Übertragungsverhandlungen gescheitert
Das Alters- und Pflegeheim Kühlewil bleibt bei der Stadt Bern
Der Gemeinderat hat beschlossen, die Verhandlungen zur Übertragung des Alters- und Pflegeheims Kühlewil abzubrechen. In wichtigen Punkten konnte keine Einigung erzielt werden. Das Alters- und Pflegeheim bleibt weiterhin bei der Stadt Bern. Es wird nun wie geplant umgebaut und der Betrieb wird optimiert.
Die Stadt Bern hat in den letzten
Monaten mit einer Interessengruppe detaillierte Verhandlungen betreffend die
Übertragung des Alters- und Pflegeheims Kühlewil auf dem Längenberg geführt. Im
Verlaufe der Verhandlungen stellte sich heraus, dass die Vorstellungen der
Stadt von denjenigen der Interessenten weit abwichen. Differenzen gab es
insbesondere bei der Übernahme der Liegenschaften sowie wegen allfälliger Anpassungen
der Anstellungsbedingungen für die Mitarbeitenden von Kühlewil. Die Verhandlungen
wurden deshalb abgebrochen. Auf Gespräche mit weiteren Interessenten verzichtet
der Gemeinderat.
Vielseitiges Interesse an einer Übernahme
Mit der Neuordnung der
Pflegefinanzierung per 2011 ist die Pflege in die alleinige Verantwortung des
Kantons übergegangen. Gemeinden ist es jedoch freigestellt, weiterhin Alters-
und Pflegeeinrichtungen zu führen. Im Juli 2011 erteilte der Gemeinderat einer Arbeitsgruppe
den Auftrag, Detailverhandlungen zur Übertragung des Alters- und Pflegeheims
Kühlewil zu führen. Mit einer allfälligen Integration in eine grössere Gruppe
sollten Synergien genutzt werden. Geeignete Anbietende in der Stadt Bern und der
näheren Umgebung wurden eingeladen, ihre Offerten einzureichen. Dabei konzentrierte
sich die Stadt auf Institutionen, welche Kühlewils Nischenstrategie für
Menschen mit besonderen Erkrankungen weiterführen könnten und eine lokale
Verankerung aufweisen.
Nischenplätze für Menschen mit besonderen Erkrankungen
Neben einem Angebot für
pflegebedürftige Menschen aus der Stadt Bern und den umliegenden Gemeinden
betreibt Kühlewil seit Jahren ein Nischenangebot, welches sich an Menschen mit
besonderen Erkrankungen richtet. Es sind dies alkohol- oder drogensüchtige, HIV-positive
oder psychisch kranke ältere Menschen. Um das erforderliche Pflege- und
Betreuungsangebot für diese Menschen sicherzustellen, besteht zwischen Kühlewil
und der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) ein
Leistungsvertrag.
Zukunft von Kühlewil
Das Neubau- und Sanierungsprojekt wird
nun realisiert und der Betrieb optimiert. Die Inbetriebnahme des Neubaus mit 36
neuen, modernen Pflegezimmern ist für den Herbst 2014 geplant. Anschliessend
wird die Sanierung des Altbaus in Angriff genommen. Mit dem Ende des Baus wird frühestens
im Jahr 2016 gerechnet.