Gaswerkareal: Planungsinstrumente liegen öffentlich auf
Auf dem Gaswerkareal und beim Brückenkopf West der Monbijoubrücke soll ein neues Stadtquartier entstehen. Dieses leistet einen wichtigen Beitrag zur städtischen Wohnpolitik und zur Siedlungsentwicklung nach innen. Um die planungs- und baurechtliche Grundlage für die weitere Entwicklung zu schaffen, müssen beide Areale in Zonen mit Planungspflicht (ZPP) umgezont werden. Der Gemeinderat hat nun die entsprechenden Planungsvorlagen zur öffentlichen Auflage verabschiedet. Diese dauert vom 7. November bis zum 6. Dezember 2024.
In der Stadt Bern mangelt es an Wohnungen. Auf dem Gaswerkareal und beim Brückenkopf West soll deshalb mittels Siedlungsentwicklung nach innen an zentraler Lage ein neues, dichtes und gemischt genutztes Stadtquartier mit grosszügigen Frei- und Grünräumen entstehen. Die Entwicklung hilft, die Zersiedelung der Landschaft zu stoppen und leistet einen wichtigen Beitrag zur städtischen Wohnpolitik. 2021 führte die Stadt Bern einen offenen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die beiden Areale durch. Seither hat sie das Siegerprojekt zu einem Richtprojekt vertieft und die Rahmenbedingungen der weiteren Arealentwicklung festgelegt. Um die dazu nötigen planungs- und baurechtlichen Grundlagen zu schaffen, will der Gemeinderat die beiden Areale in Zonen mit Planungspflicht (ZPP) umzonen. Nun hat er die Planungsvorlagen zur öffentlichen Auflage verabschiedet.
Bezahlbaren Wohnraum und öffentlichen Freiraum schaffen
Bei der Entwicklung des Gaswerkareals stehen die Förderung von preisgünstigem Wohnraum an zentraler Lage und die Sicherstellung von öffentlichem Freiraum im Vordergrund. Zudem ermöglicht die ZPP in den nördlichen Arealbereichen einen vielfältigen, urbanen Nutzungsmix. Zulässig sind dort Nutzungen wie Restaurants, Detailhandel, Kino, Büros, Schul- und Sportnutzungen. Der schonende Umgang mit den bestehenden Qualitäten auf dem Areal ist für die Stadt dabei zentral. Die wertvollen Naturwerte auf dem einzigartigen Areal bleiben weitgehend erhalten oder werden ersetzt und ergänzt. Der Gaskessel bleibt an seinem Standort erhalten und wird das Areal mit seiner wichtigen Funktion für das Kultur- und Nachtleben auch in Zukunft prägen. Die historischen Gebäude der Ryff Fabrik bleiben erhalten. Die alte Direktorenvilla wird saniert, neu genutzt und ins neue Quartier integriert. Dank unterschiedlicher Massnahmen wie beispielsweise dem Anschluss an den bestehenden Wärmeverbund Marzili, Photovoltaik auf den Dächern und einem klimaverträglichen Mobilitätskonzept entspricht das neue Stadtquartier den Zielsetzungen des städtischen Klimareglements. Eine für das Richtprojekt in Auftrag gegebene Klimaanalyse zeigt zudem, dass die geplante Arealentwicklung sehr gut an die zukünftigen klimatischen Herausforderungen angepasst ist.
Städtebaulichen Akzent beim Brückenkopf ermöglichen
Durch die Lage an der Schnittstelle zwischen der Stadtebene und dem Gaswerkareal kommt dem Brückenkopf West bereits heute eine Schlüsselfunktion in der Verknüpfung der beiden Ebenen zu. Durch die Entwicklung des Gaswerkareals wird diese Verbindungsfunktion noch wichtiger. Der Gebäudekomplex am Brückenkopf soll deshalb baulich verdichtet und zu einem städtebaulichen Akzent weiterentwickelt werden. Möglich ist der Bau eines Hochhauses mit einer maximalen Gebäudehöhe von 50 Metern, zu dessen Realisierung vorgängig ein Qualitätssicherungsverfahren (z. B. mittels Wettbewerbs) durchzuführen ist. Vorgesehen ist eine auf dem Bestand aufbauende Sanierung mit einem ähnlichen Nutzungsmix wie heute sowie ein Ausbau der vertikalen Erschliessung zwischen Gaswerkareal und Eigerstrasse mit weiteren Liften.
Volksabstimmung ist 2025 geplant
Die öffentliche Auflage der beiden ZPP dauert vom 7. November bis 6. Dezember 2024. Die dazugehörenden Unterlagen können unter www.bern.ch/auflagen eingesehen werden. Beide Vorlagen werden voraussichtlich im September 2025 der Stimmbevölkerung vorgelegt.