Bern soll Host City der Frauenfussball EM werden
Die Schweizer Kandidatur für die Austragung der Frauenfussball Europameisterschaft 2025 geht in die finale Runde. Da der Schweizerische Fussballverband sämtliche Kosten für eine Kandidatur selbst tragen muss, beantragte er unter anderem bei der Stadt Bern als möglicher Austragungsort finanzielle Unterstützung. Nur mit diesen Zusicherungen kann er die definitive Kandidatur einreichen. Der Gemeinderat unterstützt diese aus verschiedenen Gründen und hat zuhanden des Stadtrates einen Verpflichtungskredit von rund 6 Millionen Franken verabschiedet.
Bereits anfangs Jahr hatte der Gemeinderat den Schweizerischen Fussballverband (SFV) für die Erstellung eines Bewerbungsdossiers für die Frauenfussball Europameisterschaft 2025 mit 10'000 Franken unterstützt (s. Mitteilung vom 3. Februar 2022). Nun will er mithelfen, mit der UEFA Women’s EURO 2025 die grösste frauenspezifische Sportveranstaltung der Welt in die Schweiz zu holen.
Viele Erfahrungen mit Grossanlässen in Bern
Fussball ist längst nicht nur bei den Männern und Knaben, sondern auch bei den Frauen und Mädchen äusserst beliebt. Bereits heute gibt es in den Fussballvereinen grosse Bemühungen, den Mädchen- und Frauenfussball sowohl im Leistungs- wie auch im Breitensport voranzubringen. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass eine Europameisterschaft in der Schweiz diesem Engagement zusätzlichen Schub verleihen und den Frauenfussball in Bern und der Schweiz auf eine andere Ebene bezüglich Akzeptanz, Bekanntheit und Anerkennung heben würde.
Ausserdem hat die Stadt Bern bei verschiedenen Gelegenheiten bewiesen, dass internationale Grossanlässe durchaus in einem vernünftigen Rahmen organisiert und Nachhaltigkeitsinteressen respektiert und umgesetzt werden können.
Deshalb erachtet der Gemeinderat eine Schweizer Bewerbung für die UEFA Women’s EURO 2025 mit der Stadt Bern als sogenannte Host City weiterhin als unterstützungswürdig und beantragt dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit zu Bruttomaximalkosten von 6,1 Millionen Franken zuhanden der Schweizer Kandidatur des SFV.
Bern als idealer Austragungsort und Host City
Gemäss aktueller Planung sollen während knapp vier Wochen in neun Schweizer Städten insgesamt 31 Spiele ausgetragen werden. Dabei sollen die Austragungsorte als Partnerstädte fungieren. Neben Zürich/St. Gallen, Basel/Luzern und Genf/Lausanne und Sion stellt der Kanton Bern mit der Städtepaarung Bern/Thun gleich zwei Host Cities.
Der Gemeinderat ist der Meinung, dass dies eine hervorragende Ausgangslage für die Stadt und Region ist und sich die Stadt Bern als Austragungsort bestens eignet. Schliesslich verfügt sie mit dem Wankdorf Stadion über 31’000 Plätze für Zuschauer*innen und würde als zweitgrösstes Stadion der Schweiz sogar die Voraussetzungen für das Finalspiel erfüllen. Zudem liegt die Stadt Bern innerhalb der Schweiz sehr zentral und ist mit diversen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Weiter verfügt sie über eine exzellente Infrastruktur und über optimale Unterkünfte in genügender Anzahl für die Fussballerinnen und deren Fans. Ausserdem hat die Stadt Bern mit der UEFA EURO 2008, mit der Eishockey-Weltmeisterschaft oder der Kunstturn-Europameisterschaft gezeigt, dass sie Grossanlässe organisieren und erfolgreich durchführen kann.
Positive Auswirkungen auf Imagepflege und Wertschöpfung
Nebst der Signalwirkung und Förderung des Frauenfussballs dürfte dieser Grossanlass auch wirtschaftlich einen grossen Nutzen haben. Als Host City kann sich die Stadt Bern einerseits bei den zahlreichen Besuchenden aus dem In- und Ausland als attraktiven und lebendigen Sport- und Freizeitort präsentieren. Andererseits werden aufgrund der umfangreichen medialen Berichterstattung analog der UEFA EURO 2008 die Bilder von Bern und der Umgebung in ganz Europa und darüber hinaus verbreitet werden.
Ausserdem würde der Anlass durch die Teams und ihre Staffs sowie die in- und ausländischen Gäste zu einer sehr hohen Wertschöpfung zum Beispiel bei Hotellerie, Gastronomie oder im Detailhandel in Bern und Umgebung führen.
Enger Zeitplan
Das Schweizer Bewerbungsdossier hatte im Frühling die erste Hürde der UEFA genommen und wird seither vorangetrieben. Die Chancen für eine Schweizer Kandidatur stehen gut. Schliesslich ist sie ein attraktives und nachhaltiges Gastgeberland im Herzen von Europa und sie verfügt über eine ausgeprägte Sportkultur sowie Erfahrungen mit Grossanlässen. Ausserdem ist die Schweiz von einer sehr guten bestehenden Infrastruktur (Stadien, Hotels, Trainingsplätze, Flughäfen, Verkehrssysteme) geprägt und zwischen den Landesgrenzen und Städten liegen kurze Distanzen und gute Verbindungen. Auch die politisch sichere Lage spricht für die Schweiz als Austragungsort.
Bis anfangs Oktober braucht der SFV die Zusicherung, dass entsprechende Kredite den zuständigen Organen, im Falle der Stadt Bern dem Stadtrat, vorgelegt worden sind. Erst dann kann der SFV die definitive Kandidatur bei der UEFA einreichen, was er bis am 12. Oktober 2022 erledigt haben muss. Der Vergabeentscheid der UEFA für den Anlass wird voraussichtlich im Januar 2023 erfolgen.
Dokumente
Titel |
---|
Vortrag zu Frauenfussball EM 2025 (PDF, 132.6 KB) |