Jahresmedienkonferenz der städtischen Denkmalpflege
Denkmalpflege zieht positive Bilanz
Die Denkmalpflege der Stadt Bern blickt auf ein erfolgreiches Jahr mit einigen Höhepunkten zurück: So konnte sie die Altstadtbeschriftung vorantreiben und den Dr. Jost Hartmann-Preis vergeben. Eine schöne Bestätigung war die Verleihung des Schweizerischen Denkmalpreises für die Sanierung der Tramwartehalle Breitenrainplatz. Das grösste laufende Projekt ist die Überarbeitung des Bauinventars: Sie beinhaltet unter anderem eine Reduktion der Anzahl Inventarobjekte und entspricht damit bereits dem erst kürzlich gefassten Beschluss des Grossen Rats.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät und Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross zogen an der Jahresmedienkonferenz eine positive Bilanz über die Tätigkeit der Denkmalpflege. «Unsere Arbeit wird verstanden und gutgeheissen», sagte Jean-Daniel Gross. Ziel sei es, berechtigte Bedürfnisse von Seiten der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Eigentümerinnen und Eigentümer mit der Bedeutung und dem Wert der Baudenkmäler in Einklang zu bringen. Nebst architektonischen, konzeptuellen oder gestalterischen Fragen stehen heute Themen wie Energieeffizienz, Brandschutz oder Behindertengerechtigkeit im Vordergrund. Im nationalen Vergleich schneide die Denkmalpflege der Stadt Bern gut ab, betonte Stadtpräsident Alexander Tschäppät. Dies zeige der Schweizer Denkmalpreis, den die Stadt für Sanierung und Umbau der Tramwartehalle Breitenrainplatz entgegennehmen durfte.
Überarbeitung des Bauinventars: die Zeichen der Zeit verstanden
Das Bauinventar stellt die Grundlage der denkmalpflegerischen Tätigkeit dar. Es bezeichnet jene Bauten, die bei Umbau- oder Sanierungsvorhaben von der Denkmalpflege begleitet werden müssen. Schon bei Projektstart im 2012 beschloss die Denkmalpflege, die Anzahl der aufgenommenen Objekte zu reduzieren. Der Grossratsbeschluss über die Verkleinerung des Bauinventars im Kanton Bern vom 22. Januar 2015 geht in die gleiche Richtung. «Mit der Verkleinerung des Bauinventars sind zwangsläufig auch Verluste verbunden», sagte Alexander Tschäppät. Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross betonte, es sei daher entscheidend, dass das Inventar nach rein fachlichen Kriterien überarbeitet werde: «Wir haben die Zeichen der Zeit verstanden und wollen eine strengere Auswahl treffen. Umso wichtiger ist es, genügend Ressourcen für die Betreuung der Baudenkmäler zu haben.» Zeitmangel in der Bauberatung sei nämlich der Hauptgrund für die seltenen Konflikte, sagte Jean-Daniel Gross.
Anhaltend grosses Interesse an Baudenkmälern
Die 180 Archivanfragen von Forschenden, Studierenden oder Laien zeigen das grosse Interesse für die Baudenkmäler der Stadt Bern. Die Mitarbeitenden der Denkmalpflege begutachteten im Berichtsjahr 350 Baugesuche und führten 1‘426 Begehungen durch, auf denen sie Bauherrschaften oder Planende im Umgang mit Baudenkmälern beraten konnten. Manche Projekte begleitet die Denkmalpflege über mehrere Jahre, beispielsweise den noch laufenden Umbau des Bundeshauses Ost, der Zentralbibliothek oder des ehemaligen Dienstgebäudes SBB an der Mittelstrasse. Wie schon in den Jahren zuvor gab es auch 2014 keinen Rekurs gegen denkmalpflegerische Auflagen.
Vermittlung als wichtige Aufgabe
«Nur eine Gesellschaft, die sich der Bedeutung ihrer historischen Bausubstanz bewusst ist, kann sie wertschätzen und ist bereit, deren Pflege und sorgfältige Weiterentwicklung mitzutragen», sagte Alexander Tschäppät. Die Vermittlung denkmalpflegerischer Werte ist damit eine Kernaufgabe der Dienststelle. Einen Beitrag dazu leistet sie mit der Beschriftung ausgewählter Altstadtgebäude. Die Beschriftung dient der Information der Bevölkerung und der Touristinnen und Touristen. Sie ist in drei Sprachen abgefasst (D/F/E). Bis Ende 2015 werden rund 140 Bauten mit Informationen über Bedeutung und Geschichte beschriftet sein. Die Beschriftung der Unteren Altstadt konnte mittlerweile abgeschlossen werden.
Auch die Publikation zum Dr. Jost Hartmann-Preis, die 2014 zum dritten Mal erschien, fand grosse Beachtung. «Wir haben uns über viele positive Rückmeldungen und die rege Anteilnahme der Medien gefreut», sagte Jean-Daniel Gross. «Das beweist, dass das Interesse für denkmalpflegerische Themen nicht nur in Fachkreisen gross ist.»
Downloads
Titel | Bearbeitet |
---|---|
Übersicht Bilder Jahresmedienkonferenz.pdf (PDF, 144.0 KB) | 16.03.2015 |