Altlastensanierung im Wylerbad
Am kommenden Montag beginnt die Altlasten-Sanierung der Liegewiese des Freibads Wyler. Dort befand sich bis in die 1930er Jahre ein Schiessstand. Nun soll die obere Bodenschicht abgetragen und ersetzt werden, um geringfügige Bleirückstände zu entfernen. Die Arbeiten dauern gut drei Wochen und kosten rund 300‘000 Franken. Die Kosten werden gemeinsam von Bund, Kanton und Stadt getragen.
Die Sportplätze Wyler und das Schwimmbad Wyler befinden sich auf dem Gebiet eines ehemaligen 300m-Schiessplatzes und eines Kleinkaliber-Schiessstandes. Die Schiessanlagen wurden 1935 stillgelegt und abgebrochen. Das Gelände wurde in der Folge verändert und bebaut. Ein Teil des östlichen Seitendamms der ehemaligen 300m-Schiessanlage ist heute noch gut sichtbar. Der Kugelfangdamm des ehemaligen Kleinkaliber-Schiessstandes lag im Bereich des heutigen Kinderschwimmbeckens und des Spielplatzes des Wylerbads. Deshalb wird die dortige Liegewiese des Freibads jetzt saniert.
Erdmaterial wird ausgetauscht
Im April des vergangenen Jahres wurde auf der Liegeweise eine Bodensondierung vorgenommen, um die Bleibelastung zu eruieren. Es wurden an insgesamt vier Stellen Sondagen bis in eine Tiefe von zwei Metern gemacht. Die rund 130 entnommenen Proben wurden im Labor analysiert. Es wurden keine konkreten Hinweise auf stark belastetes Material entdeckt, jedoch wurden geringfügige Bleirückstände im Oberboden nachgewiesen. Der Bleigehalt dieser Rückstände unterschreitet den Grenzwert mit Ausnahme einer Probe deutlich. Dennoch entschied sich die Stadt vorsorglich, den Oberboden auf einer Fläche von rund 25 mal 40 Meter aus Sicherheitsgründen auszutauschen. Der Boden wird bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern fachgerecht entsorgt und mit einer neuen Erdschicht ersetzt. Für die Badegäste bestand nie eine gesundheitliche Gefährdung.
Saisonbeginn des Bades kann eingehalten werden
Die Bauarbeiten beginnen am 27. März und dauern je nach Witterung ungefähr drei Wochen. Anschliessend wird der Boden begrünt und bleibt bis circa Mitte Juni gesperrt. Durch die Massnahmen entstehen keine Terrainveränderungen und die Arbeiten haben keinen Einfluss auf den Saisonbeginn der Badeanlage. Die Kosten der Sanierung von rund 300‘000 Franken werden von Bund und Kanton mitfinanziert. Der Kostenanteil der Stadt Bern wird voraussichtlich rund 60'000 Franken betragen.
Sanierung aller Schiessanlagen geplant
Auf dem Gebiet der Stadt Bern liegen insgesamt drei ausgediente und stillgelegte Schiessanlagen: die Schiessanlagen Wyler, Bümpliz und Niederried. Das kantonale Amt für Wasser und Abfall (AWA) hat die Stadt Bern beauftragt, alle ehemaligen Schiessplätze gemäss der Altlastenverordnung zu untersuchen und entsprechend zu sanieren. Aufgrund des hohen Publikumsverkehrs wurde die Sanierung der Anlage Wyler vorgezogen. Die Sanierung der Anlagen Niederried und Bümpliz ist für Sommer 2017 bzw. 2018 vorgesehen.