Polo Hofer hat in seiner Karriere Hunderte Songs geschaffen, viele davon gehören längst zum Berner und Schweizer Allgemeingut. Die Melodien und die Texte zu «Alperose», «Giggerig», «Kiosk» oder «Teddybär» sind Klassiker, die weiterleben. Im Film «Das Schweigen der Männer» wanderte er zusammen mit Max Rüdlinger durch die halbe Welt und philosophierte über die Berge, Weisswein, Wurstsalat und Sex. Polo Hofer schlug aber immer wieder auch nachdenkliche Töne an, war eine kritische und politische Stimme zum Zeitgeschehen. Er gilt als Vater des Berner Mundart-Rocks und hat die Schweizer, aber insbesondere auch die Berner Musikszene geprägt.

Verbundenheit zu Bern

Der Berner Oberländer Polo Hofer lebte von 1969 bis 2005 in der Stadt Bern und war hier auch politisch aktiv. 1971 kandidierte er auf der Liste «Härdlütli» für den Berner Stadtrat. Mit einem Wahlkampf mit Nacktplakaten sorgte die Gruppe von Querdenkern für Aufsehen und errang mit Margrit Probst einen Sitz im Stadtrat. Polo Hofer engagierte sich unter anderem für die Legalisierung des Cannabis, die Abschaffung des motorisierten Privatverkehrs in der Berner Innenstadt und trat rechts-populistischen Strömungen entschieden entgegen.

In der Stadt Bern war er eine bekannte Figur des öffentlichen Lebens, oft mit dem Tram unterwegs und regelmässig in der Stadt anzutreffen. Mit seiner Interpretation von «Jersey Girl», dem Song «Wyssebüehl», machte Polo Hofer das Stadtberner Weissenbühl-Quartier schweizweit zu einem Begriff. Im nachdenklichen «Im letschte Tram» beschrieb er eine Reise durch das nächtliche Bern. Diese und weitere Balladen sind auch liebevolle Hommagen an Bern.

Mit dem Tod von Polo Hofer verliert die Stadt Bern einen grossartigen Künstler, einen humorvollen und lebensfrohen Menschen, eine kluge Stimme und einen Botschafter Berns.