Sozialhilfe: Zusammenarbeit der drei grössten Deutschschweizer Städte
Gemeinsame Software-Lösung für Basel, Zürich und Bern
Die Städte Zürich und Bern sowie der Kanton Basel-Stadt wollen eine gemeinsame Software für die Fallführung in der Sozialhilfe beschaffen. Sie haben hierzu als Zusammenarbeitsgefäss einen Verein gegründet. Mit diesem soll in den kommenden Jahren der Weg zur Beschaffung vorbereitet werden.
Die Städte Zürich und Bern sowie der Kanton Basel-Stadt streben die Beschaffung eines Fallführungssystems für die Sozialhilfe, die Kinder- und Jugendhilfe sowie zivilrechtliche Mandate an. Alle drei Städte verwenden derzeit Fallführungslösungen, deren Lebensdauer Ende des Jahrzehnts auslaufen wird. Statt drei individuelle Nachfolgelösungen zu suchen, wollen die beteiligten Partner auf eine gemeinsame setzen.
Ein gemeinsames Vorgehen der drei grössten Deutschschweizer Städte erhöht die Chancen, dass sich das neue Fallführungssystem zu einem Schweizer Standard entwickeln könnte. Zudem verspricht eine gemeinsame Software die Vorteile, dass Weiterentwicklungen nicht mehrmals in Auftrag gegeben werden müssen und dass zum Beispiel Schnittstellen für Datenlieferungen an Bund und Kantone, etwa zu statistischen Zwecken, vereinheitlicht werden können.
Zum Zweck der Beschaffung der Software haben Zürich, Bern und Basel-Stadt den Verein «Citysoftnet» gegründet, dem ausschliesslich die drei Städte angehören. Diese Form der Zusammenarbeit ermöglicht es ihnen, innerhalb einer Projektphase die Kriterien an das gemeinsame Fallführungssystem genau zu definieren und eine Ausschreibung des Auftrags vorzubereiten.
Berner Gemeinderat beantragt Projektierungskredit für Softwarebeschaffung
Für die Projektarbeiten zur Beschaffung einer neuen Fallführungssoftware für die drei Städte Basel, Bern und Zürich (siehe Haupttext) wird mit einer Projektdauer von drei Jahren und Kosten von insgesamt 900‘000 Franken gerechnet. Der Anteil der Stadt Bern an diesen Kosten beläuft sich maximal auf 270‘000 Franken. Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung eine entsprechende Kreditvorlage zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Die Projektarbeiten werden dem Verein Citysoftnet übertragen, in welchem die drei Städte Basel, Bern und Zürich paritätisch vertreten sind.
Im Februar 2012 hatte der Stadtrat den Gemeinderat beauftragt, Kooperationen mit anderen Städten zu prüfen, um die Kosten der Softwarebeschaffung möglichst gering zu halten. Die Abklärungen ergaben, dass Basel und Zürich an einer Zusammenarbeit interessiert sind. In einem gemeinsamen Vorprojekt haben die drei Städte festgelegt, welche Aufgabengebiete von der neuen Software abgedeckt werden sollen. Für die Stadt Bern ist geplant, dass das Sozialamt, das Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz sowie das Kompetenzzentrum Integration mit dem neuen Fallführungssystem ausgerüstet werden sollen.
Downloads
Titel | Bearbeitet |
---|---|
Vortrag CitySoftNet Weiterentwicklung KISS.pdf (PDF, 153.3 KB) | 15.12.2014 |