Tour de France in Bern
Erfolgreicher Halt der Tour de France im Kanton Bern
Das Gastspiel der Tour de France im Kanton Bern war ein grosser Erfolg. Zehntausende haben den weltbesten Radrennfahrern am Montag und Mittwoch entlang der Strecken der beiden Etappen, die auf bernischem Boden stattfanden, zugejubelt. Um den reibungslosen Ablauf des Anlasses zu garantieren, standen mehrere Hundert Angehörige der Kantons-polizei Bern, des Zivilschutzes und der Armee sowie über tausend freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Trotz Verkehrsbehinderungen verlief der Anlass aus polizeilicher Sicht ohne grössere Zwischenfälle.
Erstmals in der 103-jährigen Geschichte der Tour de France führte eine Etappe in die schweizerische Bundesstadt. Zahlreiche Bernerinnen und Berner, die am Sonntag noch zu einem grossen Velofest in der Innenstadt eingeladen waren, verfolgten das Grossereignis. Die Rennfahrer, die am Montag im französischen Jura zur 16. Etappe gestartet waren, erreichten am Nachmittag über das Val de Travers das Seeland. Sie wurden auf der ganzen Strecke bis nach Bern von zahlreichen Schaulustigen angefeuert. Nach einem Ruhetag zog der Tross am Mittwoch weiter – auf dem Programm stand die erste Alpen-Etappe übers Gürbe- und Simmental sowie den Kanton Waadt bis ins Wallis.
Chance und Herausforderung
Für Stadt und Kanton Bern war der Halt des drittgrössten Sportanlasses der Welt (nach Olympischen Sommerspielen und Fussballweltmeisterschaften) eine einmalige Chance und eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich als Veloregion zu positionieren. Wenn die Tour de France zu Gast ist, reisen jeweils auch über 2000 Journalistinnen und Journalisten von rund 600 ausländischen Medien an. Millionen von Zuschauern verfolgen die Bilder der Tour, die von unzähligen Fernsehstationen in 190 Länder übertragen werden. Die Hotels, Restaurants und Geschäfte in der ganzen Region haben vom Radrennen profitiert. Denis Grisel, Leiter Standortförderung bei der Volkswirtschaftsdirektion, ist von der Tour de France in Bern begeistert. «Das Wetter, die Stimmung und die perfekte Organisation: Es stimmte einfach alles. Stadt und Kanton Bern haben international für Aufsehen gesorgt und sich äusserst positiv in Szene gesetzt.»
Ein Anlass dieser Grössenordnung ist für die Organisatoren vor Ort jeweils eine grosse Herausforderung. So mussten die Angestellten des Tiefbauamts Lösungen finden, um die Strassen für die Durchfahrt der weltbesten Rennfahrer kompatibel zu machen. Für die Streckensicherungsmassnahmen standen an den beiden Renntagen mehrere Hundert Angehörige der Kantonspolizei Bern, des Zivilschutzes und der Armee sowie zahlreiche Freiwillige im Einsatz. Sie hatten sich an den beiden Tagen nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten unter der Leitung der Polizei auf den definierten Stützpunkten versammelt. Von dort wurden sie an die neuralgischen Stellen entlang der Strecke transportiert und nahmen die ihnen zugewiesenen Posten ein.
Trotz grosser Verkehrsbehinderungen verliefen die beiden Renntage aus polizeilicher Sicht ohne grössere Zwischenfälle. Im Vorfeld und während der Tour de France waren auf der von der Kantonspolizei seit Ende Mai betriebenen Infoline für Verkehrsfragen aus der Bevölkerung sowie per E-Mail über tausend Anfragen eingegangen. Neben dem verkehrspolizeilichen Bereich galt es zudem, die Sicherheit des Anlasses sowie der Bevölkerung im gesamten Kanton zu gewährleisten. Um diese Herausforderungen zu meistern, war für die Angehörigen der Kantonspolizei Bern eine Feriensperre ausgerufen worden.