Ausbeutung und Menschenhandel: Schutzsuchende gefährdet
In der Schweiz und in der Stadt Bern treffen täglich Schutzsuchende aus der Ukraine ein. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Frauen und Kinder. Die Stadt Bern setzt alles daran, diese äusserst vulnerablen Personen vor Ausbeutung und Menschenhandel zu schützen.
Ein grosser Teil der Menschen, die zurzeit aus der Ukraine in Bern eintreffen, sind Frauen und Kinder. Diese Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko Opfer verschiedener Formen von Ausbeutung oder Menschenhandel zu werden. Diese Phänomene finden – auch in der Schweiz – häufig im Schatten der Gesellschaft statt: Menschen werden getäuscht, unterdrückt oder unter Androhung von Gewalt zu Arbeiten gezwungen, die sie nicht freiwillig tun würden. Das Spektrum reicht dabei von Haushaltshilfen, welche ohne Arbeitsvertrag Privatwohnungen reinigen, über unter dem Mindestlohn bezahlte Kinderbetreuer*innen bis zur unfreiwilligen Prostitution. Die Stadt Bern setzt deshalb alles daran, diese vulnerablen Personen zu schützen. «Wir wollen Ausbeutungssituationen aller Art verhindern», sagt Gemeinderat und Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Massnahmen gegen Ausbeutung und Schattenwirtschaft
Die Stadt Bern engagiert sich seit Jahren gegen Arbeitsausbeutung und Schattenwirtschaft. Ein wichtiges Instrument, um dies in der aktuellen Situation zu verhindern, ist die vollständige Erfassung und Registrierung aller ankommenden Schutzsuchenden. Dass die Geflüchteten aus der Ukraine den Schutzstatus S erhalten, hilft ihnen zum Beispiel dabei, einer geregelten Arbeit nachzukommen.
Im Kampf gegen die Schattenwirtschaft führt die Stadt Bern regelmässige Kontrollen durch. Sie ruft die Bevölkerung deshalb auf, gerade jetzt bei verdächtig «billigen» Dienstleistungsangeboten diese kritisch zu hinterfragen und umgehend die zuständigen lokalen Polizeibehörden zu kontaktieren. Es ist aber auch wichtig, die Schutzsuchenden selbst über diese Gefahren aufzuklären. Die Stadt Bern tut dies bei der Anmeldung in der Schalterhalle.
Opferschutz und die konsequente Verfolgung der Täterschaft, wie sie die Fremdenpolizei der Stadt Bern bereits jetzt vornimmt, sind ebenfalls essentiell. Aber auch die Information der Bevölkerung, die Schaffung eines Bewusstseins bei den Berner*innen, dass Menschenhandel und Arbeitsausbeutung auch bei uns vorkommen, ist äusserst wichtig, um den Menschenhandel aktiv zu bekämpfen.
Koordinationsstelle der Stadt Bern
In der Stadt Bern koordiniert das Polizeiinspektorat (www.bern.ch/ukraine) alle Anfragen rund um ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine.
Zum Thema «Unterbringung in Gastfamilien» hat der Kanton Bern die Seite «Koordination Ukraine-Hilfe» eingerichtet. Hier können Bürger*innen ihre Angebote online erfassen. Auch Übersetzungsdienste sind willkommen und gesucht. Das SEM arbeitet zur Unterbringung der Geflüchteten mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) und der Organisation Campax zusammen.
Weitere Informationen und eine ausführliche Zusammenstellung von «Häufig gestellten Fragen» (Frequently Asked Questions FAQ) sind auf der Webseite des Staatssekretariats für Migration zu finden.