Schlussbericht zum Pilotprojekt
primano - Frühförderung in der Stadt Bern wirkt
Das Pilotprojekt primano hat die Bildungschancen der beteiligten Kinder verbessert. Das zeigt die wissenschaftliche Auswertung des Projekts durch das Institut für Psychologie der Universität Bern im Schlussbericht des Gemeinderats. Die geförderten Kinder entwickeln sich positiv und sind im Kindergarten selbständiger.
Die
Kindergartenstudie, die das Institut für Psychologie der Uni Bern im Rahmen des
Schlussberichts gemacht hat, bestätigt: primano wirkt nachhaltig. Bereits
während des Hausbesuchsprogramms und der Fördermodule in Spielgruppen wurden
positive Wirkungen auf die Entwicklung der Kinder nachgewiesen. Sie bleiben
auch im Kindergarten messbar.
Kinder und Eltern profitieren
In der
Kindergartenstudie zeigt sich, dass primano-Kinder in wichtigen Bereichen wie Alltagsfertigkeiten,
Feinmotorik oder Spielverhalten altersgemäss entwickelt sind. Sie schneiden durchschnittlich
deutlich besser ab als Kinder ohne Frühförderung. Zudem sind sie selbständiger,
können sich besser konzentrieren und fallen viel seltener durch Aggressivität
oder Unaufmerksamkeit auf. Auch die Eltern profitieren und können ihre Kinder
im Kindergarten besser unterstützen. primano schafft damit gute Lernvoraussetzungen
für benachteiligte Kinder und verbessert ihre Bildungschancen.
Stärkere Zusammenarbeit innerhalb und zwischen
Quartieren
"Dass
primano wirkt, ist das Verdienst vieler Beteiligter", betonte
Gemeinderätin Edith Olibet an der Medienkonferenz zum primano-Schlussbericht. Um
allen Kindern bedarfsgerecht Zugang zu Frühförderung zu ermöglichen, hat
primano auf bestehenden Angeboten aufgebaut und die Zusammenarbeit der
Akteurinnen und Akteure im Quartier verbessert. "Die Frühförderung hat unter
dem gemeinsamen Dach primano ein Gesicht erhalten", sagte Annemarie
Tschumper, Co-Leiterin des Gesundheitsdienstes der Stadt Bern. Damit hat das
Projekt mit der Zeit bei Eltern und Fachpersonen das nötige Vertrauen gewonnen.
Es konnten dadurch bisher benachteiligte Familien besser über Frühförderung
informiert und bei der Anmeldung der Kinder in ein geeignetes Angebot unterstützt
werden. Die Vernetzung zwischen Quartieren und Verwaltungsstellen erleichterte es
zudem, gemeinsam Lösungen zu finden, um Zugangshürden zu beseitigen.
Evaluationsergebnisse fürs Folgeprojekt nutzen
Für Gemeinderätin
Edith Olibet ist klar: "Die positiven Ergebnisse sind nicht nur Motivation,
sondern auch Verpflichtung zur Weiterarbeit." Ab 2013 wird das
Pilotprojekt in ein Regelangebot überführt. Zudem wird im Folgeprojekt primano
2013 – 2016 das Projekt – je nach Bedarf – auf die ganze Stadt ausgeweitet.
Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse werden verschiedene Elemente
weiterentwickelt, z.B. soll der Besuch einer Spielgruppe vergünstigt oder
Deutsch noch intensiver gefördert werden können.
Zitat Jacobs Foundation:
«Die Jacobs Foundation hat
sich im Jahr 2007 für eine substantielle Förderung von primano ausgesprochen,
weil sie von der grossen Innovations- und Strahlkraft dieses Schweiz weiten Pionier-Projekts
überzeugt war“ erläutert Sandro Giuliani, Programmverantwortlicher bei der
Jacobs Foundation. «Als wissenschaftsbasierte Stiftung war es uns äusserst
wichtig, dass primano sowohl aufbauend auf den aktuellsten wissenschaftlichen
Erkenntnissen konzipiert wurde als auch durch die begleitende Wirkungsevaluation
der Universität Bern neues Wissen erzeugt hat. Auf dieser wissenschaftlich
fundierten Basis werden wir uns in den nächsten Jahren dafür einsetzen, dass in
der gesamten Schweiz integrierte Frühförderprogramme konzipiert und umgesetzt
werden können“
Die Jacobs Foundation
Die Jacobs Foundation ist
eine weltweit tätige Stiftung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung. Der
Unternehmer Klaus J. Jacobs gründete die Stiftung 1989 in Zürich. Die Jacobs
Foundation fördert Forschungsprojekte, Interventionsprogramme und
wissenschaftliche Institutionen mit einem Jahresbudget von rund 35 Millionen
Franken. Dabei ist die Stiftung in besonderem Masse der wissenschaftlichen
Exzellenz und Evidenz verpflichtet. Mit ihrer Investition in die Jacobs
University Bremen (2006) setzte die Jacobs Foundation neue Massstäbe im Bereich
der privaten Förderung.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
---|---|---|
Evaluation Folien Alsaker (PDF, 576.4 KB) | 07.12.2017 | 576.4 KB |
Factsheet primano (PDF, 311.2 KB) | 07.12.2017 | 311.2 KB |
Folien Tschumper (PDF, 960.6 KB) | 07.12.2017 | 960.6 KB |
Kurzfassung Konzept primano 2013 (PDF, 259.3 KB) | 07.12.2017 | 259.3 KB |
Primano Schlussbericht (PDF, 1.2 MB) | 07.12.2017 | 1.2 MB |
Referat Alsaker (PDF, 196.1 KB) | 07.12.2017 | 196.1 KB |
Referat Olibet (PDF, 79.9 KB) | 07.12.2017 | 79.9 KB |
Referat Tschumper (PDF, 18.0 KB) | 07.12.2017 | 18.0 KB |
Schlussbericht primano Zusammenfassung (PDF, 551.5 KB) | 07.12.2017 | 551.5 KB |