Integrationspreis 2017 geht an die «Autonome Schule denk:mal»
Gemeinderätin Franziska Teuscher hat am Donnerstag zum 14. Mal den Integrationspreis der Stadt Bern verliehen. Der Hauptpreis geht an die «Autonome Schule denk:mal» mit ihrem vielfältigen Angebot, das auch von der Migrationsbevölkerung rege genutzt wird. Der Förderpreis geht an die «Ziegler- und Viktoria-Freiwilligen» für ihren Einsatz zugunsten einer gelebten Willkommenskultur.
Deutschkurse, Yoga- und Computerkurse, Mal- und Zeichenkurse, verschiedene Sprachkurse bietet eine aussergewöhnliche Schule in der Lorraine seit 2005 an. Partizipation und Inklusion wird in der «Autonomen Schule denk:mal» gross geschrieben. Das Angebot wurde von Beginn weg von Freiwilligen getragen und wird insbesondere auch von der Migrationsbevölkerung gerne und oft genutzt. Diese Merkmale überzeugten die Jury, weswegen die «Autonome Schule denk:mal» mit dem Hauptpreis des Integrationspreises 2017 ausgezeichnet wurde.
Die Schule bietet Menschen unterschiedlicher Herkunft die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu lernen und zu erarbeiten. Migrantinnen und Migranten werden bei der Erarbeitung und Mitgestaltung des Angebots einbezogen und können ihre Fähigkeiten einbringen. «Die Chance, Wissen weiter zu geben, gibt gerade Menschen, die noch auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft sind, ein Stück Autonomie zurück», schreibt die Jury in der Laudatio.
Schaffung einer Willkommenskultur
Mit ihrem grossen Engagement für geflüchtete Menschen ermöglichen die Freiwilligen in den Asylunterkünften Viktoria und Ziegler eine wichtige gesellschaftliche Diskussion und entlasten mit ihren Aktivitäten und Deutschkursen die Asylstrukturen erheblich. Diesen Einsatz zugunsten einer gelebten Willkommenskultur honorierte die Stadt Bern mit dem Förderpreis. «Die Mobilisierung einer solch grossen Gruppe ist einmalig und grossartig», schreibt die Jury in der Laudatio. Die Unterbringung von Flüchtlingen im Breitenrainquartier und im alten Zieglerspital hat die Bevölkerung bewegt. Innerhalb weniger Wochen haben sich über 400 Freiwillige zusammengeschlossen und ein vielfältiges Angebot zur Unterstützung der Flüchtlinge auf die Beine gestellt.
28 Eingaben: Ein grosses Dankeschön gebührt allen
Die Verleihung des Integrationspreises 2017 fand in festlichem Rahmen im Kulturzentrum PROGR statt. Gemeinderätin Franziska Teuscher ehrte in Anwesenheit von Nominierten, Preisstifterinnen und -stiftern, Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik und weiteren Interessierten die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner. Von den insgesamt 28 Eingaben, die zur Auswahl standen, überzeugten die «Autonome Schule denk:mal» und die «Ziegler- und Viktoria-Freiwilligen» die Jury dieses Jahr am meisten. Ein herzliches Lob und ein grosses Dankeschön im Namen der Jury und des Gemeinderats gingen aber an alle Personen und Institutionen, die sich für die Integration einsetzen.
Der Integrationspreis der Stadt Bern |
Der Integrationspreis der Stadt Bern wird jährlich von der Direktion für Bildung, Soziales und Sport verliehen. Damit würdigt die Stadt Bern das ehrenamtliche sowie berufliche Engagement von Personen, Institutionen, Firmen und Vereinen, die sich für die Integration der Migrationsbevölkerung einsetzen. Die Warlomont-Anger-Stiftung finanziert den Hauptpreis im Wert von 10‘000 Franken und die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft den Förderpreis von 4000 Franken. www.bern.ch/integrationspreis |