Sanierung Stadttheater Bern
Sanierung des Stadttheaters Bern in zwei Akten
Das Stadttheater Bern muss grundlegend saniert werden. Die Bühnen- und Produktionsanlagen sowie der Publikumsbereich entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. In zwei Etappen, 2014 und 2015, soll eines der wichtigsten Häuser im Kulturkanton Bern saniert und zu einer modernen Spielstätte werden. Die Vertreter der Finanzierungsträger und der Stiftung von Konzert Theater Bern (KTB) haben an einer Medienkonferenz das Bauprojekt vorgestellt und über die anstehenden Schritte zur Finanzierung sowie die geplante Umsetzung des Vorhabens informiert. Es wurde ein absolutes Kosten-dach von 45 Millionen Franken festgelegt.
Das Stadttheater Bern wurde 1903
eröffnet und gilt heute als schützenswertes historisches Baudenkmal. Die letzte
Sanierung von Gebäudehülle und bühnentechnischen Einrichtungen geht auf die
Jahre 1981 bis 1984 zurück. Seit 2008 mussten von Stadt und Kanton Bern je 1,5
Mio. Franken investiert werden, um die vorläufige Betriebs-sicherheit zu
gewährleisten. Eine grundlegende Sanierung des Theaters ist nunmehr
unerlässlich geworden.
Die Projektverantwortlichen haben
ein Kostendach von max. 45 Millionen Franken für die Sanierung festgelegt,
wobei die reinen Bau- und Anlagekosten mit rund 30,5 Mio. Franken veranschlagt
sind. An der Sanierung beteiligen sollen sich die Partner, die auch den Betrieb
subventionieren: Stadt und Kanton Bern sowie die Gemeinden der
Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM). Letztere werden im Verlauf des
nächsten Jahres über ihre Beiträge befinden, bevor im November 2013 der
Baukredit dem Grossen Rat und dem Stadtberner Stimmvolk zur Genehmigung
vorgelegt wird. Die Sanierung schliesslich soll in den Jahren 2014 und 2015
während zwei verlängerten Sommerpausen erfolgen. Über diesen Zeitplan und den
Stand der Projektarbeiten haben Stadtpräsident Alexander Tschäppät,
Regierungsrat Bernhard Pulver, Thomas Hanke, Präsident der Kommission Kultur
der RKBM, und der Stiftungspräsident KTB, Benedikt Weibel, am 2. November 2012
die Medien informiert.
Drei Teilprojekte
Das Sanierungsvorhaben ist in drei
Teilprojekte aufgeteilt. Im Bereich des Bühnenturms werden die
Produktionsanlagen modernisiert. Sämtliche technischen Einrichtungen müssen auf
den aktuellen Stand der Sicherheitsvorschriften gebracht werden und sollen so
erneuert werden, dass sie auch den heutigen Anforderungen von Publikum und
Regie entsprechen. Der in den 1960er-Jahren erbaute Schüttetrakt soll saniert
und im Bühnenhinterhaus die Raumnutzung für Proben und Garderoben optimiert
werden. Auch die Erneuerung von Elektro- und Sanitäranlagen sowie der
Liftanlagen und die Renovation von Fassade und Dach fallen in diesen Bereich.
Zudem ist die Verlegung der Kantine vom 4. Untergeschoss in Teile der alten
Kornhauspost geplant. Umgekehrt werden die Billettkassen ins Haupthaus
gezügelt. Für die Sanierung und Erneuerung des Publikumsbereichs wurde ein
Architekturwettbewerb ausgeschrieben, um das beste Konzept für die Erneuerung
der Bestuhlung mit mehr Sitzkomfort und besserer Sicht umsetzen zu können, die
Eingangssituation so zu gestalten, dass das Haus offen und freundlich wirkt,
den Gastronomiebereich zu verbessern, die Nutzung der Mansarde zu optimieren
und nicht zuletzt die WC-Anlagen zu erneuern.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät betonte an der Medienorientierung
die Bedeutung des Theaters als Teil von Konzert Theater Bern für das
Kulturleben von Stadt und Kanton. Der einmalige Charakter des Stadttheaters solle
mit der Sanierung nicht verändert, sondern den heutigen Bedürfnissen angepasst
werden. Mit der notwendigen Sanierung werde die Bausubstanz nachhaltig
gesichert und die Attraktivität der Spielstätte gesteigert. Mit der geplanten
Neugestaltung der Eingangssituation werde das Haus zudem geöffnet. Das neue
alte Theater soll laut Tschäppät allen Freude bereiten: Dem Publikum aus nah
und fern ebenso wie den Mitarbeitenden.
Für Bernhard Pulver, der als Erziehungsdirektor die kantonale
Kulturpolitik verantwortet, ist ein publikumsorientiertes und mit moderner
Infrastruktur ausgestattetes Theater in seinem Zentrum zwingend für die
Positionierung Berns als Kulturkanton. 30 Jahre nach der letzten grossen
Sanierung gehe es nun darum, langfristig zu denken und die Strahlkraft des
Stadttheaters als bedeutender Bühne in der kantonalen Kulturlandschaft zu stärken.
Er verwies darauf, dass Kulturpolitik immer auch Wirtschaftspolitik sei – und
mit der Investition ein notwendiger und sinnvoller Schritt realisiert werden
könne.
Regionsgemeinden
Thomas
Hanke, Präsident der Kommission Kultur der Regionalkonferenz Bern-Mittelland,
zeigte sich überzeugt, dass die Regionsgemeinden ihren Beitrag an die Finanzierung
leisten, weil sie sich dazu verpflichtet fühlten. Ein Drittel der Besucherinnen
und Besucher des Stadttheaters komme aus den umliegenden Gemeinden. Das Stadttheater
sei also auch das Theater der Region Bern. Deshalb beteiligten sich die Gemeinden
der RKBM in solidarischer Weise bereits seit Jahren an der Finanzierung des
Theaterbetriebs. Dasselbe soll nun auch für die Sanierungskosten gelten. So
könne man weiterhin auf das Theater stolz sein – und ein bisschen auch auf sich
selbst.
Den Ansprüchen des Publikums gerecht
werden
Benedikt
Weibel, Stiftungspräsident Konzert Theater Bern, stellte den hohen Erwartungen
eines anspruchsvollen Publikums die technischen Grenzen gegenüber, an welche die
Theatermacher derzeit bei ihrer Arbeit stossen. Sie setzten alles daran, bei
jeder Produktion das Optimum herauszuholen. Doch die heutige Infrastruktur sei nicht
mehr zeitgemäss und erschwere die Theaterarbeit. Für die Mitarbeitenden auf und
neben der Bühne sei die Situation am Arbeitsplatz zudem unbefriedigend und
nicht mehr länger zumutbar. Eine Modernisierung sei dringend nötig und zugleich
eine Chance: Insbesondere im Zusammenhang mit dem künstlerischen Neustart
betrachtet, sei die Aussicht auf ein saniertes und baulich attraktiveres
Theater äusserst vielversprechend.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
---|---|---|
Infobroschuere Sanierung Stadttheater (PDF, 1.7 MB) | 07.12.2017 | 1.7 MB |
Referat Alexander Tschäppät (PDF, 72.6 KB) | 07.12.2017 | 72.6 KB |
Referat Benedikt Weibel (PDF, 67.2 KB) | 07.12.2017 | 67.2 KB |
Referat Bernhard Pulver (PDF, 85.0 KB) | 07.12.2017 | 85.0 KB |
Referat Thomas Hanke (PDF 107) (PDF, 107.0 KB) | 02.11.2012 | 107.0 KB |