Städtische und Kantonale Denkmalpflege
Die Kundschaft ist zufrieden
In den Bereichen Beratung, Dienstleistungsorientierung, Qualität des Fachberichts sowie Umgang und Auftreten erhält die Denkmalpflege von ihren Kunden gute Noten. Verbessern soll sie sich insbesondere bei der Reaktionsgeschwindigkeit auf Anfragen. Dies zeigt eine externe Zufriedenheitsbefragung der städtischen und der kantonalen Denkmalpflege.
Die
Denkmalpflegestellen von Stadt und Kanton Bern beraten Bauherrinnen und
Bauherren unentgeltlich bei Bau- oder Umbauprojekten von Baudenkmälern und
verfassen Fachberichte mit Empfehlungen zuhanden der Baubewilligungsbehörden.
Aufgrund von kritischen parlamentarischen Vorstössen und zahlreichen
Medienberichten zu Einzelfällen haben der Kanton und die Stadt im Sommer 2012
durch ein spezialisiertes Beratungsbüro eine wissenschaftliche
Zufriedenheitsbefragung durchführen lassen. Ziel war es, die Zufriedenheit und
die Akzeptanz der Tätigkeit zu erheben sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu
identifizieren. Schriftlich befragt wurden sämtliche Baubewilligungsbehörden im
Kanton, Bauherrinnen und Bauherren, die in den Jahren 2010 und 2011 im Rahmen eines
beitragsberechtigten Bau- oder Umbauprojektes Kontakt mit der städtischen oder
kantonalen Denkmalpflege hatten sowie die von ihnen beigezogenen Fachleute aus
Architektur, Planung und Handwerk. Einbezogen wurden aber auch die
Mitarbeitenden der Bauberatung.
Hohe Gesamtzufriedenheit und hohe
Akzeptanz der Tätigkeit
Insgesamt
beurteilt die Kundschaft die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege positiv: Rund
drei Viertel der befragten Architektur-, Planungsbüros und Handwerksbetriebe
sind eher bis sehr zufrieden. Bei der Bauherrschaft sind 48 Prozent sehr und 31
Prozent eher zufrieden. Rund 50 Prozent der Bewilligungsbehörden sind eher und
19 Prozent sehr zufrieden. Bei allen Gruppen ist der Anteil der Unzufriedenen
gering. Die Akzeptanz der Tätigkeit der Denkmalpflege ist bei allen befragten
Gruppen hoch. Rund 90 Prozent der Architektur-, Planungsbüros und
Handwerksbetriebe unterstützen es, dass wertvolle Bausubstanz geschützt werden
soll. Bei der Bauherrschaft beträgt der Anteil 80 Prozent und bei den
Bewilligungsbehörden fast 75 Prozent.
Im
Gegenzug glaubt eine Minderheit der Befragten, dass der Einbezug der
Denkmalpflege zu einer unverhältnismässigen Einschränkung der persönlichen
Freiheit führt. Handlungsbedarf besteht bei der Klärung der Rollen: 56 Prozent
der Architektur-, Planungsbüros und Handwerksbetriebe, 62 Prozent der
Bauherrschaft und 44 Prozent der Bewilligungsbehörden glauben
fälschlicherweise, die Denkmalpflege bewillige Baugesuche. Baubewilligungen
werden jedoch auf Gemeindeebene oder vom Regierungsstatthalteramt erteilt.
Umgang und Auftreten: Hohe
Sozialkompetenz
Der
Umgang und das Auftreten der Mitarbeitenden der Bauberatung werden von der
Kundschaft sehr gut bewertet. Bei den Kriterien Freundlichkeit, Umgangsformen
und Vertrauenswürdigkeit ist die Zufriedenheit überdurchschnittlich hoch.
Tiefere, aber immer noch gute Zufriedenheitswerte erhält die Denkmalpflege beim
Konfliktverhalten, der Konsensorientierung und dem entgegengebrachten
Verständnis für die Situation der Bauherrschaft.
Reaktionsgeschwindigkeit und
Erreichbarkeit sind verbesserungswürdig
Insbesondere
beim Einhalten von Terminen und Abmachungen, Kontinuität bezüglich
Ansprechpartner oder Hilfsbereitschaft erreicht die Denkmalpflege bei allen
befragten Gruppen hohe bis sehr hohe Werte. Verbesserungswürdig ist aus
Kundensicht hingegen die Reaktionsgeschwindigkeit auf Anfragen sowie die
telefonischen Erreichbarkeit.
Qualität des Fachberichts: Nachvollziehbarkeit
dürfte besser sein
Mit
dem Fachbericht der Denkmalpflege, der den Baubewilligungsbehörden als
Entscheidgrundlage dient, sind die Behörden etwas weniger zufrieden. Die
Bewilligungsbehörden beurteilen insbesondere die Nachvollziehbarkeit der Fachberichte
als unterdurchschnittlich. Hier besteht Handlungsbedarf.
Beratung: Fachliche Kompetenz wird sehr
geschätzt
Die
Zufriedenheit bezüglich Qualität der Beratung liegt zwischen gut und
durchschnittlich. Die fachliche Kompetenz wird von allen drei Kundengruppen als
hoch eingeschätzt. Weniger zufrieden sind sie, wenn es um die Berücksichtigung
der Bedürfnisse der Bauherrschaft geht. Überraschend ist jedoch, dass die
Zufriedenheit der Bauherrinnen und Bauherren in diesem Bereich höher ausfällt,
als jene der anderen beiden Gruppen.
Subventionen: Beiträge werden als
genügend angeschaut
Mit
der Höhe der Subventionen, Auszahlungsgeschwindigkeit sowie zur
Nachvollziehbarkeit des Entscheids sind die Bauherrschaften insgesamt
zufrieden. Eine Minderheit schätzt, dass ihr Bauprojekt durch den Einbezug der
Denkmalpflege verteuert wurde. Tiefere Werte vergeben die
Baubewilligungsbehörden sowie die Architektur-, Planungsbüros und
Handwerksbetriebe.
Kommunikation: knapp genügend
Die
Architektur-, Planungsbüros und Handwerksbetriebe und Bauherrschaft sind mit
dem Informationsangebot und den Kommunikationsmitteln der Denkmalpflege
unterdurchschnittlich zufrieden, die Bewilligungsbehörde hingegen
durchschnittlich. Kritisch wird die Aktualität der Informationen beurteilt.
Schlussbericht auf dem Web
veröffentlicht
Die Erziehungsdirektion
des Kantons Bern und die Präsidialdirektion der Stadt Bern ziehen ein positives
Fazit aus der Befragung. Die Resultate werden intern vertieft analysiert, um
die tieferen Zufriedenheitswerte in Bezug auf die Rollenklärung, telefonische
Erreichbarkeit, Reaktionsgeschwindigkeit auf Anfragen sowie Nachvollziehbarkeit
des Fachberichts zu klären und Lösungen zu entwickeln.
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Titel | Bearbeitet | Grösse |
---|---|---|
Kundenbefragung Denkmalpflege Schlussbericht (PDF, 289.0 KB) | 07.12.2017 | 289.0 KB |