Jahresbericht Sucht: Bedarf an Beratungen gestiegen
In der Suchthilfe zeigen sich die komplexen individuellen und gesellschaftlichen Problemlagen: Dies legt der Jahresbericht 2023 der Stadt Bern dar. Das Berichtsjahr war geprägt von hohem Druck auf die niederschwelligen Wohnangebote, psychiatrischer Unterversorgung und der Zunahme der Sichtbarkeit der Drogenthematik im öffentlichen Raum.
Der Konsum insbesondere von Kokain in Form von Crack oder Freebase war im letzten Jahr im öffentlichen Raum sichtbarer, wie die Institutionen der Suchthilfe in Bern feststellen mussten. Die Situation im öffentlichen Raum war in Bern weniger prekär als in anderen Städten. Die Institutionen konnten ihre Angebote in der Regel gut an die Zunahme des Kokainkonsums anpassen.
Ebenfalls zeigte sich im Berichtsjahr, dass der Bedarf an niederschwelligen Wohnangeboten und sozialen Beratungen stark zugenommen hat. Die Institutionen der Suchthilfe federn die aktuelle psychiatrische Unterversorgung ab. Die Anzahl Klient*innen, bei denen eine psychische Erkrankung in Kombination mit einer Suchtmittelabhängigkeit im Vordergrund steht, blieb 2023 anhaltend hoch. Die Beratungen dieser Klient*innen waren zeitintensiv und komplex. Einzelne Zielgruppen waren auch für niederschwellige Angebote und aufsuchende Sozialarbeit schwer erreichbar. Die Gewaltbereitschaft gegenüber Fachpersonen nahm tendenziell zu.
Die Klient*innen in der Suchthilfe kämpfen mit komplexen Problemlagen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung und den individuellen somatischen, psychischen, ökonomischen und sozialen Situationen. Die Institutionen der Suchthilfe und verwandten Stellen auf dem Platz Bern leisten in diesem Umfeld einen wertvollen Beitrag an die Bewältigung dieser Krisen.
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Jahresbericht Sucht 2023 (PDF, 570.4 KB) |