Die Stadt aktualisiert die bewährte Wohnstrategie
Der Gemeinderat hat die 2018 beschlossene Wohnstrategie «Wohnstadt der Vielfalt» aktualisiert. Vision und Leitsätze der Strategie, und damit deren inhaltliche Stossrichtung, bleiben unverändert. Der Schwerpunkt liegt weiterhin beim gemeinnützigen und preisgünstigen Wohnungsbau. Punktuell wurden hingegen Ziele und Massnahmen geschärft oder ergänzt. Stärker in den Fokus rücken Kleinwohnungen sowie sozialverträgliche Sanierungen.
Der Gemeinderat engagiert sich für eine vielfältige und attraktive Wohnstadt Bern, in der alle Menschen willkommen sind. 2018 beschloss er deshalb die Wohnstrategie «Wohnstadt der Vielfalt». Nun hat der Gemeinderat eine Zwischenbilanz gezogen und die Wohnstrategie aktualisiert. Dabei hat er festgestellt, dass viele Massnahmen umgesetzt werden konnten. Ein wichtiges Beispiel ist das neue Beratungs- und Unterstützungsangebot für armutsbetroffene Menschen bei der Wohnungssuche und - miete. Auch konnten Betreuungsgutsprachen für ältere Menschen eingeführt werden, um ihnen ein möglichst langes, selbstbestimmtes Wohnen zu ermöglichen. Der Leistungsvertrag mit dem Kompetenzzentrum gemeinnütziger Wohnungsbau wurde mehrmals verlängert und der Rahmenkredit zum Kauf von Wohnliegenschaften erhöht.
Bisherige strategische Ausrichtung hat sich bewährt
An der inhaltlichen Ausrichtung der bestehenden Wohnstrategie hält der Gemeinderat fest, weshalb die meisten Inhalte in der aktualisierten Version unverändert blieben. Das gilt insbesondere für die Vision und die Leitsätze der Wohnstrategie. Die Bevölkerung in der Stadt Bern wächst und benötigt zusätzlichen Wohnraum. Die Schaffung von preisgünstigem und gemeinnützigem Wohnungsbau sowie von subventioniertem Wohnraum bleiben zentrale Ziele der städtischen Wohnpolitik, denn die steigenden Mietpreise sind für einen Teil der Menschen kaum mehr bezahlbar. Weiterhin wichtig sind dem Gemeinderat qualitativ gute und vielfältig nutzbare Aussenräume. Diese fördern das Wohlbefinden, den Austausch und die Begegnung der Bewohnenden und leisten gleichzeitig einen bedeutenden Beitrag zur Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel.
Sozialverträgliches Sanieren steht im Fokus
Aufgrund des Alters des Gebäudebestandes und aus energetischen Gründen ist in der Stadt Bern weiterhin mit einer hohen Sanierungsquote zu rechnen. Die Stadt setzt sich bei Erneuerungs- oder Sanierungsprozessen für einen sozialverträglichen Umgang mit der Mieterschaft ein und hat dieses Ziel neu in die Wohnstrategie aufgenommen. Um das Thema zu vertiefen, führt die Stadt Bern in diesem Jahr eine Tagung zu sozialverträglichen Sanierungen durch.
Kleinwohnungen und Belegung von Wohnraum werden wichtiger
Weil die Gesellschaft immer älter wird und individualisierte Lebensstile zunehmen, leben künftig voraussichtlich mehr Menschen in Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Deshalb rücken neben Familienwohnungen neu auch Kleinwohnungen stärker in den Fokus der Wohnstrategie. Zudem will die Stadt Massnahmen prüfen, mit denen die Belegung von Wohnraum optimiert werden kann – beispielsweise durch eine quartierübergreifende Zusammenarbeit von Wohnbauträgerschaften. Der bestehende Wohnraum würde nachhaltiger genutzt, wenn Menschen, die allein in grossen Wohnungen leben, bezahlbare kleinere Wohnungen zur Verfügung gestellt werden könnten.