Die Konzernspitze der SRG hatte den Stadtpräsidenten im Rahmen eines Treffens vorzeitig über die beabsichtigte Standortevaluation ins Bild gesetzt. Dabei hielt die SRG-Leitung fest, dass es vorerst nur um die vertiefte Überprüfung und Diskussion verschiedener Szenarien geht und noch keine Entscheide gefallen sind. Auch wenn der Gemeinderat die Gründe für die Standortevaluation grundsätzlich als nachvollziehbar erachtet, würde die Verschiebung von 150 Stellen von Bern nach Zürich einen bedauerlichen Einschnitt und ein problematisches medienpolitisches Signal darstellen. Der Gemeinderat erachtet eine starke Verankerung von Radio SRF in der Bundeshauptstadt weiterhin als zentral und setzt sich dafür ein. Dies gilt umso mehr, als sich in der Abstimmung vom 4. März 2018 über 84 Prozent der Stimmenden aus der Stadt Bern gegen eine Schwächung der SRG ausgesprochen und damit ein eindrückliches Bekenntnis zum Medienstandort Bern abgegeben haben.

Die Stadt Bern steht in Kontakt mit der SRG-Konzernspitze und ist bestrebt, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Direktion und die SRG-Redaktionen in Bern zu gewährleisten. Der Gemeinderat erwartet von der SRG, dass die Vor- und Nachteile der verschiedenen Szenarien seriös, transparent und ergebnisoffen erarbeitet, offengelegt und mit den betroffenen Akteurinnen und Akteuren diskutiert werden. Weiter erwartet er unabhängig von der Standortevaluation, dass die SRG-Generaldirektion und die Bundeshausredaktion in Bern verbleiben und die Inlandberichterstattung von Radio SRF weiterhin aus Bern erfolgt. Bei einem allfälligen Umzug der Radioredaktion geht der Gemeinderat davon aus, dass, wie von der SRG angekündet, im Gegenzug die Inlandredaktionen für die politische Berichterstattung aus der Schweiz in Bern zentralisiert und verstärkt wird. Dem Gemeinderat ist zudem wichtig, dass die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehört und die Arbeitnehmendenorganisationen einbezogen werden.