Die Stadt Bern will eine Ganztagesschule aufbauen
Die Stadt Bern will Erfahrungen mit einer Ganztagesschule sammeln und hat deshalb eine Projektgruppe mit der Konzeptausarbeitung für eine Pilot-Ganztagesschule beauftragt. Im Schuljahr 2017/18 soll die Ganztagesschule aufgebaut und ein Jahr später in Betrieb genommen werden. In welchem Schulkreis, in welcher Schule sie eingerichtet wird, ist noch offen.
Geplant ist eine Pilot-Ganztagesschule auf freiwilliger Basis, für die sich Kinder vom Kindergarten bis zum 6. Schuljahr aus der ganzen Stadt Bern anmelden können. Wer die Ganztagesschule besuchen will, verpflichtet sich für die gesamte Dauer des Pilotversuchs. Die Kosten für die Verpflegung und Betreuung gehen zulasten der Eltern. Grundlage ist die aktuelle Bildungsstrategie, die festhält, dass ein Konzept für eine Pilot-Ganztagesschule erarbeitet und diese in der Praxis erprobt werden soll.
Wie wird die Pilot-Ganztagesschule konzipiert?
In der Ganztagesschule werden Unterricht und Tagesbetreuung vereint. Der Unterricht wird ergänzt durch geführte Freizeitangebote und freie Freizeitaktivitäten. Hausaufgaben werden entweder in geführten, betreuten oder selbständigen Blöcken in der Schule erledigt. Die Teilnahme am Mittagstisch ist ein fester Teil des Schulalltags. Die Tagesschule dauert von Montag bis Freitag voraussichtlich von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Zwischen 7.00 und 7.30 Uhr können die Kinder in der Schule eintreffen. Nach 16.00 Uhr sollen frei wählbare Zusatzmodule angeboten werden.
Inhalte des Konzepts
Das Konzept soll Aussagen machen zu den sechs relevanten Bausteinen einer Ganztagesschule – also:
- zum Unterricht (Unterrichtsgestaltung, geeignete Lehr- und Lernformen);
- zu schulergänzenden Angeboten (Förderangebote, geführte Freizeitaktivitäten);
- zum zeitlichen Umfang;
- zum Raum (Ort der Ganztagesschule, räumliche Anforderungen);
- zur Verpflegung (Qualität, Herstellung, Kosten) und
- zu den personellen Konsequenzen (Anforderungsprofile für Lehr- und Betreuungspersonen, Pflichtenhefte, Arbeitszeitmodelle).
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Pilot-Ganztagesschule soll einerseits einen Beitrag leisten zum sozialen Ausgleich und zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit – beispielsweise indem sozial Schwächere und Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund besser integriert werden können. Andererseits ermöglichen Ganztagesschulen Eltern die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und entlasten sie etwa hinsichtlich der Hausaufgaben. Zudem ermöglichen Ganztagesschulen vermehrtes projektartiges Arbeiten, legen mehr Gewicht auf individuelles Lernen, vermindern den Zeitdruck für das Lehren und Lernen und stärken die Beziehungsarbeit. Die Schülerinnen und Schüler werden auch in ihrer Freizeitgestaltung gefördert, unter anderem durch Sport- und Bewegungsförderung.
Projektgruppe hat Arbeit aufgenommen
Im April 2016 hat eine Projektgruppe unter der Leitung des Schulamts die Arbeit aufgenommen. In ihr sind Vertretungen der Schulleitungen, der Tagesschulleitungen, der Lehr- und Betreuungspersonen vertreten. Auch die Erziehungsdirektion und die Pädagogische Hochschule PH Bern arbeiten im Projekt aktiv mit. Ziel ist, dass das Konzept in einem Jahr vorliegen soll, so dass im Schuljahr 2017/18 die Pilot-Ganztagesschule aufgebaut werden und im Schuljahr 2018/19 in Betrieb gehen kann.
Dokumentation
Titel |
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Projektdokumentation Pilot Ganztagesschule (PDF, 246.1 KB) |