Jahresmedienkonferenz der städtischen Denkmalpflege
Das Bauinventar der Stadt Bern wird aktualisiert
Stadtpräsident Alexander Tschäppät und Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross haben an der Jahresmedienkonferenz der städtischen Denkmalpflege eine positive Bilanz gezogen. Wie eine Befragung zeigte, sind Architekten und Bauherrschaften zufrieden mit der Arbeit der Denkmalpflege. Zudem stimmte der Stadtrat der Aktualisierung des Bauinventars deutlich zu.
Das Bauinventar stellt die Grundlage der denkmalpflegerischen Tätigkeit dar. Es bezeichnet jene Bauten, welche bei Umbau- oder Sanierungsvorhaben von der Denkmalpflege begleitet werden müssen. Das Bauinventar der Stadt Bern ist ein Pionierwerk. Allerdings ist es nun schon bald 30 Jahre alt. Die Denkmalpflege hat deshalb Vorarbeiten für eine umfassende Überarbeitung des Inventars in Angriff genommen. Im Oktober 2012 hat das Stadtparlament für die Überarbeitung 1,1 Mio. Fr. klar bewilligt. «Mit der Inventarüberarbeitung erfüllt die Denkmalpflege ihre gesetzliche Pflicht und sorgt für Rechtssicherheit», sagte Projektleiter Roland Flückiger.
Die Überarbeitung umfasst drei Aufgaben:
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Inventarentlassungen und Rückstufungen, beispielsweise infolge Abbruch, beeinträchtigender Eingriffe oder Neubewertungen
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Aktualisierung des Inventars, beispielsweise infolge baulicher Veränderungen
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Nachführung resp. Aufnahme von Bauten aus der Zeit zwischen 1960 und 1990
Aufnahme ins Bauinventar finden sollen beispielsweise das Gymnasium Neufeld an der Bremgartenstrasse 133-135 (Baujahr: 1962-1965) oder der Wohnbau aus Beton an der Brunnadernstrasse 62-68 (Baujahr: 1972-1974). Die Arbeiten am Inventar haben in diesem Jahr begonnen und dauern bis 2016. Das aktuelle Inventar kann im Internet unter https://bauinventar.bern.ch eingesehen werden.
Alle Solaranlagen zur Bewilligung empfohlen
2012 begutachtete die städtische Denkmalpflege insgesamt 366 Baugesuche. Davon betrafen 20 Gesuche die Installation von Solaranlagen auf Inventarobjekten. Alle wurden zur Bewilligung empfohlen. Die Mitarbeitenden der Denkmalpflege führten zudem 1‘348 Begehungen durch, auf denen sie Bauherrschaften oder Planende im Umgang mit Baudenkmälern beraten konnten. Im 2012 gab es – wie schon im Jahr davor – keinen einzigen Rekurs gegen denkmalpflegerische Auflagen. «Unsere Arbeit wird in aller Regel verstanden und gutgeheissen», sagte Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross.
Positive Rückmeldungen in der Kundenbefragung
Eine positive Beurteilung der Denkmalpflege ergab auch eine Befragung von Bauherrschaften, Architektur- und Planungsbüros, Handwerksbetrieben sowie der zuständigen Baubewilligungsbehörden durch ein Beratungsbüro im Sommer 2012. Rund drei Viertel der befragten Architektur- und Planungsbüros sowie der Handwerksbetriebe sind eher bis sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. 90 Prozent stimmen der Aussage zu, dass wertvolle Bausubstanz geschützt werden muss. Bei der Bauherrschaft liegt dieser Anteil bei gut 80 Prozent. Dazu sagte Stadtpräsident Alexander Tschäppät: «Das zeigt, dass die Berner Bevölkerung hinter der Denkmalpflege und ihrer schwierigen Aufgabe steht.»
Dr. Jost Hartmann-Preis
Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Verleihung des Dr. Jost Hartmann-Preises in Anwesenheit von Ständeratspräsident Hans Altherr. Aus den vielen Bewerbungen hatte die Denkmalpflegekommission die sechs Preisträgerinnen und Preisträger gewählt. Dabei wurden Bauherrschaften, Architekten und eine Restauratorin berücksichtigt. Auch ein Unternehmen wurde geehrt: Die horgenglarus möbelfabrik ag bekam den Preis für die bemerkenswerte Restaurierung und Modernisierung der Gesamtbestuhlung dreier Ratssäle in Bern, jener des Nationalrats, des Berner Rathauses und des Ständerats. «Das Medienecho zeigte, dass der Preis auch ausserhalb des Kantons wahrgenommen wird», sagte Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross. Der Preis wird alle zwei Jahre für die besten Sanierungen in der Berner Altstadt vergeben.
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Übersicht Bilder Jahresmedienkonferenz (PDF, 813.7 KB) | 07.12.2017 | 813.7 KB |