Gaswerk-Quartier soll einen Bus zum Bahnhof erhalten
Der Gemeinderat spricht sich im Rahmen einer Mitwirkung dafür aus, dass das zukünftige Quartier auf dem Gaswerkareal eine direkte Buslinie zum Bahnhof erhält. Weiter will er einen Schräglift zwischen Rossfeld und Tiefenau prüfen, um die Anbindung des Rossfeldquartiers an die S-Bahn zu verbessern. Er bedauert, dass hier unter den kantonalen Vorgaben eine Verbesserung des ÖV-Angebots nicht möglich ist.
Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) hat die beiden ÖV-Angebotskonzepte Gaswerkareal und Rossfeld in die öffentliche Mitwirkung gegeben. Der Gemeinderat hat die Studien zur Kenntnis genommen und seine Stellungnahme dazu verabschiedet. Er stimmt mit den Einschätzungen der beiden Berichte grundsätzlich überein und unterstützt deren Empfehlungen.
Gaswerkareal: Direkte ÖV-Anbindung an den Bahnhof realisieren
Der Gemeinderat unterstützt die vorgeschlagene Bestvariante einer direkten Quartierbuslinie zwischen Gaswerkareal und Bahnhof mit einem etappierten Ausbau des Angebots. Varianten, die auf eine direkte Anbindung des neuen Quartiers mit Wohnraum für bis zu 1500 Menschen und rund 350 neuen Arbeitsplätzen an den Bahnhof verzichten, lehnt der Gemeinderat ab. Er folgt damit einer Planungserklärung des Stadtrats aus dem Jahr 2018. Bei der Vorbereitung des Versuchsbetriebs sei der Vorschlag der Quartierorganisation QM3 einer alternativen Linienführung via Giessereiweg anstelle Kapellenstrasse zu prüfen, schreibt der Gemeinderat. Ebenso sei bei der weiteren Bearbeitung des Projekts den Bedenken der QM3 zur zusätzlichen Belastung des Bahnhofsumfeldes Beachtung zu schenken.
In Übereinstimmung mit der QM3 sieht der Gemeinderat mittelfristig eine vielversprechende Perspektive in der Verlängerung der neuen Linie über die Sandrainstrasse nach Wabern. So könnten im Quartier Sandrain/Schönau zusätzliches Potenzial für Fahrgäste abgeholt und zusätzliche Umsteigemöglichkeiten auf die Tramlinie 9 (Sandrain), die S-Bahn-Linien 3 und 31, sowie die Gurtenbahn und Tangentialbuslinien in den Raum Köniz am Bahnhof Wabern geschaffen werden.
Rossfeld: Schräglift für die Verbindung Rossfeld-Tiefenau prüfen
Der Gemeinderat bedauert ebenso wie die Quartierkommission Länggasse Engehalbinsel (QLE), dass die kantonalen Vorgaben den spezifischen Umständen des Rossfeldquartiers nicht Rechnung tragen und deshalb eine bessere ÖV-Erschliessung nicht umsetzbar ist. Dies insbesondere, weil dadurch für das am nördlichen Rand der Stadt Bern angesiedelte Wohnheim Rossfeld mit einer hohen Anzahl von Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnplätzen für Personen mit starken Beeinträchtigungen kein angemessener Zugang zum ÖV möglich ist. Der Gemeinderat hat deshalb – gemäss Fazit der Studie – die Prüfung eines Schräg- oder Treppenlifts in Auftrag gegeben. Ein solcher könnte die Wegverbindung zwischen Rossfeld und Tiefenau verbessern.
Eine bessere ÖV-Anbindung des Rossfeldes bleibt ein Anliegen des Gemeinderates. Dieses soll erneut angegangen werden, sobald sich die Rahmenbedingungen ändern – etwa bei den kantonalen Vorgaben, im Zusammenhang mit dem Angebotsausbau der Linie 21 oder bei der Entwicklung selbstfahrender Kleinbusse.