Freiwillige im Einsatz gegen invasive Neophyten
Zum Erhalt der Biodiversität hat die Stadt Bern die Bekämpfung invasiver gebietsfremder Pflanzen wie Japanknöterich, Goldrute oder Kirschlorbeer verstärkt. Dabei ist sie auf die Unterstützung von Freiwilligen angewiesen. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden. Neu gibt es auf der Internetsite der Stadt Bern ausführliche Informationen für Einzelpersonen und Gruppen, die sich für einen Freiwilligeneinsatz interessieren.
Die Stadt Bern hat seit Sommer 2016 die Bekämpfung invasiver Neophyten intensiviert. Ziel ist es, die weitere Ausbreitung problematischer Arten zu verhindern und ihre Bestände möglichst stark zu reduzieren. An sechs verschiedenen Standorten wurde von Mai bis Oktober 2016 beispielsweise getestet, ob es erfolgreich ist, den Japanknöterich regelmässig zu entfernen und heimische Sträucher auf die Flächen zu pflanzen. Die Arbeiten wurden durch Zivildienstleistende und Freiwillige durchgeführt. Angeleitet und betreut wurden sie durch eine Fachperson von Stadtgrün Bern, die seit Frühjahr 2016 die Neophytenbekämpfung und den Einsatz Freiwilliger koordiniert. Die erste Bilanz zeigt, dass das Vorgehen wirksam ist – die nachwachsenden Triebe müssen jedoch laufend entfernt werden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Besonders vielversprechend in der Zusammenarbeit mit Freiwilligen ist das Patenmodell: Eine Person übernimmt die Verantwortung für eine bestimmte Fläche und entfernt in einem festgelegten Zeitraum sämtliche invasive Neophyten und die nachwachsenden Triebe. Aber auch Einzeleinsätze von Privatpersonen und Gruppen sind hilfreich. Bereits haben sich mehrere Schulklassen, Unternehmen oder Asylsuchende engagiert. Der Einsatz von Gruppen ist vor allem bei grossen, stark bewachsenen Flächen sehr wertvoll. Ausführliche Informationen zu den Möglichkeiten für Freiwillige, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen möchten, sind auf der Internetsite der Stadt Bern unter www.bern.ch/freiwilligestadtgruen publiziert.
Weshalb sind invasive Neophyten problematisch? |
Berns Flora und Fauna ist vielfältig und soll es auch bleiben. Dafür sorgt das vom Gemeinderat im 2012 genehmigte Biodiversitätskonzept. Dieses sieht unter anderem vor, invasive Neophyten einzudämmen. Grund für die dringend nötige Bekämpfung ist das grosse Ausbreitungspotenzial einiger weniger Neophyten wie beispielsweise des Japanknöterichs. Diese verursachen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft sowie an Infrastrukturen, verändern wertvolle Lebensräume und verdrängen dort die natürliche Pflanzenvielfalt. Einige davon schädigen sogar die Gesundheit von Mensch und Tier. Nicht alle Neophyten stören das Gleichgewicht der hiesigen Pflanzen- und Tierwelt. Die meisten der hier angepflanzten Zierpflanzen aus fernen Gebieten sind unbedenklich und breiten sich nicht aus. |