Der Dr. Jost Hartmann-Preis ist zum 13. Mal verliehen worden
Heute haben Stadtpräsident Alexander Tschäppät und Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross den Dr. Jost Hartmann-Preis übergeben dürfen. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben sich um die besonders sorgfältige Renovation von Altstadthäusern verdient gemacht.
Der Dr. Jost Hartmann-Preis 2012 ist an zwei Einzelpersonen, eine Bauherrschaft, eine Unternehmung und zwei Architekturbüros verliehen worden.
- Das Architekturbüro Campanile & Michetti wird für den Umbau des 1766 erbauten Gasthofs «Zum Goldenen Adler» ausgezeichnet. Es hat dabei insbesondere die Raumausstattung sowie die historischen Gebäudestrukturen wiederhergestellt und diese auch im erweiterten Kellergeschoss übernommen.
- Das Architekturbüro André Born wird für die sorgfältig und unkonventionell umgesetzten Renovationsarbeiten im Westteil des Stiftsgebäudes an der Herrengasse 1 ausgezeichnet. Es hat sich unter anderem dafür eingesetzt, die einzigartige dekorative Malerei der Wandvertäfelung zu rekonstruieren und stilistisch passende Kachelöfen wieder einzubauen.
- Peter Huggler, Projektleiter des Amtes für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern, wird für sein grosses Engagement im Dienste der Baudenkmäler ausgezeichnet.
- Karin Hänni wird für die mit bemerkenswertem Können und grosser Begeisterung ausgeführte dekorative Bemalung der Vertäfelungen an der Herrengasse 1 ausgezeichnet. Die Malerei wurde nach Vorlage des freigelegten historischen Originals exzellent rekonstruiert.
- Manuel und Tanja Vatter werden ausgezeichnet für den Umbau der aus drei unterschiedlichen Einheiten zusammengewachsenen Liegenschaft an der Kramgasse 19/19a und deren Rückführung in eine Wohnnutzung.
- horgenglarus möbelfabrik ag wird ausgezeichnet für die bemerkenswerte Restaurierung und Modernisierung der Gesamtbestuhlung dreier Ratssäle in Bern, jener des Nationalrats, des Berner Rathauses und des Ständerats.
Kriterien der Beurteilung
Als Jury amtet die
Denkmalpflege-Kommission der Stadt Bern, welche verschiedene Grundsätze zur
Beurteilung anwendet. Sie zeichnet zukunftsweisende Restaurierungen von
Fassaden und Innenräumen aus und achtet auf die Förderung einer belebten
Altstadt. Sie berücksichtigt neben Bauherrschaften oder Architektinnen und
Architekten auch Handwerkerinnen und Handwerker oder Unternehmungen. Geehrt
werden können auch Personen und Institutionen öffentlicher Bauträgerschaften,
allerdings ohne Geldpreis.
Dr. jur. Jost Hartmann hat mit
letztwilliger Verfügung vom 27. Juni 1985 ein Legat ausgesetzt, «mit der
Auflage, eine Stiftung zu errichten, aus der jeweils die am besten renovierten
Häuser in der Altstadt von Bern prämiert werden». Der Gemeinderat hat das
Wertschriftenlegat angenommen; mit dem der Gemeinde Bern zugewiesenen Betrag
wurde der «Dr. Jost Hartmann-Fonds» geschaffen. Der Dr. Jost Hartmann-Preis wird
in Intervallen von zwei Jahren vergeben, so dass aus dem Vermögensertrag
jeweils rund 30 000 Franken zur Verfügung gestellt werden können. Die
Verleihung wurde nach 1988 dieses Jahr zum 13. Mal durchgeführt.