Drei Kunstprojekte in Holligen und Weissenbühl
Seit zwei Jahren gibt es in der Stadt Bern das Projekt «Kunstplätze». 2020 ist der Stadtteil III, Mattenhof-Weissenbühl, an der Reihe. Drei partizipative Kunstprojekte bieten die Chance, den eigenen Wohnort neu zu entdecken. Die Künstlerinnen und Künstler sind bei drei Organisationen zu Gast, welche in den Quartieren des Stadtteils bereits engagiert sind. Sie bespielen Orte, die ein besonderes Potenzial haben oder sich gerade verändern.
2018 lancierte die städtische Kommission für Kunst im öffentlichen Raum unter dem Titel «Kunstplätze» eine Reihe partizipativer Kunstprojekte in den Aussenquartieren Berns. Diesen Sommer gastiert das Projekt im Berner Stadtteil III, genauer in den Quartieren Holligen und Weissenbühl. Als Gastgeberinnen für die Kunstschaffenden engagieren sich drei lokale Organisationen: der Verein Vor_park, die Baugenossenschaft Warmbächli und das Quartierkollektiv EinViertel.
Als erstes geht das Projekt «haushochdrei» von Diana Dodson und Reto Leibundgut für den Verein Vor_Park Holligen an den Start. Zwischen alten Familiengärten und neuer Baustelle stemmen sie ein Gartenhäuschen in luftige Höhen. «Trotzig, charmant und selbstbewusst», so das Künstlerpaar, soll es als Wahrzeichen für den lernenden Park stehen, als Heimat für Geist und Vorstellungskraft. Nach dem Auftakt am 15. August wird das Häuschen in Zusammenarbeit mit Kindern und Freiwilligen um weitere Bauten und Möbel erweitert, so dass es bis zum Jahresende als Begegnungsort bespielt werden kann.
Im Vorpark Holligen werden an einem gemeinsamen «Kunstplatz-Fest» am 29. August auch die zwei weiteren Projekte vorgestellt. Mit einem geführten Spaziergang durch das sich rasant verändernde Quartier gibt das Zürcher Duo Michael Meier & Christoph Franz seinen Einstand in Bern. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe «Kunst am Bau» der Wohnbaugenossenschaft Warmbächli entwickeln sie ein Projekt zu den laufenden Aufwertungsprozessen im Quartier Holligen. Die Genossenschaft engagiert sich für gemeinnützigen Wohn- und Arbeitsraum auf dem Areal der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage. Sie reflektiert mit dem Projekt ihre Rolle in Bezug auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der grossen Bauvorhaben im Quartier.
Das dritte «Kunstplatz»-Projekt beschäftigt sich mit dem Drachenspielplatz im Berner Weissenbühl. Mit einem Guerilla-Frühstück und phantasievollen Aktionen u.a. zum autofreien Sonntag sorgte hier das Quartierkollektiv «EinViertel» in vergangenen Jahren für Überraschungen. Auf den Spuren dieser fünf Frauen inspiriert sich zurzeit Annina Arter für ihren Beitrag zu den «Kunstplätzen». Auch die junge Zürcher Textildesignerin wird ihr Projekt am 29. August am Kunstplatz-Fest im Vorpark Holligen vorstellen.
Die Kunstplätze im Stadtteil III entstehen in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der Quartiermitwirkung QM3 und werden von Stephan Herman mit der Kamera dokumentiert.
Weitere Infos: www.bern.ch/kunstplaetze