Breit angelegter Mitwirkungsprozess geplant
Ein Nutzungskonzept für die Schützenmatte
Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat einen Kredit von 475‘000 Franken für die erste Phase des Planungsprozesses auf der Schützenmatte. Ziel ist ein Nutzungskonzept, das die Stadt gemeinsam mit betroffenen Grundeigentümerinnen und -eigentümern sowie verschiedenen Interessens-gruppen entwickelt. Einfliessen sollen auch die Ideen aus dem Schindler-Award.
Die Schützenmatte am nordwestlichen Rand der Altstadt ist ein sehr
zentral gelegener, optimal erschlossener und vielfältig genutzter Stadtraum von
gesamtstädtischer Bedeutung. Ihre heutige Gestaltung entspricht aber nicht den
Ansprüchen, welche an ein citynahes Gebiet gestellt werden. Es existiert ein
breiter politischer Konsens, dass die Schützenmatte samt Umgebung aufgewertet
werden soll. Die Vorstellungen über diese Aufwertung gehen jedoch stark
auseinander. Das Spektrum reicht von zurückhaltenden, punktuellen, vorwiegend
gestalterischen Massnahmen bis zu grossen Überbauungsplänen mit Hochhäusern.
Der Gemeinderat ist überzeugt, dass dieses Lösungsspektrum mit einem breit
angelegten Planungs- und Mitwirkungsprozess schrittweise vertieft und auf ein
Umsetzungskonzept reduziert werden kann. Für diesen Prozess beantragt er dem
Stadtrat einen Kredit von 475'000 Franken.
Phase 1 – Gemeinsame Erarbeitung eines Nutzungskonzepts.
Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass im Fall der Schützenmatte die
Durchführung eines standarisierten Planungsverfahrens mit formalrechtlichen
Mitwirkungsmöglichkeiten nicht genügt. Angesichts der grossen Bedeutung des
Gebiets und aufgrund von Erfahrungen aus den bisherigen Planungen schlägt er
vor, in der Phase 1 des Planungsprozesses ein innovatives, ergebnisoffenes und
partizipatives Verfahren durchzuführen, politisch geführt durch den
Stadtpräsidenten. Im Rahmen dieses Verfahrens sollen die zuständigen Behördenmitglieder
und Verwaltungsstellen zusammen mit betroffenen Grundeigentümerinnen und
-eigentümern sowie den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Interessensgruppen ein Nutzungskonzept für die Schützenmatte entwickeln. Der
Gemeinderat will zu diesem Zweck ein Begleitgremium bilden, das sich in
regelmässigen Zeitabständen trifft.
Als Einstieg werden dem Begleitgremium drei Grobszenarien der möglichen
Entwicklung im Gebiet der Schützenmatte vorgestellt. Diese Grobszenarien werden
im Begleitgremium diskutiert, vertieft und durch weitere Szenarien ergänzt.
Dabei wird der Denkperimeter weiträumig definiert, damit das Gebiet der
Schützenmatte nicht isoliert, sondern als Teil des gesamtstädtischen Raums
betrachtet wird. Zusätzlich sollen die Zwischen- und Schlussergebnisse der
Phase 1 mindestens zweimal im «Schützenmatte-Forum» der breiten Öffentlichkeit
vorgestellt werden. Das Forum soll für alle interessierten Personen offen sein.
Auch die Medien werden sich bei dieser Gelegenheit eingehend über die Planungs-
und Mitwirkungsergebnisse informieren können.
Schützenmatte – ein besonderer Ort im Stadtgefüge Berns
In die Planung einfliessen sollen auch die Ideen aus dem Schindler Award
2012, einem renommierten europäischen Wettbewerb für Studentinnen und
Studenten. Die zehn nominierten Wettbewerbsbeiträge zeigen, auf welch
vielfältige Art und Weise mit der Schützenmatte umgegangen werden kann. Je nach
Projekt wird die Schützenmatte zum neuen Quartierteil, zum Stadtplatz oder zum
Park. Sie machen auch auf die im Gebiet versteckten oder ungenutzten «Kleinode»
aufmerksam, wie zum Beispiel die versteckte mittelalterliche Stadtmauer mit dem
Blutturm oder die imposante Tragkonstruktion des Eisenbahnviadukts.
Der Gemeinderat will am Ende der Phase 1, voraussichtlich im Frühling
2014, das Nutzungskonzept für die Schützenmatte beschliessen und samt dem
Programm der Phase 2 dem Stadtrat zum Beschluss beantragen. Der genaue Inhalt
der Phase 2 des Planungsprozesses ist noch offen und hängt vom beschlossenen Nutzungskonzept
ab.
Downloads
Titel |
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Schützenmatte Bericht (PDF, 2.7 MB) |
Vortrag Schützenmatte (PDF, 566.1 KB) |