Jährlicher Baumersatz ab Ende November
Im Rahmen der jährlich wiederkehrenden Baumpflegearbeiten wird Stadtgrün Bern ab Ende November Park-und Strassenbäume fällen und durch neue Bäume ersetzen. Eine 277 Jahre alte Linde beim Schloss Bümpliz kann trotz ihres geschwächten Zustands stehen bleiben.
Im November beginnen die Baumfachleute von Stadtgrün Bern damit, 215 Park- und Strassenbäume im öffentlichen Raum zu ersetzen. Dabei handelt es sich ausschliesslich um kranke Bäume oder solche, die ein Sicherheitsrisiko darstellen. Stadtbäume müssen mit besonderen stadtbedingten Stressfaktoren wie Luftverschmutzung, Bodenverdichtung, Salzbelastung, Trockenheit und Hitze zurechtkommen. Zudem machen die veränderten klimatischen Bedingungen den Bäumen zu schaffen. Dennoch entspricht die Anzahl der Bäume, die ersetzt werden müssen, dem langjährigen Durchschnitt von rund einem Prozent des öffentlichen Baumbestandes.
Jungbäume und Linden besonders von Klimawandel betroffen
Diesen Winter müssen auffallend viele Jungbäume ersetzt werden. Nach der Verpflanzung konnten diese noch nicht genügend Feinwurzeln bilden, um ihre Krone an heissen Tagen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Auch Sommerlinden stehen durch die klimatischen Bedingungen vermehrt unter Druck. Ihnen macht die Trockenheit besonders zu schaffen.
Jedoch auch hier gilt: Des einen Leid, ist des andern Freud. In diesem Fall profitiert der Grosse Lindenprachtkäfer von den geschwächten Linden. Er siedelt sich auf absterbenden Linden an und fördert so den natürlichen Zersetzungsprozess. Der seltene und geschützte Käfer wurde dieses Jahr mehrmals in der Stadt Bern gesichtet, so z.B. an der Murtenstrasse.
Die notwendigen Fällungen werden jedes Jahr im Winter durchgeführt, wenn sich die Natur in der Winterruhe befindet. Sie enden Anfang des Jahres, bevor die Nist- und Brutzeiten der Vögel beginnen. Die gefällten Bäume werden durch Jungbäume ersetzt. Damit die Jungbäume künftig für trockene Sommer besser gewappnet sind, wird die Hauptpflanzzeit vom Frühling in den Herbst vorschoben. Die frisch gepflanzten Jungbäume haben somit bis im Sommer länger Zeit, Wurzeln zu bilden. Zusätzlich arbeitet Stadtgrün Bern neu mit einem Substrat, das dem Bodendruck besser Stand hält und dadurch die Durchwurzelung fördert.
Historische Linde beim Schloss Bümpliz bleibt stehen
Besondere Beachtung gilt einer imposanten 277-jährigen Linde beim Schloss Bümpliz. Der alte Baum leidet am Schuppigen Porling, einem holzzersetzenden Pilz, und ist im Kronenbereich stark geschwächt. Die Baumkrone wird durch einen bedeutenden Rückschnitt von ca. 5 m entlastet, so dass die Linde bis auf weiteres stehen und die Sicherheit der Passantinnen und Passanten auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Stadtgrün Bern bemüht sich, solche grossen alten Bäume möglichst lange zu erhalten, da sie wichtige Lebensräume für Vögel und Insekten darstellen.