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20. Februar 2020 | Gemeinderat, Direktionen

Die erste «Classe bilingue de la Ville de Berne» ist gut gestartet

Seit knapp sieben Monaten gibt es in der Stadt Bern die erste «Classe bilingue». Zwölf Kinder im ersten und zwölf Kinder im zweiten Kindergartenjahr werden im Marzili-Pavillon parallel in deutscher und französischer Sprache unterrichtet. Der Start ist gelungen.

«Ich freue mich sehr, haben die Kinder der ‘Classe bilingue’ nicht nur die Chance, in jungen Jahren eine erste Fremdsprache zu lernen, sondern auch die dazugehörige Kultur kennenzulernen», sagte Bildungsdirektorin Franziska Teuscher anlässlich einer Medienorientierung. Die vierzehn Buben und zehn Mädchen, welche auf Schuljahresbeginn 2019/2020 als erste bilinguale Klasse in der Stadt Bern eingeschult worden sind, haben sich gut eingelebt – sowohl im neuen sanierten Pavillon wie im zweisprachigen Unterricht.

Die Kinder sprechen untereinander mal Deutsch, mal Französisch – wie es gerade passt oder welche Wörter und Wendungen ihnen zuerst durch den Kopf gehen. Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler spricht zuhause vorwiegend Deutsch (und eine Fremdsprache), ein Drittel vorwiegend Französisch (und eine Fremdsprache) und bei einem Drittel der Familien wird sowohl Deutsch als auch Französisch gesprochen. Bisher gab es keine Wechsel von Kindern in eine rein deutschsprachige Klasse oder in die französische Schule. Die Kinder kommen aus verschiedenen Quartieren der Stadt und werden von den Eltern per Velo oder öV zur Schule begleitet. Die Bedenken, dass sich mit der «Classe bilingue» vermehrt Elterntaxis etablierten könnten, erwiesen sich als unbegründet.

Beide Sprachen sind Erstsprachen

Der Unterricht in der «Classe bilingue de la ville de Berne» basiert auf einer gleichwertigen Kombination der beiden Lehrpläne – des Lehrplans 21 (LP21) und des Plan d'études romand (PER). Didaktisch werden Deutsch und Französisch im Unterricht als gleichwertige Erstsprachen behandelt. Weder Deutsch noch Französisch ist die wichtigere oder häufiger gesprochene Sprache. Dies ist ein neuartiger Unterrichts-Ansatz in der Schweiz, welcher methodisch durch die PHBern unterstützt und begleitet wird.

Jésabel Robin von der PH sagte am Donnerstag vor den Medien: «Es brauchte für das Pilotprojekt sowohl Eltern, die bereit waren, uns ihre Kinder anzuvertrauen, als auch kompetente Fachleute, die sich die Vision des Projekts zu eigen machen wollten. Wir haben das Glück, beides gefunden zu haben.»

Interesse hält an

Das Interesse am durch den Kanton Bern bewilligten Schulversuch der «Classe bilingue» war bei der Bekanntgabe des neuen Angebots 2018 sehr gross. Auch beim Anmeldeverfahren im November 2019 für das Schuljahr 2020/21 zeichnet sich mit 86 angemeldeten Kindern ein reges Interesse ab, wenn auch etwas geringer als 2018 (damals waren es 115 Kinder).

Nach dem letztjährigen Start mit einer Basisstufenklasse (1. und 2. Kindergartenjahr) erfolgt ein schrittweiser Aufbau bis mindestens zum 6. Schuljahr der Primarstufe. Ins 1. Kindergartenjahr 2020/21 werden 12 neue Schülerinnen und Schüler in die «Classe bilingue de la Ville de Berne» eintreten.

In Zusammenarbeit mit der Erziehungsdirektion des Kantons Bern und der Pädagogischen Hochschule PHBern plant die Stadt Bern damit ein erstes grösseres Zweisprachenprojekt in der Volksschule einzurichten. Als Vorbild für das Konzept der Classes bilingues diente die «Filière Bilingue», ein erfolgreiches Zweisprachenprojekt, das seit 2010 in Biel läuft. Mit den «Classes bilingues de la Ville de Berne» möchte die Stadt Bern die Zweisprachigkeit in Deutsch und Französisch fördern und dabei ihre Brückenfunktion zwischen der Deutschschweiz und der Romandie beleben.

Weitere Informationen unter: https://clabi-bern.ch/

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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