Gemeinderat will zweite Tramachse erneut prüfen
Der Gemeinderat unterstützt eine zweite Tramachse zur Entlastung der bestehenden Infrastruktur in der Innenstadt. Dazu soll eine Zweckmässigkeitsbeurteilung durchgeführt werden. Für den Korridor Köniz beantragt der Gemeinderat im Rahmen der Mitwirkung zur ÖV-Netzstrategie den Einsatz von Doppelgelenkbussen auf der Linie 10 als kurzfristige Massnahme.
Der Gemeinderat hat seine Stellungnahme im Rahmen der Mitwirkung zur Netzstrategie ÖV Kernagglomeration Bern verabschiedet. Er stimmt mit den Einschätzungen des Berichts weitgehend überein und unterstützt dessen wichtigste Empfehlungen. Insbesondere teilt er die Einschätzung, die bestehende Traminfrastruktur in der Berner Innenstadt werde mit der Eröffnung von Tram Ostermundigen ihre Kapazitätsgrenze erreichen. Frühere Abklärungen die zeigen, dass für zukünftige Erweiterungen des Tramnetzes eine zweite Tramachse nötig sind, werden damit bestätigt.
Der Gemeinderat weist darauf hin, dass die zweite Tramachse durch die Innenstadt noch aus einem weiteren Grund nötig wird: Wegen der zunehmenden Personenströme zum neuen Bahnhofzugang West wird die Tramhaltestelle Hirschengraben nach 2035 nicht mehr genügend Platz für die Fahrgäste aller Tramlinien bieten. Sie soll deshalb durch eine neue Tramhaltestelle an der Laupenstrasse entlastet werden, welche als Teil der zweiten Tramachse vorgesehen ist.
Beste Linienführung ist noch zu klären
Der Gemeinderat stimmt der Empfehlung der Netzstrategie zu, erneut eine Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) zur zweiten Tramachse durchzuführen, welche insbesondere die in der Netzstrategie vorgeschlagene Linienführung via Viktoriarain und die bisher vorgesehene Linienführung via Speichergasse-Nägeligasse prüfen und vergleichen soll. Weitere mögliche Varianten, beispielsweise die vom DIALOG Nordquartier vorgeschlagene Linienführung via Breitenrainstrasse, sollen ebenfalls geprüft werden.
Rasch mehr Kapazität auf der Buslinie 10 nach Köniz
Auf dem Korridor Bern-Köniz stellt der Gemeinderat gestützt auf die Ergebnisse der Netzstrategie kurzfristigen Handlungsbedarf zur Kapazitätserhöhung fest. Er beantragt deshalb, die Empfehlungen der Netzstrategie in diesem Punkt zu ergänzen: Die Linie 10 Bern-Köniz soll in einem ersten Schritt mit Doppelgelenkbussen betrieben werden. So könne kurzfristig die Transportkapazität auf dieser Linie erhöht werden. Die Abklärungen der Netzstrategie haben ergeben, dass diese Massnahme sowohl mit einem zukünftigen Tram Köniz als auch mit einer Verlängerung der RBS-Linie nach Köniz kompatibel ist.
Schliesslich beantragt der Gemeinderat, der Variantenentscheid über die Gesamtnetzvariante (Tram Köniz oder RBS-Verlängerung) solle erst gefällt werden, wenn die Ergebnisse der Planungsstudien ZMB Insel, ZMB Bern-Köniz und ZMB Zweite Tram-
achse vorliegen. Bei dieser Gelegenheit soll die Netzstrategie hinsichtlich der weiteren vorgeschlagenen Netzelemente zweiter und dritter Ordnung sowie der zugrundliegenden Verkehrsprognosen plausibilisiert werden. Damit nimmt der Gemeinderat ebenfalls ein Anliegen der Stadtteilorganisationen auf.
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Stellungnahme zu Netzstrategie ÖV Kernagglomeration Bern (PDF, 2.3 MB) |