Einblicke in 100 Jahre Stadtberner Statistik
Das statistische Amt der Stadt Bern nahm vor 100 Jahren, am 1. Januar 1918, seine Arbeit auf. Vom 3. bis 6. April 2018 bietet eine Ausstellung zum Jubiläum im Polit-Forum Bern Einblicke in die Geschichte der Stadtberner Statistik und Daten aus den vergangenen 100 Jahren.
In der Ausstellung «100 Jahre Statistik Stadt Bern» erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Arbeit der Statistikerinnen und Statistiker vor hundert Jahren und heute. Gleichzeitig zeigen Datenerhebungen über eine Zeitspanne von 100 Jahren interessante Entwicklungen auf und ermöglichen einen Blick auf 100 Jahre Geschichte aus statistischem Blickwinkel.
In statistischen Daten stöbern
Der Verkehr war bereits in den Anfängen der Stadtbernischen Statistik ein wichtiges Thema. So wurde im Jahr 1920 ein Motorfahrzeugbestand von 535 Stück erhoben. Im Jahr 2016 lag der Bestand der Motorräder bei 13'773 Stück. Auch im statistischen Bereich «Wohnbevölkerung» hat sich einiges verändert: Während 1920 im Mittel über vier Personen in einem Haushalt lebten, liegt diese Zahl heute bei knapp über zwei Personen pro Haushalt. Der Anteil an 1- oder 2-Personenhaushalten liegt bei fast 75 Prozent. Nachzulesen ist an der Ausstellung auch, dass an der Fussball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern an den fünf Spielen im Wankdorf-Stadion 194'500 Zuschauerinnen und Zuschauer gezählt wurden und sich 1948 rund 110'000 Personen den Grossen Preis der Schweiz für Automobile auf der Bremgarten-Rundstrecke ansahen.
Neben diesen Beispielen ausgewählter statistischer Daten und deren Entwicklung, die auf den Ausstellungsplakaten dargestellt sind, haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, selber im grossen Fundus zu stöbern: Zur Verfügung stehen der komplette Satz an statistischen Jahrbüchern der Stadt Bern sowie eine Computerstation.
Von den Zählerinnen und Zählern zur modernen Datenerhebung
Nicht nur die erfassten Daten, auch die Art und Weise ihrer Erhebung haben sich seit 1918 stark verändert. Bei der Volkszählung standen lange Zeit Zählerinnen und Zähler im Einsatz, die von Haus zu Haus gingen, um die Daten mittels Fragebogen zu ermitteln. Heute stammen die Daten primär aus Einwohnerregistern und werden durch Stichprobenerhebungen ergänzt. Während die Datenbearbeitung und Haltung früher intensives Handwerk mit Papier und Tabellen bedeutete, hat die Digitalisierung dies völlig umgekrempelt. Diese Veränderungen zeigen sich auch in einer Ausstellungs-Präsentation, welche die Geschichte des statistischen Amtes von 1918 bis heute beleuchtet.