Neue Fakten und Zahlen zur Gleichstellung von Frau und Mann
Fortschritte bei der Bildung – wenig Veränderungen beim Lohn
Die Geschlechterverhältnisse sind im Umbruch. Das lässt sich auch in Zahlen und Fakten für die Stadt Bern nachweisen. Fortschritte wurden beim Bildungsstand erzielt, wo bei der jüngeren Generation kaum noch Unterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen. Widersprüchliche Entwicklungen zeigen sich bei der Erwerbsarbeit, wenig Veränderung hingegen beim Lohnunterschied.
Eine neue Publikation der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Bern liefert aktuelle Zahlen und Fakten aus geschlechtsspezifischer Sicht. Dabei lassen sich bezüglich Gleichstellung sowohl Fortschritte als auch fortdauernde Ungleichheiten ausmachen.
Angleichung bei der Bildung
Die grösste Angleichung der Geschlechter zeigt sich bei der Bildung: Während in der Generation der Rentnerinnen und Rentner Männer noch deutlich besser ausgebildet sind als Frauen, verfügen bei den 25- bis 44-Jährigen mehr als die Hälfte der Frauen wie auch der Männer über einen Bildungsabschluss auf Hochschulstufe.
Wenig Veränderung zeigt sich bei der Berufs- und Studienwahl, die nach wie vor oft geschlechtstypisch verläuft. Bei den Berufslehren steht die Ausbildung zur Kauffrau und zum Kaufmann für beide Geschlechter auf dem ersten Platz der gewählten Berufslehren. Erstmals tauchen bei den jungen Männern der Stadt Bern 2013 die Ausbildungen zum Fachmann Gesundheit und Fachmann Betreuung unter den zehn meistgewählten Lehren auf. Deutlich mehr Frauen als Männer verfügen hingegen über keine Ausbildung nach dem obligatorischen Schulabschluss.
Zunahme der Erwerbsarbeit bei Frauen
In der Stadt Bern sind rund 80 Prozent der Frauen und 86 Prozent der Männer zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig. 1980 galt dies erst für 50 Prozent der Schweizerinnen, während Ausländerinnen schon damals zu über 70 Prozent einer Arbeit nachgingen. Die Hälfte der in Bern wohnhaften Frauen und 22 Prozent der Männer arbeiten Teilzeit, beide Gruppen mehrheitlich mit einem Beschäftigungsgrad von über 50 Prozent. Frauen verdienten 2010 im Kanton Bern 16.4 Prozent weniger als Männer, was leicht unter dem schweizerischen Wert liegt. Je höher die berufliche Stellung und das Ausbildungsniveau, desto mehr öffnet sich die Lohnschere. Im mittleren und oberen Kader beträgt der Lohnunterschied 25 Prozent zu Ungunsten der Frauen.
Frauen wohnen häufiger alleine als Männer
Über die letzten 20 Jahre haben sich auch die Haushalte in der Stadt Bern verändert. Nahezu die Hälfte aller Haushalte sind Einpersonenhaushalte, wobei mehr Frauen als Männer alleine wohnen. Familienhaushalte machen heute noch 18 Prozent aus gegenüber 22 Prozent vor 20 Jahren. Damals war jede fünfte Familie eine Einelternfamilie, heute trifft dies auf jede dritte Familie zu. Paar- und andere Mehrpersonenhaushalte haben gegenüber den Einpersonenhaushalten in der gleichen Zeit von 31 auf 36 Prozent zugenommen.
Gleichstellung in der Politik
Nahezu ausgewogen sind Frauen und Männer in der städtischen Politik vertreten. Nach den Wahlen 2012 erreichten Frauen im Parlament einen bisherigen Rekordanteil von 47,5 Prozent. In der Regierung waren sie in drei der fünf letzten Legislaturperioden in der Mehrzahl, seit den Wahlen 2012 setzt sich der Gemeinderat aus zwei Frauen und drei Männern zusammen. Im Stadtrat wie im Gemeinderat hatten Frauen zudem in den letzten beiden Wahlen gleiche oder gar bessere Wahlchancen als Männer.
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Titel | Bearbeitet |
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Facts & Figures 2013 (PDF, 1.6 MB) | 11.12.2013 |