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2. November 2012 | Gemeinderat, Direktionen

Sanierung Stadttheater Bern

Sanierung des Stadttheaters Bern in zwei Akten

Das Stadttheater Bern muss grundlegend saniert werden. Die Bühnen- und Produktionsanlagen sowie der Publikumsbereich entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. In zwei Etappen, 2014 und 2015, soll eines der wichtigsten Häuser im Kulturkanton Bern saniert und zu einer modernen Spielstätte werden. Die Vertreter der Finanzierungsträger und der Stiftung von Konzert Theater Bern (KTB) haben an einer Medienkonferenz das Bauprojekt vorgestellt und über die anstehenden Schritte zur Finanzierung sowie die geplante Umsetzung des Vorhabens informiert. Es wurde ein absolutes Kosten-dach von 45 Millionen Franken festgelegt.

Das Stadttheater Bern wurde 1903 eröffnet und gilt heute als schützenswertes historisches Baudenkmal. Die letzte Sanierung von Gebäudehülle und bühnentechnischen Einrichtungen geht auf die Jahre 1981 bis 1984 zurück. Seit 2008 mussten von Stadt und Kanton Bern je 1,5 Mio. Franken investiert werden, um die vorläufige Betriebs-sicherheit zu gewährleisten. Eine grundlegende Sanierung des Theaters ist nunmehr unerlässlich geworden.

Die Projektverantwortlichen haben ein Kostendach von max. 45 Millionen Franken für die Sanierung festgelegt, wobei die reinen Bau- und Anlagekosten mit rund 30,5 Mio. Franken veranschlagt sind. An der Sanierung beteiligen sollen sich die Partner, die auch den Betrieb subventionieren: Stadt und Kanton Bern sowie die Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM). Letztere werden im Verlauf des nächsten Jahres über ihre Beiträge befinden, bevor im November 2013 der Baukredit dem Grossen Rat und dem Stadtberner Stimmvolk zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Sanierung schliesslich soll in den Jahren 2014 und 2015 während zwei verlängerten Sommerpausen erfolgen. Über diesen Zeitplan und den Stand der Projektarbeiten haben Stadtpräsident Alexander Tschäppät, Regierungsrat Bernhard Pulver, Thomas Hanke, Präsident der Kommission Kultur der RKBM, und der Stiftungspräsident KTB, Benedikt Weibel, am 2. November 2012 die Medien informiert.

Drei Teilprojekte
Das Sanierungsvorhaben ist in drei Teilprojekte aufgeteilt. Im Bereich des Bühnenturms werden die Produktionsanlagen modernisiert. Sämtliche technischen Einrichtungen müssen auf den aktuellen Stand der Sicherheitsvorschriften gebracht werden und sollen so erneuert werden, dass sie auch den heutigen Anforderungen von Publikum und Regie entsprechen. Der in den 1960er-Jahren erbaute Schüttetrakt soll saniert und im Bühnenhinterhaus die Raumnutzung für Proben und Garderoben optimiert werden. Auch die Erneuerung von Elektro- und Sanitäranlagen sowie der Liftanlagen und die Renovation von Fassade und Dach fallen in diesen Bereich. Zudem ist die Verlegung der Kantine vom 4. Untergeschoss in Teile der alten Kornhauspost geplant. Umgekehrt werden die Billettkassen ins Haupthaus gezügelt. Für die Sanierung und Erneuerung des Publikumsbereichs wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, um das beste Konzept für die Erneuerung der Bestuhlung mit mehr Sitzkomfort und besserer Sicht umsetzen zu können, die Eingangssituation so zu gestalten, dass das Haus offen und freundlich wirkt, den Gastronomiebereich zu verbessern, die Nutzung der Mansarde zu optimieren und nicht zuletzt die WC-Anlagen zu erneuern.

Stadtpräsident Alexander Tschäppät betonte an der Medienorientierung die Bedeutung des Theaters als Teil von Konzert Theater Bern für das Kulturleben von Stadt und Kanton. Der einmalige Charakter des Stadttheaters solle mit der Sanierung nicht verändert, sondern den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Mit der notwendigen Sanierung werde die Bausubstanz nachhaltig gesichert und die Attraktivität der Spielstätte gesteigert. Mit der geplanten Neugestaltung der Eingangssituation werde das Haus zudem geöffnet. Das neue alte Theater soll laut Tschäppät allen Freude bereiten: Dem Publikum aus nah und fern ebenso wie den Mitarbeitenden.

Für Bernhard Pulver, der als Erziehungsdirektor die kantonale Kulturpolitik verantwortet, ist ein publikumsorientiertes und mit moderner Infrastruktur ausgestattetes Theater in seinem Zentrum zwingend für die Positionierung Berns als Kulturkanton. 30 Jahre nach der letzten grossen Sanierung gehe es nun darum, langfristig zu denken und die Strahlkraft des Stadttheaters als bedeutender Bühne in der kantonalen Kulturlandschaft zu stärken. Er verwies darauf, dass Kulturpolitik immer auch Wirtschaftspolitik sei – und mit der Investition ein notwendiger und sinnvoller Schritt realisiert werden könne.

Regionsgemeinden
Thomas Hanke, Präsident der Kommission Kultur der Regionalkonferenz Bern-Mittelland, zeigte sich überzeugt, dass die Regionsgemeinden ihren Beitrag an die Finanzierung leisten, weil sie sich dazu verpflichtet fühlten. Ein Drittel der Besucherinnen und Besucher des Stadttheaters komme aus den umliegenden Gemeinden. Das Stadttheater sei also auch das Theater der Region Bern. Deshalb beteiligten sich die Gemeinden der RKBM in solidarischer Weise bereits seit Jahren an der Finanzierung des Theaterbetriebs. Dasselbe soll nun auch für die Sanierungskosten gelten. So könne man weiterhin auf das Theater stolz sein – und ein bisschen auch auf sich selbst. 

Den Ansprüchen des Publikums gerecht werden
Benedikt Weibel, Stiftungspräsident Konzert Theater Bern, stellte den hohen Erwartungen eines anspruchsvollen Publikums die technischen Grenzen gegenüber, an welche die Theatermacher derzeit bei ihrer Arbeit stossen. Sie setzten alles daran, bei jeder Produktion das Optimum herauszuholen. Doch die heutige Infrastruktur sei nicht mehr zeitgemäss und erschwere die Theaterarbeit. Für die Mitarbeitenden auf und neben der Bühne sei die Situation am Arbeitsplatz zudem unbefriedigend und nicht mehr länger zumutbar. Eine Modernisierung sei dringend nötig und zugleich eine Chance: Insbesondere im Zusammenhang mit dem künstlerischen Neustart betrachtet, sei die Aussicht auf ein saniertes und baulich attraktiveres Theater äusserst vielversprechend. 

 

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Titel Bearbeitet Grösse
Infobroschuere Sanierung Stadttheater (PDF, 1.7 MB) 07.12.2017 1.7 MB
Referat Alexander Tschäppät (PDF, 72.6 KB) 07.12.2017 72.6 KB
Referat Benedikt Weibel (PDF, 67.2 KB) 07.12.2017 67.2 KB
Referat Bernhard Pulver (PDF, 85.0 KB) 07.12.2017 85.0 KB
Referat Thomas Hanke (PDF 107) (PDF, 107.0 KB) 02.11.2012 107.0 KB

Informationsdienst der Stadt Bern

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