Gemeinderat plant den Brunnen in der Rathausgasse
Der Gemeinderat will den historischen Rathausgasse-Brunnen wiederherstellen. Dies hat er im Grundsatz entschieden. Ermöglicht wird dies dank einer grosszügigen Finanzierungszusage durch die Stiftung Marie-Lou Ringgenberg. Das Brunnenprojekt, das bereits im Zuge der Neupflästerung und Sanierung der Rathausgasse realisiert werden sollte, musste seinerzeit aufgrund von Sparmassnahmen sistiert werden.
Das Gassenbild des UNESCO-Welterbes Altstadt von Bern ist durch die charakteristischen Stadtbrunnen geprägt. Sämtliche Gassen der Unteren Altstadt verfügen über eine oder mehrere Brunnenanlagen. Einzig in der Rathausgasse musste der in der Gassenmitte stehende Brunnen im frühen 20. Jahrhundert dem Autoverkehr weichen. Im Rahmen der 2020 abgeschlossenen Sanierung der Rathausgasse hat der Gemeinderat daher die Wiederherstellung des historischen Rathausgasse-Brunnens vorgesehen. Aus finanziellen Gründen wurde damals jedoch auf die Umsetzung verzichtet.
Finanzierungszusage durch die Stiftung Marie-Lou Ringgenberg
Nun hat die Stiftung Marie-Lou Ringgenberg der Stadt Bern angeboten, die Kosten für die Wiederherstellung des Rathausgasse-Brunnens zu übernehmen. Die unabhängige Berner Stiftung hat einen breiten Stiftungszweck, der insbesondere soziale, ökologische und kulturelle Zwecke umfasst. Ein Stiftungszweck ist die Finanzierung und Erhaltung von historisch wertvollen Gebäuden in der Altstadt sowie von Parkanlagen in der Stadt Bern. Der Gemeinderat ist über die Finanzierungszusage sehr erfreut. Er hat deshalb im Sinne eines Grundsatzentscheids beschlossen, die Wiederherstellung des Rathausgasse-Brunnens anzustreben und den Auftrag zur Erarbeitung eines Umsetzungsprojekts erteilt.
Optimierte Brunnenplatzierung und Aufwertung des öffentlichen Raums
Dem Grundsatzentscheid des Gemeinderats zugunsten der Wiederherstellung des Brunnens liegt eine optimierte Platzierung zugrunde. Damit wird den unterschiedlichen und teils divergierenden Ansprüchen an den Öffentlichen Raum bestmöglich Rechnung getragen. Um die Beschneidung der bewilligten Aussenbewirtungsflächen zu verhindern, soll im Vergleich zur ursprünglichen Variante eine leichte Verschiebung des Brunnens gegen Süden erfolgen und der motorisierte Individualverkehr wird ausschliesslich einspurig im Norden des Brunnens vorbeigeführt. Dadurch ergibt sich eine Reduktion der geplanten zusätzlichen Veloabstellplätze. Die Wiederherstellung des Brunnens stellt insgesamt eine nachhaltige Aufwertung der Gasse dar, von der Gewerbe, Anwohnerschaft und Besuchende gleichermassen profitieren.
Realisierung nicht vor Herbst 2025
In einem nächsten Schritt wird der Gemeinderat ein Umsetzungsprojekt erarbeiten und dieses mit den Anrainern der Rathausgasse diskutieren und soweit nötig weiter optimieren. Mit einer Realisierung ist aufgrund des erforderlichen Bewilligungsprozesses nicht vor Herbst 2025 zu rechnen.