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Auf dem Bremgartenfriedhof gibt es neu auch für die hinduistische Glaubensgemeinschaft eine Abdankungsstätte. Mit einer traditionellen Zeremonie wurde dort heute ein kleiner Hindu-Abdankungstempel eingeweiht. Der aus Naturstein bestehende Tempel wurde nach hinduistischer Baukunst und Formgebung in enger Zusammenarbeit mit der tamilischen Hindu-Gemeinschaft in Bern, dem Verein Saivanerikoodam, und dem Haus der Religionen geschaffen. Der Abdankungstempel bietet den Hinterbliebenen einen Ort für Rituale des Abschieds, der Reinigung und des Gedenkens. Die Asche der Verstorbenen wird durch die Angehörigen nach hinduistischer Tradition in der Regel dem fliessenden Wasser übergeben. Meist werden die sterblichen Überreste nach Indien gebracht und in Varanasi dem Fluss Ganges übergeben.

Würdige Orte zum Abschied nehmen für alle fünf Weltreligionen

Der Gemeinderat hat sich in seinen Legislaturrichtlinien 2017-2020 das Ziel gesetzt, für alle fünf Weltreligionen einen bedürfnisgerechten Ort des Abschieds zu schaffen. «Es ist wichtig, dass die Angehörigen aller Weltreligionen dort, wo sie leben und integriert sind, auch Abschied von ihren Verstorbenen nehmen können», sagte Gemeinderätin Ursula Wyss. Mit der Einweihung des hinduistischen Abdankungstempels auf dem Bremgartenfriedhof sei das nun auch für die Hindu-Gemeinschaft möglich. Der Hindu-Tempel auf dem Bremgartenfriedhof ist schweizweit einzigartig. Bern bietet Hindus als erste Gemeinde die Möglichkeit, auf einem öffentlichen Friedhof ihre Rituale und Bräuche vollumfänglich ausführen zu können.

Für Angehörige des Judentums besteht mit dem Jüdischen Friedhof Bern seit 1871 eine Begräbnisstätte. Angehörige des Islams können seit dem Jahr 2000 auf dem Bremgartenfriedhof ihrem Glauben entsprechend bestattet werden: Für Musliminnen und Muslime existiert ein nach Mekka ausgerichtetes Grabfeld. Letzten Sommer wurde mit dem Grabfeld für Buddhisten auch für diese Religionsgemeinschaft ein Ort der letzten Ruhe geschaffen.