Höhere Subventionen für die Quartierorganisationen
Seit rund vier Jahrzehnten vertreten die Quartierorganisationen die Interessen der Stadtteile gegenüber den Behörden der Stadt und setzen sich für ein vielfältiges Quartierleben ein. Ihre Arbeit ist aufwändiger geworden. Damit die Quartierorganisationen ihre Aufgaben weiterhin angemessen erfüllen können, will ihnen der Gemeinderat mehr Spielraum verschaffen. Er beantragt dem Stadtrat die Erhöhung der jährlichen Subventionen von 330’000 Franken auf 400’000 Franken. Zudem hat er weitere organisatorische und finanzielle Erleichterungen beschlossen.
Die fünf Quartierorganisationen der Stadt Bern sind in den 1980er Jahren entstanden. Sie bündeln die Interessen der Vereine und der Bevölkerung in den Stadtteilen, haben je eine Geschäftsstelle und eine Delegiertenversammlung und sind durch die Stadt offiziell anerkannt und subventioniert. Seit längerem ertönt der Ruf nach einer grundlegenden Reform dieser Organisationen; im Stadtrat sind dazu Vorstösse hängig. Die Stadt plante ursprünglich, eine solche Reform im Zuge des Fusionsprojektes mit Ostermundigen zu lancieren. Doch erwies sich eine Kombination von Fusion und Reform als zu komplex. So beschloss der Gemeinderat gemeinsam mit den Projektgremien, die Reform erst nach der Fusion anzupacken. Im Gegenzug erörterten die Quartierorganisationen und die Stadt gemeinsam Möglichkeiten zur Lösung der dringendsten Fragen.
Höhere Subvention ab 2024 und Aussetzen der Vermögenslimite
Die Arbeit der Quartierorganisationen ist aufwändiger geworden in den letzten Jahren. Die Organisationen haben mehr Stellungnahmen gegenüber der Stadt zu bewältigen als früher, die Ansprüche an Koordination und Kommunikation sind gestiegen und aufgrund veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ist es schwieriger geworden, Mitglieder für die Quartierkommissionen zu finden und zu pflegen.
Damit die Quartierorganisationen ihre Aufgaben weiterhin angemessen erfüllen können, beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat die Erhöhung der jährlichen Subventionen von 330’000 Franken auf 400’000 Franken ab 2024.
Nebst der Erhöhung der Subventionen wird als weitere Massnahme die strikte Vermögenslimite (20 Prozent der Ausgaben der letzten zwei Jahre) ausgesetzt: Die Quartierorganisationen dürfen fortan Geld beiseitelegen und können so ein Finanzpolster für grössere Projekte schaffen. Überdies werden punktuelle Verbesserungen umgesetzt: So können die Quartierorganisationen neu ihre offenen Stellen über das städtische Portal ausschreiben und ihr Personal kann neu von den städtischen Weiterbildungsangeboten profitieren.
Spätere Reform im Fusionsvertrag festgeschrieben
Eine weiterreichende Reform der Stadtteilpartizipation ist im Artikel 21 Fusionsvertrag festgeschrieben. Bis spätestens zwölf Monate nach dem Gemeindezusammenschluss (geplant am 1.1.2025) soll ein Projekt gestartet werden, das die langfristige Gestalt der Stadtteilmitwirkung zum Thema hat.
Die Massnahmen wurden in einem gemeinsamen Prozess mit den Quartierorganisationen entwickelt. Die vom Gemeinderat beschlossenen Massnahmen und insbesondere die beim Stadtrat beantragte Erhöhung der Subventionen wird die Situation der Quartierorganisationen kurzfristig verbessern und so eine rasche und spürbare Entlastung bringen. Der Gemeinderat hält die Optimierungen mit Blick auf die Leistungen und die grosse Bedeutung der Quartierorganisationen für die Stadt für angezeigt.
Dokumente
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Stadtratsvortrag Quartierorganisationen (PDF, 75.4 KB) |