Lehrplan 21
Gemeinderat begrüsst ersten interkantonalen Lehrplan
Der Gemeinderat begrüsst, dass mit dem Lehrplan 21 ein gemeinsamer Lehrplan für alle Deutschschweizer Kantone geschaffen wird. In seiner Vernehmlassungsantwort zuhanden der kantonalen Erziehungsdirektion kritisiert er die komplexe Sprache sowie die inhaltliche Zersplitterung des Lehrplans.
Der Lehrplan 21 stellt die Schülerinnen und Schüler ins Zentrum und nicht mehr die Lehrpersonen. Er orientiert sich an den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen und hält fest, welche Kompetenzen sie bis am Ende der Volksschule erreichen sollen. Dabei geht es nicht nur um Fachkompetenzen, sondern auch um personale, soziale oder methodische Kompetenzen. Diese neue Ausrichtung des Lehrplans gefällt dem Gemeinderat, wie er in seiner Stellungnahme zuhanden der kantonalen Vernehmlassung schreibt. Er unterstütze den Ansatz der ganzheitlichen Bildung. Auch sei es wichtig, dass Themen wie ICT (Informations- und Kommunikations-Technologien), Medien oder die nachhaltige Entwicklung im Lehrplan thematisiert würden.
Schritt zur Harmonisierung des Schulwesens
Eher kritisch beurteilt der Gemeinderat die komplexe Sprache sowie die Zersplitterung der Inhalte des Lehrplans. So ist der Gemeinderat skeptisch, ob das Thema «ICT und Medien» mit seinen hohen Anforderungen allein als fächerübergreifendes Thema ausgestaltet werden kann. Der Gemeinderat ist der Meinung, dass es dafür zumindest zum Teil einen fächerspezifischen Informatik-Unterricht braucht. Die fächerübergreifenden Themen unter der Leitidee der nachhaltigen Entwicklung sind nach Ansicht des Gemeinderats zu überladen und stellen zu hohe Ansprüche an die Lehrpersonen.
Der Gemeinderat erachtet es als wichtig, dass der Lehrplan in allen Deutschschweizer Kantonen gelten wird. Das sei ein wichtiger Schritt zur Harmonisierung des Volksschulwesens, was in Anbetracht der Mobilität der Bevölkerung sinnvoll sei.
Konsultation zum Lehrplan 21
Der Lehrplan 21 ist der erste interkantonale Lehrplan. Rund 80 Prozent der Inhalte werden interkantonal harmonisiert. Die übrigen 20 Prozent der Inhalte können die Kantone nach wie vor selber bestimmen. Bis Ende Dezember 2013 können die betroffenen Kantone zum Entwurf des Lehrplans 21 Stellung nehmen. Die Stadt Bern nimmt im Rahmen der Vernehmlassung im Kanton Bern Stellung.
Der Lehrplan 21 definiert sechs Fachlehrpläne (Sprachen, Mathematik, Natur-Mensch-Gesellschaft, Gestalten, Musik, Sport und Bewegung) sowie drei fächerübergreifende Themen: berufliche Orientierung, ICT und Medien, Themen unter der Leitidee der nachhaltigen Entwicklung (Politik, Demokratie und Menschenrechte, Natürliche Umwelt und Ressourcen, Gender und Gleichstellung, Gesundheit, Globale Entwicklung und Frieden, Kulturelle Identitäten und interkulturelle Verständigung, Wirtschaft und Konsum).