Flächen für die Logistik sichern: Standortkonzept Warenhubs
Die städtische Güterversorgung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt Bern. Diese zukunftsfähig zu gestalten, stellt die Stadt aber auch vor Herausforderungen. Denn Haushalte und Gewerbe sind auf funktionierende Lieferketten im knappen städtischen Raum angewiesen. Das «Standortkonzept Warenhubs Stadt Bern» liefert notwendige Grundlagen für eine stadtverträgliche Güterversorgung. Eine Umfrage in den Quartieren soll zudem aufzeigen, welche Bedürfnisse bei Einwohner*innen an die Logistik der Zukunft vorhanden sind.
Die Stadtlogistik befindet sich im Wandel. Auch in Bern wird sich der urbane Güterwirtschaftsverkehr in den kommenden Jahrzehnten verändern: Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Anzahl täglicher Paketlieferungen von gegenwärtig (2019) 20'000 bis 2040 auf bis zu 60'000 verdreifachen könnte. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) prognostiziert zudem, dass die gefahrenen Kilometer von Lieferwagen in der Schweiz bis 2050 um fast 60 Prozent zunehmen werden. Diese Entwicklungen stellen für die Stadt Bern grosse Herausforderungen dar.
Konzept für die Zukunft
Vor diesem Hintergrund hat sich der Gemeinderat bereits im Sommer 2020 mit diesem Thema befasst und das «Konzept Stadtlogistik Bern» verabschiedet. Mit dem «Standortkonzept Warenhubs Bern» konkretisiert der Gemeinderat nun seine Absicht, im Dialog mit den betroffenen Anspruchsgruppen des städtischen Güterwirtschaftsverkehrs die Grundlagen für eine nachhaltige Güterversorgung zu schaffen. Ziel ist es einerseits, die Güterversorgung zu sichern. Andererseits soll der in Zukunft immer dichter werdende Güterwirtschaftsverkehr, insbesondere in den Quartieren, effizient abgewickelt werden. Dafür sollen die notwendigen Flächen gesichert und die Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Bündelung von Warenströmen
Ein Ansatz, um Lieferwagenfahrten zu reduzieren und die Warenströme im urbanen Güterverkehr zu optimieren, ist deren Bündelung. Das «Standortkonzept Warenhubs Bern» befasst sich beispielsweise mit der Frage, wie und wo für die Konsumgutlogistik Warenumschlagplätze geschaffen werden sollen, damit die Zustellfahrten in die Quartiere reduziert werden können. Sogenannte City-Hubs sollen als Schnittstellen zwischen städtischem Güterwirtschaftsverkehr und übergeordneten Verkehrsnetzen dienen. Ein weiterer Fokus liegt auf Sammel- und Abholstationen als Verbindung zwischen den Logistikdienstleistenden und den Empfänger*innen. Dadurch wird der bestehende Service public durch weitere Angebote ergänzt. Das können einerseits Pick-up-Angebote in Quartierläden sein, wo Empfänger*innen auf Wunsch ihre Pakete selbst abholen können. Andererseits ist dies an frei zugänglichen Paketautomaten rund um die Uhr möglich.
Nächste Schritte: Flächensicherung und Bedürfnisabklärung
Der Bedarf an Sammel- und Abholstationen hängt von der Entwicklung der Paketzahl und der Nachfrage in der Bevölkerung ab. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, bedarf es an Abklärungen zu Standorten oder Platzverhältnissen in den Quartieren, aber auch zu den Bedürfnissen der Bevölkerung. Die Stadt Bern möchte so zusätzliche Erkenntnisse gewinnen und lädt deshalb alle interessierten Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ein, an der laufenden Umfrage teilzunehmen: www.bern.ch/umfrage-paketstationen. Die Ergebnisse der Umfrage fliessen als Grundlage in die Ausgestaltung eines möglichen Pilotbetriebes ein.
Weitere Informationen und Unterlagen sind unter bern.ch/stadtlogistik verfügbar
Dokumente
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Standortkonzept Warenhubs Bern (PDF, 3.1 MB) |