Berner Stadtbevölkerung will Stadtnatur
Stadtnatur erleben und zu wissen, wie man sie fördert, ist den Bernerinnen und Bernern ein Anliegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Stadt Bern nach Abschluss des Pilotprojektes «Wildwechsel – Stadtnatur für alle». Im Rahmen des dreijährigen Projekts besuchte die Quartierbevölkerung rege Führungen, Workshops und Beratungsangebote in fünf Stadtteilen. Wegen der grossen Nachfrage wird das Angebot jetzt definitiv eingeführt.
Die Biodiversität ist im Siedlungsgebiet unter Druck. Mit der zwar nötigen Verdichtung gegen Innen verschwinden wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen in den Städten. Dort, wo die Stadt Bern direkt Einfluss nehmen kann, schafft sie Lebensräume zugunsten der Biodiversität. Es ist aber auch wichtig, dass die Bevölkerung selbst etwas zur Erhaltung der Biodiversität beitragen kann. Das war und ist denn auch eines der Ziele des städtischen Pilotprojekts «Wildwechsel – Stadtnatur für alle», das nach drei erfolgreichen Jahren zum Abschluss kommt.
Dank dem «Wildwechsel» entstanden an jedem Standort auch dauerhafte Projekte: Im Wyssloch wurde beispielsweise ein Gemeinschaftsgarten angelegt und beim Schulhaus Brünnen pflanzten Schülerinnen und Schüler eine Hecke. Bleiben werden auch die Kontakte, die naturinteressierte Personen vor Ort geknüpft haben. Wegen des grossen Interesses der Bevölkerung am «Wildwechsel – Stadtnatur für alle», der in der Pilotphase durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU), die Lokale Agenda und die Stiftung Temperatio finanziert wurde, wird das Angebot dauerhaft eingeführt.
Beratungen und Führungen im Quartier
Mit dem grünen Wildwechsel-Wagen hat die Stadt Bern jeden Stadtteil – ausser der Innenstadt – mehrere Wochen lang besucht und getestet, ob Führungen, Workshops oder Beratungsangebote zum Thema Stadtnatur bei den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern auf Interesse stossen. Das Ergebnis ist eindrücklich und hat die Erwartungen übertroffen: 1550 Schulkinder aus 80 Klassen konnten in diesem Rahmen die Pflanzen und Tiere in ihrem Quartier erforschen. Neben 78 öffentlichen Veranstaltungen für rund 1000 Quartierbewohnerinnen und -bewohner wurden unter anderem 39 Mal die Gartenberatung und 7 Mal die Siedlungsberatung in Anspruch genommen. Somit konnte die Stadt Bern auch Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern Ideen zur naturnahen Gestaltung des privaten Gartens weitergeben.