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10. November 2017 | Gemeinderat, Direktionen

Erste Stadtberner Ganztagesschule startet im Sommer 2018

Der Gemeinderat will bis 2025 das Angebot an familienergänzenden Betreuungsangeboten ergänzen und erweitern. Das Angebot wird mit Ganztagesschulen komplettiert. Die erste Ganztagesschule nimmt im Schuljahr 2018/19 im Stöckacker ihren Betrieb auf. Vorbereitungsarbeiten für Ganztagesschulen sind auch in den Schulkreisen Bümpliz und Kirchenfeld-Schosshalde im Gang.

«Die Stadt Bern sorgt für einen chancengerechten Zugang zu Bildung und Arbeit» lautet eines der Legislaturziele 2017-2020 des Gemeinderats. Dazu gehört der Ausbau einer guten, stabilen und verlässlichen Kinderbetreuung. Zum heutigen breiten Angebot in der Kinderbetreuung gehören neu auch Ganztagesschulen (vgl. Kasten). Ziel ist es, in den nächsten Jahren in allen Schulkreisen eine Ganztagesschule aufzubauen.

Start der ersten Ganztagesschule im Sommer 2018

Aktuell ist geplant, die erste Ganztagesschule im Schulkreis Bethlehem (Stöckacker) im Sommer 2018 zu eröffnen. Auf Beginn des Schuljahres 2019/2020 folgt voraussichtlich der Start der Ganztagesschule im Schulkreis Bümpliz (Höhe, Fellerstock). Die Vorarbeiten für diesen zweiten Standort sind im Oktober aufgenommen worden. Ebenfalls im Gespräch ist eine Ganztagesschule im Schulkreis Kirchenfeld-Schosshalde mit dem Neubau im Wyssloch ab 2022.

Ganztagesschulen sind unter zwei Blickwickeln eine wichtige und nötige Weiterentwicklung des bestehenden Tagesschulangebots: «Ganztagesschulen entsprechen pädagogischen wie gleichstellungspolitischen Bedürfnissen», betont Bildungsdirektorin Franziska Teuscher. Die Stadt Bern will damit den sozialen Ausgleich und die Chancengerechtigkeit in der Bildung verbessern. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sowie Kinder aus bildungsfernen Familien können in der Ganztagesschule besser gefördert werden. Individuelles und projektbezogenes Lernen ist in einer Ganztagesschule besser umsetzbar und der Zeitdruck ist tiefer. Angeleitete Freizeitgestaltung und Bewegungsförderung sind ebenfalls wichtige Elemente der Ganztagesschule.

Aus pädagogischer Sicht ist für alle Kinder und Jugendlichen ein Vorteil, dass sich die Ganztagesschule als Lern-, Lehr- und Lebensort versteht und damit konstante Beziehungen ermöglicht und Bildung und Betreuung als Einheit versteht.

Wichtiger Faktor in der Gleichstellungspolitik

Der Aufbau von Ganztagesschulstrukturen ist zudem ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ist Gemeinderätin Franziska Teuscher überzeugt: «Um den Rückzug der Familienfrauen aus dem Erwerbsleben und einen Bruch in deren Karriere und Lohnungleichheiten zu vermeiden, sind Familien und alleinlebende Mütter auf qualitativ gute, flächendeckende, erschwingliche und verlässliche Betreuungsplätze angewiesen.»

Was zeichnet eine Ganztagesschule aus?

In einer Ganztagesschule sind der Unterricht und die Betreuung enger ineinander verzahnt als in Schulen mit angegliederten Tagesschulen. Dies gilt sowohl in räumlicher wie auch in pädagogischer Hinsicht. Die Schülerinnen und Schüler einer Ganztagesschule halten sich von Montag bis Freitag sowohl für den Unterricht als auch für die Betreuung in demselben Klassenverband und in den eigenen Räumlichkeiten auf. Der Unterricht findet blockweise an den Vormittagen und an einzelnen Nachmittagen statt und der Mittagstisch gehört fix zum Tagesprogramm. Die Hausaufgaben werden in der Ganztagesschule erledigt. Das Tagesprogramm der Ganztagesschule besteht aus Unterricht, angeleiteten Freizeitangeboten und freien Aktivitäten.

Ganztagesschule ist freiwillig

Der Besuch einer Ganztagesschule ist freiwillig. Sobald jedoch ein Kind in der Ganztagesschule aufgenommen ist, ist der Besuch für das jeweilige Schuljahr im Rahmen der festgelegten Zeiten verbindlich. Die Betreuung sowie das Mittagessen sind kostenpflichtig. Der Elternbeitrag richtet sich nach den kantonalen, sozial abgestuften Vorgaben.

Der Kindergarten und das erste und zweite Schuljahr werden in der Ganztagesschule als Basisstufe geführt. Die Schülerinnen und Schüler besuchen die Ganztagesschule an mindestens drei festgelegten Tagen pro Woche, die älteren Kinder der 3. bis 6. Schuljahre an mindestens vier Tagen. Am Mittwochnachmittag findet kein Unterricht in der Ganztagesschule statt. Die fixen Blockzeiten sind auf 08:00 bis 16:00 Uhr festgelegt. Vor 08:00 Uhr und zwischen 16:00 und 18:00 Uhr sowie am freien Mittwochnachmittag stehen frei wählbare Betreuungsmodule in der Tagesschule zur Verfügung.

Gemeinderat der Stadt Bern

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