Budget 2025: Weiterhin rekordhohe Investitionen
Der Gemeinderat rechnet bei einem Budget von rund 1,4 Milliarden Franken für das Jahr 2025 mit einem Defizit von 28 Millionen Franken. Auch für das Jahr 2025 sind rekordhohe Investitionen im Umfang von 191,8 Millionen Franken vorgesehen. Hinzu kommen Mehrausgaben für eine wachsende Stadt. Die Steuereinnahmen können um 42,5 Millionen Franken höher budgetiert werden, es stehen aber auch um 14 Millionen Franken höhere Zahlungen in den kantonalen Finanz- und Lastenausgleich an. In den weiteren Planjahren 2026 – 2028 wird ebenfalls mit Defiziten gerechnet, wobei diese gegenüber der letztjährigen Planung gesunken sind.
Das vom Gemeinderat verabschiedete Budget 2025 sieht ein Defizit von 28 Millionen Franken vor. Dies entspricht rund 2 Prozent des Umsatzes von rund 1,4 Milliarden Franken. Die Steueranlage bleibt mit 1,54 weiterhin unter dem kantonalen Median aller Berner Gemeinden von 1,74 im Jahr 2024. Die Stadt Bern gehört damit zu den 20 Prozent der steuergünstigsten Gemeinden im Kanton.
Attraktivität der Stadt widerspiegelt sich im Steuerwachstum
Gegenüber dem Vorjahresbudget wird für 2025 mit 610,5 Millionen Franken ein um 42,5 Millionen Franken höherer Steuerertrag erwartet. Ausgehend vom erfreulichen Ergebnis im Jahr 2023 wird für 2024 gemäss Konjunkturforschung mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent gerechnet, welches sich im Jahr 2025 auf die Steuererträge auswirken wird. Für die daran anschliessenden Planjahre wurde ein Wachstum von je 1,7 Prozent zu Grunde gelegt. Weiter wird davon ausgegangen, dass die Anzahl Steuersubjekte jährlich um 350 natürliche Personen wächst. Diese positive Entwicklung kann als direkte Folge der hohen Attraktivität der Stadt Bern als Wohn- und Wirtschaftsstandort gewertet werden.
Weiterhin sehr hohes Investitionsvolumen
Nachdem im Jahr 2023 rekordhohe 160,4 Millionen Franken für Investitionen – vor allem für Schulraum sowie Sportinfrastruktur – ausgegeben worden sind, sind 2025 für Investitionen in das Verwaltungsvermögen des Allgemeinen Haushalts netto 191,8 Millionen Franken (Vorjahr: 183,4 Mio. Franken) eingeplant. Mit 123,9 Millionen Franken fliesst der grösste Teil in Hochbauprojekte, vor allem Schulgebäude und Sportanlagen im Bereich Eis und Wasser. So fallen allein für die Gesamtsanierung der KAWEDE im Jahr 2025 25,6 Millionen Franken und für den Neubau der Volksschule Goumoëns 18 Millionen Franken an. 34,8 Millionen Franken werden im Tiefbau investiert. Erfahrungsgemäss können nicht alle Investitionsvorhaben wie geplant umgesetzt werden. Zwischen den erwarteten realisierten Investitionen von rund 147,1 Millionen Franken und dem Selbstfinanzierungspotenzial besteht eine Differenz von 84,4 Millionen Franken. Im AFP wird deshalb mit einer Zunahme der Verschuldung um rund 80 Millionen Franken gerechnet.
Neue Aufgaben/Leistungsausbau von 11,1 Millionen Franken
Insbesondere das Schüler*innenwachstum, die Digitalisierung, Klimamassnahmen und die hohen Investitionen führen jedes Jahr zu Mehrkosten. Die Mehrausgaben für neue Aufgaben und den Leistungsausbau betragen gegenüber dem Vorjahresbudget 11,1 Millionen Franken (Vorjahreszuwachs 15,5 Millionen Franken), davon sind 8,4 Millionen Franken gebunden.
Im Allgemeinen Haushalt werden insgesamt 118,55 neue Vollzeitstellen geschaffen. Allein bei Schutz und Rettung, im Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz, im Schulamt und bei Immobilien Stadt Bern (Hauswartschaft und Reinigung) sowie für den Gegenvorschlag zur Stadtklima-Initiative, für das Asylwesen und die Digitalisierung fallen 94,5 zusätzliche Stellen an. 50 der neuen Stellen werden durch den Kanton oder Dritte finanziert (bspw. Schutz und Rettung Bern, Leistungsausbau Asyl- und Flüchtlingsbereich).
Finanzieller Spielraum bleibt eng
Trotz Wachstum und rekordhohen Investitionen haben sich die Defizite in Planjahren 2026 bis 2028 gegenüber dem AFP 2024 – 2027 fürs Jahr 2025 um 26,2, für 2026 um 17,7 und für 2027 um 12,8 Millionen Franken verringert. Sie betragen 12,93 Millionen Franken 2026, 20,99 Millionen Franken 2027 und 28,22 Millionen Franken 2028. Damit werden die Vorgaben der Finanzstrategie mit Ausnahme des Bruttoverschuldungsanteils (Bruttoschulden im Verhältnis zum laufenden Ertrag) per Ende 2025 nicht eingehalten. Aus diesem Grund gilt es unverändert Prioritäten zu setzen und neue Ausgaben nur restriktiv zu beschliessen.
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Präsentation zur Medienkonferenz (PDF, 397.1 KB) |