Abschluss der dritten Bauphase im Stadttheater
Die Arbeiten der Bauphase 2016 im Stadttheater Bern konnten Mitte November nach rund achtmonatiger Bauzeit abgeschlossen werden. Die für das Publikum wohl wirksamste Veränderung liegt im Einbau der neuen Sitze im Theatersaal. Zudem erfuhren das Foyer, die Umgänge und die Toiletten eine komplette Sanierung. Im Bereich der Bühnentechnik wurden eine neue Obermaschinerie eingebaut sowie die Produktionsanlagen erneuert.
Bereits in der vergangenen Bauphase im Jahr 2015 wurden mit der Kassenhalle im Erdgeschoss und dem Durchgang im dritten Rang erste Eingriffe im Publikumsbereich des Theaters vorgenommen. In der diesjährigen Bauphase ging die Sanierung in diesem Bereich weiter: Die Umgänge und die Toiletten erfuhren eine gestalterische Neuinterpretation. Geschliffene Natursteinbodenbeläge und in Ölfarbe hochglanzgestrichene Wände tragen die Stimmung des Theatersaals in die Pausenbereiche weiter. Auch wurde die Anzahl Toiletten erhöht.
Verbesserung der Raumakustik
Deutlich zurückhaltender wurde im Theatersaal mit der bestehenden Bausubstanz vorgegangen. Die Deckengemälde und die Stuckaturen wurden sorgfältig gereinigt, schadhafte Stellen repariert. Mit diskreten Akustikmassnahmen entlang der konkaven Rückwand gelang es zudem, eine wesentliche Verbesserung des Raumklangs zu erzielen. Am augenfälligsten jedoch ist der vollständige Ersatz der in die Jahre gekommenen Bestuhlung. Der neue Sessel wurde speziell für das Stadttheater Bern entwickelt. Für den Einbau mussten der Boden im Parkett und die Podesterien in den Rängen komplett entfernt und neu aufgebaut werden. Erst anschliessend konnte die Montage der neuen Theatersessel erfolgen. Die Einhaltung der feuerpolizeilichen Vorschriften hinsichtlich der Fluchtwege und die Verbesserung des Sitzkomforts bedingte eine Reduktion der Plätze. Unter Berücksichtigung der möglichen Bestuhlung im Bereich der Vorbühne bietet das sanierte Stadttheater neu bis zu 688 Plätze.
Neu eine zentrale Garderobe
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Projektes bildet die neue zentrale Garderobe. Dadurch entstand in den Umgängen im ersten und im zweiten Rang mehr Platz, die Räume wirken nun grosszügig und einladend. Die Farben der Umgänge waren im architektonischen Konzept des Architekturbüros Smolenicky & Partner aus Zürich bewusst dunkel gestaltet, um die Wirkung des Theatersaals umso stärker in Szene zu setzen. Dabei sind die Wände und Böden der Umgänge in jeweils unterschiedlichen Farbkombinationen gehalten. Je nach Rang dominieren die Farben Dunkelblau, Dunkelgrün, Anthrazit oder Orangerot. Das Foyer im ersten Obergeschoss wurde ebenfalls komplett saniert. Die Oberflächen wurden instandgesetzt, die Leuchter revidiert und der Parkettboden vollständig ersetzt.
Bühnen- und Produktionsanlagen
Nachdem in der vergangenen Bauphase die Untermaschinerie saniert wurde, folgte in diesem Jahr der komplette Ersatz der Obermaschinerie. Insgesamt sorgen 90 computergesteuerte Bühnenzüge dafür, dass sich die Kulissen- und Beleuchtungselemente zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden. Im Bereich der Bühnenbeleuchtung wurden die Steuerungseinheiten und die Verkabelung gänzlich erneuert. Die Audio- und Videoanlage wurde einer Totalerneuerung unterzogen, inklusive der dazugehörigen Räume wie zum Beispiel das Tonstudio und der Aufnahmeraum. Auch die Regiekabine im zweiten Rang als zentrale Steuerstelle für die Licht- und Toneffekte wurde neu aufgebaut. Dies alles ermöglicht es nun, die künstlerischen und die sicherheitstechnischen Anforderungen wieder vollumfänglich erfüllen zu können.
Letzte Bauphase ab Mai 2017
Im Mai 2017 beginnen die Sanierungsmassnahmen der vierten und letzten Bauphase. Die Arbeiten umfassen in erster Linie die Mansarde und den Schüttetrakt. Hinzu kommt die Realisierung eines Theatercafés, das auch von Öffentlichkeit besucht werden kann, in der alten Kornhauspost.
Dokumente
Titel |
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Rede Stadtpräsident Alexander Tschäppät (PDF, 76.4 KB) |
Rede Stadtbaumeister Thomas Pfluger (PDF, 79.2 KB) |