt, für den ÖV beträgt die maximale Last pro Achse 8,3 Tonnen.

Höhere Nutzlast für ÖV

Die Kirchenfeldbrücke weist statische Schwachstellen auf. Konkret wurden bei einer Inspektion Schäden in Form von Rissen festgestellt, die auf Überbeanspruchung zurückzuführen sind. Mit der geplanten Sanierung soll deshalb die Brückenkonstruktion verstärkt und damit die Gebrauchstauglichkeit der Kirchenfeldbrücke für weitere 80 Jahre sichergestellt werden. Gleichzeitig kann die maximale Nutzlast für den ÖV auf 10,6 Tonnen Achslast erhöht werden, was Bernmobil bei künftigen Trambeschaffungen zusätzliche Spielräume eröffnet. Zusammen mit den Verstärkungsmassnahmen sollen der Brückenoberbau saniert, die Erdbebensicherheit gewährleistet und die Gleise mitsamt der Fahrleitungen ersetzt werden. Wegen dem neuen, leicht erhöhten Gleissystem müssen auch die Anschlussgleise auf dem Helvetia- und dem Casinoplatz angepasst werden.

Komplettsperrung während 16 Wochen

Vorbehältlich der Kreditgenehmigung durch den Stadtrat starten die Vorbereitungsarbeiten mit dem Gerüstbau Mitte April 2018. Dank des geplanten Zweischichtbetriebs soll die Brücke bereits im November 2018 wieder in Betrieb genommen werden. Während der 16-wöchigen Intensivbauphase vom 23. Juli bis 9. November 2018 wird die Brückenfahrbahn gesperrt, der öffentliche Verkehr und der motorisierte Individualverkehr werden grossflächig umgeleitet. Fussgängerinnen und Fussgänger hingegen können die Brücke auch während der Intensivbauphase beidseitig passieren. Velofahrende können ihr Gefährt ebenfalls jederzeit über die Brücke schieben. Auf dem Casino- und dem Helvetiaplatz werden Bauinstallationsplätze eingerichtet.

Koordinierte Bauarbeiten

Die Bauarbeiten an der Kirchenfeldbrücke werden mit jenen zum Umbau des Kultur Casinos koordiniert. Zudem wurden sie so terminiert, dass einerseits die geplanten Festivitäten zum 100-Jahr-Jubiläum der Kunsthalle möglichst wenig tangiert werden und anderseits die notwendigen Umleitungen des öffentlichen Verkehrs zu einem grossen Teil in die Sommer- und Herbstferien fallen. Auch die Durchführung des traditionsreichen Strassenmusikfestivals «Buskers» ist sichergestellt: Die Baustelleninstallation auf dem Casinoplatz wird während dem Festival geräumt.

Kreditvorlage verabschiedet

Die Kosten für die Sanierung und den Gleisersatz der Kirchenfeldbücke belaufen sich auf total 17,6 Millionen Franken (Kostengenauigkeit ±10%). Die Aufwendungen für die Sanierungs- und Verstärkungsmassnahmen werden von der Bauherrschaft – Stadt Bern und Bernmobil – hälftig getragen. Die übrigen Sanierungsarbeiten werden von den jeweiligen Bauherren selbst finanziert: So trägt etwa Bernmobil die Kosten für den Ersatz des gesamten Gleissystems, während die Stadt Bern die Instandstellung der Betonpfeiler finanziert. Der Gemeinderat hat für den Kostenanteil der Stadt Bern in der Höhe von 6,8 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats eine entsprechende Kreditvorlage verabschiedet. Auf Bernmobil entfallen 10,6 Millionen Franken, auf Energie Wasser Bern 200’000 Franken.

Gemeinderat der Stadt Bern

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