Massnahmen zur Verkehrsberuhigung
Länggasse: Was bewilligt ist, wird umgesetzt
In der Länggasse werden im kommenden Jahr weitere Teile der 2002 beschlossenen Verkehrsberuhigungsmassnahmen umgesetzt. Für die künftige Gestaltung der Länggassstrasse muss indessen ein neues Bauprojekt erarbeitet werden. Der Gemeinderat hat zudem beschlossen, auf den Umbau des Kreisels Länggassstrasse / Bremgartenstrasse / Halenstrasse in eine Kreuzung mit Lichtsignalanlage zu verzichten.
Das Projekt «Verkehrsentlastung
und -beruhigung sowie Lärmschutz im Stadtteil Länggasse-Felsenau» hat eine lange
Geschichte. Darüber abgestimmt wurde am 3. März 2002, damals entschieden sich
die Stimmberechtigten der Stadt Bern mehrheitlich für die Variante «Massnahmen
mit Neufeldtunnel». Die Teilprojekte 1 (der Neufeldtunnel) und 2 (die
sogenannten zwingenden flankierenden Massnahmen) sind realisiert; einzig der
Rückbau der Halenstrasse steht noch aus. Das Teilprojekt 3, das zusätzliche
Gestaltungs- und Verkehrsmassnahmen beinhaltet, war dagegen jahrelang durch
Einsprachen und Beschwerden blockiert. Das juristische Tauziehen, das mit der
Auflage des Baugesuchs im Sommer 2007 begann, endete erst im vergangenen Februar
mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts.
Neues Projekt für die Länggassstrasse
Für einen Grossteil der im
Teilprojekt 3 geplanten Massnahmen liegt eine rechtskräftige Baubewilligung
vor. Dies gilt insbesondere für das geplante Temporegime auf der Bühlstrasse
(Tempo 30) und auf der Stadtbachstrasse (Tempo 40), für die dafür notwendigen
baulichen Anpassungen sowie für die Polleranlagen Neufeldstrasse, Fabrikstrasse,
Waldheimstrasse und Muesmatt- / Freiestrasse. Ebenfalls realisiert werden kann
die Umgestaltung der Neufeldstrasse. Der Gemeinderat hat beschlossen, diese
Massnahmen ab 2013 schrittweise umzusetzen. Wann welche Massnahmen realisiert
werden können, steht noch nicht fest. Die Ausführungsplanung muss vom
Tiefbauamt erst noch erarbeitet werden.
Das Bauprojekt für die
Länggassstrasse muss dagegen überarbeitet und neu aufgelegt werden. Grund: Die
ursprünglich vorgesehene Strassenraumgestaltung im Abschnitt Falkenplatz bis
zur Verzweigung Länggassstrasse / Muesmattstrasse / Neufeldstrasse sowie drei
Trottoirüberfahrten bei den Einmündungen des Vereinswegs, des Lerchenwegs und
der Fellenbergstrasse wurden im Baubewilligungsverfahren erfolgreich angefochten.
Verzicht auf Lichtsignalanlage
An sich liegt nach dem Urteil des
Verwaltungsgerichts auch eine Baubewilligung vor für den Umbau des Knotens
Länggassstrasse / Bremgartenstrasse / Halenstrasse in eine
lichtsignalgesteuerte Kreuzung. Der Stadtrat hat jedoch am 22. September 2011
eine interfraktionelle Motion überwiesen, welche just den Verzicht auf eine
Lichtsignalanlage und die Beibehaltung des Kreisels verlangt.
Diesem im Parlament breit
abgestützten Anliegen trägt der Gemeinderat nun Rechnung, indem er auf den
Umbau der Kreuzung und die dazu gehörenden Anpassungen auf der
Bremgartenstrasse verzichtet. Er macht dabei aus der Not eine Tugend: Im Lauf
des langen Bewilligungsverfahrens waren zusätzliche Projektierungskosten – zum
Beispiel für zusätzliche Variantenstudien und für die Erstellung von
Provisorien – angefallen. Folge davon: Der im Mai 2012 erarbeitete
Kostenvoranschlag für das Teilprojekt 3 zeigte, dass der zehn Jahre zuvor vom
Volk gesprochene Kredit heute nicht mehr für alle ursprünglich vorgesehenen
Massnahmen ausreichen würde. Mit dem Verzicht auf den Kreiselumbau können die
entstandenen Mehrkosten abgefedert werden.