Ganztagesschule Stöckacker: Erste Erfahrungen sind positiv
Im August 2018 wurde im Schulhaus Stöckacker die erste Ganztagesschule in der Stadt Bern in Betrieb genommen. Der Start ist gelungen und die ersten Erfahrungen sind positiv. In weiteren Schulkreisen haben die Schulkommissionen den Aufbau einer Ganztagesschule ebenfalls eingeläutet.
Die Ganztagesschule Stöckacker hat als erste Ganztagesschule der Stadt Bern zu Beginn des Schuljahrs 2018/19 mit zwei Klassen ihren Betrieb aufgenommen. Der Start ist «sehr gelungen» und die Aufbruchstimmung hält weiter an, wie Elena Lamberti, Leiterin der Ganztagesschule Stöckacker, am Donnerstag vor den Medien sagte. Die Kinder, die Lehr- und Betreuungspersonen in der Ganztagesschule seien bereits zu einer starken Gemeinschaft zusammengewachsen, welche die aktuellen und künftigen Herausforderungen sicher meistern könne.
«Ich bedanke mich ganz herzlich beim Team der Ganztagesschule Stöckacker, dass es bereit war, diese Pionierarbeit anzupacken und zu leisten», sagte Gemeinderätin Franziska Teuscher. «Nur durchs Tun können wir praktische Erfahrungen sammeln und schauen, was funktioniert und wo es Korrekturen braucht». Denn das Einrichten von Ganztagesschulen in allen Stadtteilen und Schulkreisen Berns ist ein wichtiges Ziel in der städtischen Bildungsstrategie.
Sieben Bausteine
Das Konzept für die Berner Ganztagesschulen beinhaltet im Wesentlichen sieben Bausteine. Diese umfassen den schulischen Unterricht, schulergänzende Angebote in der Freizeit, die Rhythmisierung des Tagesablaufs durch die stärkere Verbindung von Unterricht und Betreuung, angepasste Räumlichkeiten, Pflichtenhefte der Lehr- und Betreuungspersonen, die Verpflegung und Kooperationen der Ganztagesschulen im Quartier.
Reges Interesse in den Stadtteilen
In den Schulkreisen Bümpliz, Breitenrain-Lorraine; Kirchenfeld-Schosshalde haben die Schulkommissionen den Aufbau einer Ganztagesschule ebenfalls eingeläutet. Dabei setzt die Stadt auf die Eigeninitiative der Schulbehörden und der Schulen. «Es ist wichtig, dass Projekte von Ganztagesschulen da entstehen, wo Schul- und Tagesschulleitungen motiviert sind, diese Strukturen aufzubauen», sagte Irene Hänsenberger, Leiterin Schulamt und Projektleiterin Ganztagesschulen Stadt Bern. «Die sieben Bausteine sollen die Eckwerte bilden, welche die jeweiligen Betriebskonzepte beinhalten müssen. In diesem Rahmen sind individuelle Entwicklungen möglich und erwünscht.».
Ganztagesschule als Teil der öffentlichen Volksschule
Die Ganztagesschule Stöckacker ist eine Abteilung des Schulstandorts Schwabgut / Stöckacker und Teil der öffentlichen Volksschule der Stadt Bern. Die Ganztagesschule setzt sich aus einer Basisstufenklasse und einer Mehrjahrgangsklasse des sogenannten Zyklus 2 mit Schülerinnen und Schülern der 3. bis 6. Klasse zusammen. Als Ganztagesschule erfüllt sie die gesetzlichen Vorgaben des Volksschulgesetzes und des Lehrplans 21. Der Unterricht in der Ganztagesschule ist unentgeltlich, hingegen sind Betreuung und Verpflegung kostenpflichtig.
In der Ganztagesschule besuchen alle Schülerinnen und Schüler den Unterricht, die Mittagsbetreuung sowie einen Teil ihrer Freizeit von Montag bis Freitag gemeinsam. Die fixen Zeiten umfassen bei der Basisstufe drei ganze Tage bis jeweils 16 Uhr. Am Mittwochnachmittag sowie an einem zweiten Nachmittag haben die jüngeren Kinder frei. Die älteren Schülerinnen und Schüler der Mehrjahrgangsklasse besuchen an vier ganzen Tagen die Ganztagesschule. Ergänzend zu diesen fixen Zeiten können die Eltern ihre Kinder in frei wählbaren Zusatzmodulen von 7 Uhr bis 8.15 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr betreuen lassen. In der Ganztagesschule ist ein Team von Lehr- und Betreuungspersonen zusammen verantwortlich für den Unterricht und die Betreuung. Aktuell arbeiten acht Lehrpersonen und zwei Betreuungspersonen in der Ganztagesschule Stöckacker. Sie werden von einer Ganztagesschulleiterin geleitet.
Für die Ganztagesschule waren bauliche Anpassungen im Schulhaus wie Wanddurchbrüche, der Einbau einer Teeküche in der Basisstufe sowie die Instandstellung der WC-Anlagen nötig. Im Aussenraum wurde der Pausenplatz neu möbliert, um den Schülerinnen und Schülern der Basisstufe altersgerechte Spielgeräte zur Verfügung zu stellen.