Der internationale Radsportverband UCI hat die Strassen-Radweltmeisterschaften 2020 und 2024 in die Schweiz vergeben. Die WM 2020 wird in Aigle (Hauptsitz der UCI) und in Martigny stattfinden, die WM 2024 in der Deutschschweiz. Für die WM 2024 müssen die interessierten Städte Bern und Zürich ein Bewerbungsdossier einreichen.

Bern ist nicht nur bekannt als Velostadt, sie hat auch viel Erfahrung in der Durchführung von Sport-Grossveranstaltungen wie beispielsweise der der Tour de Suisse, der Tour de France, der EURO 08, der Eishockey-WM, oder der Kunstturn-Europameisterschaft. Mit dem Anlass kann zudem die Veloförderung als erklärtes Ziel des Gemeinderates weiter vorangetrieben werden. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadtregierung für die Bewerbung für die Rad-WM 2024 entschieden.

Radsportanlass in der Velostadt Bern

Die finanziellen Leistungen für die Planung und Durchführung der Rad-WM 2024, die der Gemeinderat beim Stadtrat beantragt, setzen sich zusammen aus einem finanziellen Beitrag von 1,75 Millionen Franken und Gebührenbefreiungen von 1,85 Millionen Franken.

Bei der Rad-WM handelt es sich um einen sportlichen Grossanlass, der weltweit grosse Beachtung findet. An acht Wettkampftagen – jeweils in der zweiten Septemberhälfte – werden 12 Wettkämpfe bestritten. Rund 1000 Athletinnen und Athleten, 5000 Offizielle und Gäste sowie 700 Medien nehmen teil. Erwartet werden 500‘000 bis 700‘000 Besucherinnen und Besucher. Die Stadt Bern wird ihr Bewerbungsdossier Ende Dezember 2018 bei Swiss Cycling einreichen. Voraussichtlich im März 2019 entscheidet Swiss Cycling, welche Schweizer Stadt Austragungsort und damit sogenannte Host City 2024 wird.

Veloförderung und Velo-Tourismus

Bei diesem Grossanlass sind nicht nur die eher kurzfristigen wirtschaftlichen Effekte von Bedeutung. Swiss Cycling legt Wert auf Nachhaltigkeit und verlangt im Bewerbungsdossier der künftigen Host City deshalb den Nachweis eines nachhaltigen Eventmanagements und Aussagen zur langfristigen Wirkung des Anlasses. Für die Stadt Bern stehen hierbei insbesondere die Themen Veloförderung, zum Beispiel an Schulen oder mit Volksrennen sowie der Velo-Tourismus im Vordergrund.

Der Anlass soll nicht nur für die Stadt Bern positive Auswirkungen haben, sondern auch für weitere beteiligte Gemeinden und den ganzen Kanton Bern. Beim Zeitfahren sind je nach Kategorie Starts in Büren an der Aare, Lyss und Seedorf vorgesehen. Die Einzelrennen sollen auf Rundkursen in der Stadt Bern und im Raum Wohlen/Frienisberg stattfinden. Das Berner Bewerbungsdossier wird in enger Zusammenarbeit mit allen wichtigen Partnern aus den Bereichen Tourismus, Sicherheit, Strasse und öffentlicher Verkehr vorbereitet. Der Anlass ist auch auf die Unterstützung des Kantons und des Bundes angewiesen. Die Durchführung der Rad-WM ist für die Stadt Bern Teil einer langfristigen Strategie zur Velo- und Breitensportförderung.