Gesamtsanierung des Isenschmidguts in Bümpliz
Das Isenschmidgut an der Glockenstrasse im historischen Zentrum von Bümpliz soll saniert werden. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat einen Baukredit von 8,6 Millionen Franken. Nach der Sanierung wird die Stiftung B Generalmieterin.
Für die Sanierung des denkmalgeschützten Isenschmidguts an der Glockenstrasse 3, 5 und 5b in Zentrum von Bümpliz beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Baukredit von 8,6 Millionen Franken. Das Bauernhaus von 1842, der 1840 erbaute und 1952 ausgebaute Wohnstock und der Speicher aus dem Jahr 1749, welcher 1924 an den heutigen Standort versetzt worden ist, befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Sie müssen komplett saniert werden,
Flexible Nutzflächen ermöglichen Nutzungsvielfalt
Die Gesamtsanierung wird mit hoher Rücksichtnahme auf die bestehende Bausubstanz ausgeführt. Als Kernstück wird der Ökonomieteil an der Glockenstrasse 5 ausgebaut und verdichtet, um eine zeitgemässe Wohn- und nicht störende Arbeitsnutzung zu ermöglichen. Mit dem Einbau von modularen Holzraumboxen, ein «Haus-im-Haus» Ansatz, wird das grosszügige, heute leerstehende Volumen mit neuen flexiblen Nutzflächen aufgewertet. Mit dem Tenn als neuen offenen Zugangs- und Gemeinschaftsbereich wird eine identitätsstiftende Zone geschaffen. Sie bietet Platz für eine kleine Kaffeebar und Ausstellungsfläche für Kunst- und Kulturschaffende. Die Wohnung im Obergeschoss des Wohnstocks wird vollständig erneuert. Der Speicher wird auf den Zustand von 1924 zurückgeführt und soll weiterhin als Lager dienen.
Durch Nutzungsvielfalt (Wohnen, Atelier, Quartiernutzung) soll das Isenschmidgut für das Quartier zugänglich gemacht werden. Insbesondere durch die Gestaltung und Nutzung der Erdgeschossflächen wird ein hoher Öffentlichkeitsgrad angestrebt.
Wertvoller Aussenraum wird erhalten
Der Grünraum zwischen dem Isenschmidgut und der Alterssiedlung Domizil Baumgarten mit seinem ländlichen Charakter ist ein wesentlicher Bestandteil des historischen Dorfzentrums von Bümpliz. Die bestehenden Pflanzgärten und Hochstamm-Obstbäume veranschaulichen die ehemalige Nutzung der Wiesen um das Hofgut. Die Hofstatt stellt einen Lebensraum für Insekten, Vögel, Nagetiere und Reptilien dar und trägt damit zur Biodiversität bei. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Gesamtsanierung werden Eingriffe in der Umgebung minimal gehalten, um diese Qualitäten zu erhalten.
Abgabe an Stiftung B
Nach der Sanierung wird die Gebäudegruppe an die Stiftung B als Generalmieterin für einen jährlichen Mindestmietzins von 140'000 Franken zur Nutzung und zum Betrieb übergeben. Die Stiftung B verfolgt seit 1994 als private und gemeinnützige «Stiftung für Bümpliz, Bethlehem, Bottigen, Riedbach» die Förderung der kulturellen und gesellschaftlichen Identität der Bewohnerschaft im Stadtteil VI. Sie wird die Räumlichkeiten untervermieten. Nach heutigem Kenntnisstand dauern die Bauarbeiten voraussichtlich etwas über ein Jahr vom 2. Quartal 2023 bis in den Sommer 2024.