50 Jahre Frauenstimmrecht
Empfang des diplomatischen Corps und der eidgenössischen Räte im Historischen Museum
Der Gemeinderat der Stadt Bern und der Regierungsrat des Kantons Bern pflegen regelmässig den direkten Kontakt mit Mitgliedern des diplomatischen Corps und des Bundesparlaments. Diesmal zeigten die beiden Regierungen den internationalen und nationalen Gästen die Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus! 50 Jahre Frauenstimmrecht» des Bernischen Historischen Museums und der Universität Bern. Neben einem Blick zurück wurden auch aktuelle Fragen der Schweizer Demokratie angesprochen.
Der Kanton und die Stadt Bern pflegen die Beziehungen zum diplomatischen Corps und zu den eidgenössischen Räten. Die regelmässigen Treffen sollen dazu beitragen, die Kontakte zu den in Bern ansässigen Botschaften und zu den Mitgliedern des Bundesparlaments zu vertiefen und ihnen die Bundesstadt näher zu bringen.
In diesem Jahr begrüssten Regierungspräsidentin Beatrice Simon und Stadtpräsident Alec von Graffenried die Gäste im Bernischen Historischen Museum. Der Regierungsrat und der Gemeinderat nutzten das 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts, um mit ihren internationalen und nationalen Gästen einen Blick zurück und auf aktuelle Fragen der Schweizer Demokratie zu werfen. Die laufende Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus» des Museums am Helvetiaplatz entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Bern.
Frage der Mitbestimmung höchst aktuell
Die Regierungspräsidentin erinnerte daran, dass die Frauen in der Politik aufgeholt haben und heute in der Berner Kantons- und Stadtregierung ausgeglichen vertreten sind. Sie führte aus, dass die Frage, wer in unserer Demokratie mitbestimmen darf, höchst aktuell sei. So hat das Berner Kantonsparlament kürzlich beschlossen, das Stimmrechtsalter auf 16 Jahre zu senken. Auch darüber, wie die direktdemokratischen Rechte im digitalen Zeitalter ausgeübt werden können, etwa über E-Collecting oder E-Voting, wird diskutiert. Diese Beispiele zeigten, so die Regierungspräsidentin, dass «die Schweizer Demokratie sich weiterentwickelt und sich den gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen anpasst».
Es braucht mutige Menschen, die Veränderungen fordern
In den letzten 50 Jahren habe sich zum Glück vieles bewegt, sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried in seiner Rede. Um Fortschritt zu erreichen, brauche es Menschen, die sich wagten, Veränderungen zum Besseren zu fordern. «Und das haben die Frauen 1971 getan: Sie haben sich herausgelehnt und eingefordert, was ihnen zusteht. Und sie konnten die damals stimmberechtigten Männer davon überzeugen, diesen wichtigen und nötigen Schritt zu machen.» Auch heute brauche es mutige Menschen, die Veränderungen fordern, «denn die Welt braucht heute wie damals dringend Veränderungen», so von Graffenried. Veränderungen in Richtung Fortschritt, betonte er: «Sonst werden wir nämlich die vielen Herausforderungen, die heute anstehen, schlichtweg nicht bewältigen können.»
Nachdem im letzten Jahr aufgrund der Corona-Situation auf eine Einladung des diplomatischen Corps und der eidgenössischen Räte verzichtet werden musste, konnte der Anlass dank der Zertifikatspflicht wieder in einer entspannten und ungezwungenen Atmosphäre durchgeführt werden.
Die Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus! 50 Jahre Frauenstimmrecht» dauert noch bis am 14. November 2021.
Dokumente
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COM parlementaires et corps diplomatique 21.09.2021 fr (PDF, 209.0 KB) |