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3. September 2012 | Gemeinderat, Direktionen

Planung für Kirchenfeld-Schosshalde: Wohnqualität weiter verbessern

Die Quartierplanung zum Stadtteil IV liegt zur Mitwirkung vor

Als letzter Stadtteil erhält nun auch das Gebiet Kirchenfeld-Schosshalde eine Quartierplanung mit einem Teilverkehrsplan MIV. Im Vordergrund der Planung stehen die Verbesserung der Wohnqualität sowie die Entlastung des Stadtteils vom Durchgangsverkehr. Weiter wird mit dem Quartierplan die Schaffung von neuem Wohnraum anvisiert.

Mit der Quartierplanung werden die Weichen für die städtebauliche Entwicklung gestellt und das gesamtstädtische Verkehrskonzept abschliessend konkretisiert. Die Quartierplanung des Stadtteils IV mit den Quartieren Kirchenfeld, Brunnadern, Gryphenhübeli, Murifeld, Schosshalde und Beundenfeld liegt nun ab dem 5. September zur öffentlichen Mitwirkung vor. Sie besteht aus zwei für die Behörden künftig verbindlichen Planungsinstrumenten: 

  • Quartierplan: Dieser zeigt auf, wie sich der Stadtteil IV baulich, nutzungsmässig und bezüglich der öffentlichen Freiräume entwickeln soll.
  • Teilverkehrsplan MIV: Dieser umfasst die Massnahmen für eine quartierverträgliche Entwicklung des Individualverkehrs.

Beliebte Wohngegend
Der Stadtteil IV gehört mit seiner Zentrumsnähe, der starken Durchgrünung und den zahlreichen Museen und Schulen zu den beliebtesten Wohngegenden der Stadt Bern und beherbergt rund 18 Prozent der Stadtbevölkerung. Diese hohe Wohnqualität- und das attraktive Wohnumfeld sollen erhalten und örtlich durch Umgestaltungen von Grün- und Strassenräumen und mit der Verbesserung der Versorgungssituation durch zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten noch gestärkt werden.

Chance für Stadterweiterung
Die bauliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat sich vor allem auf den ESP Wankdorf konzentriert und wird wie im Richtplan des ESP vorgegeben fortgesetzt. Die Autobahn N6 bildet heute eine 3.5 Kilometer lange Zäsur im Stadtgefüge. Im Rahmen des Programms zur Engpassbeseitigung auf dem Nationalstrassennetz prüft der Bund derzeit die Verbreiterung des Autobahnabschnitts N6 Bern-Muri und seine Verlagerung in einen unterirdischen Bypass. Der Bypass bietet – sofern er realisiert wird – die einmalige Chance zur Stadtreparatur und zur Umnutzung autobahnnaher Grundstücke. Da die Stadt Bern mit ihrer Strategie zur inneren Verdichtung an Grenzen gelangt, die Bevölkerung und die Wirtschaft aber weiter wachsen sollen, ist eine mögliche Stadterweiterung auch im Stadtteil IV ein Thema.

Bauzonenreserven baureif machen
Kurz- und mittelfristig besteht die planerische Herausforderung im Raum Bern Ost insbesondere darin, die brachliegenden Bauzonenreserven auf dem Areal Tramdepot Burgernziel, in der Hinteren Schosshalde, im Egghölzli und im Saali baureif zu machen, wobei die Schaffung von Wohnraum im Vordergrund steht. Die Überbauung Burgernziel bietet zudem die Möglichkeit, das Einkaufsangebot  im Quartier zu erhöhen. Längerfristig ist ein weiteres Quartiernebenzentrum an der Ostermundigenstrasse geplant. Wichtige Projekte in der Grün- und Naturraumplanung sind die breitere Nutzbarkeit der Allmenden mit den zusätzlichen Rasenfeldern für den Breitensport und die Verwirklichung des Stadtteilparks Wyssloch. 

Randlagen des Landschaftsraums Bern-Muri-Ostermundigen kommen für allfällige Stadterweiterungen in Frage. Die Stadt Bern will diesbezüglich allerdings zunächst eine interne Auslegeordnung machen. Eine Stadterweiterung in Bern Ost müsste Gegenstand einer gemeinsamen Planung mit Muri und Ostermundigen sein und die Bedeutung des Gebiets für Erholungszwecke berücksichtigen. Die längerfristige städtebauliche Entwicklung des Stadtteils IV hängt unmittelbar vom Bau eines unterirdischen Bypass Ost für die Autobahn N6 ab (Programm zur Engpassbeseitigung auf dem Nationalstrassennetz). Der Bypass würde die Chance bieten, die heutige Autobahn in eine Stadtstrasse zurückzubauen, die benachbarten Quartiere aufzuwerten und zu verknüpfen und freiwerdende Flächen anders zu nutzen. Die Realisierung und Finanzierung des Bypass durch den Bund ist derzeit noch nicht gesichert. 

Der Quartierplan erlaubt kurzfristig die Schaffung von rund 600 neuen Wohnungen für ca. 1500 Personen. Mittel- bis langfristig könnten im Stadtteil IV rund 1900 Wohnungen für ca. 3'500 Personen und neue Arbeitsflächen für rund 5000 Arbeitsplätze entstehen, die Hälfte davon im ESP Wankdorf.

Durchgangsverkehr kanalisieren
Der Stadtteil IV ist durch starken Verkehrsdruck geprägt. Ein Grossteil des Pendlerverkehrs zwischen den Gemeinden im Süden und im Nordosten der Region Bern führt mitten durch das städtische Siedlungsgebiet. Die Lenkung und Kanalisierung des Durchgangsverkehrs ist deshalb ein entscheidender Faktor für die Weiterentwicklung des Stadtteils IV als attraktiver Wohn- und Arbeitsort. Das bestehende Strassennetz und seine Erschliessungsfunktionen sollen auch in den nächsten 15 Jahren beibehalten werden. Die Bündelung des motorisierten Verkehrs auf wenige Hauptachsen führt zwar zu einer Konzentration der Verkehrsprobleme auf dem Basisnetz. Der Stadtteil IV verdankt ihr aber auch eine Entlastung der Wohnquartiere vom MIV. 

Um den Pendlerverkehr in Zukunft noch konsequenter von den Quartierzellen fernzuhalten, soll der Durchfahrtswiderstand erhöht werden. Dazu stehen zwei Varianten zur Diskussion: 

  • Das Teilkonzept a beschränkt sich auf Massnahmen zur qualitativen Aufwertung der Strassenräume und der Erhöhung von Sicherheit und Komfort für die Quartierbevölkerung.
  • Das Teilkonzept b enthält zusätzlich Massnahmen zur Reduktion des Durchgangs-verkehrs in belasteten Quartierzellen im Sinne der Vereinbarung zwischen dem Gemeinderat und dem Verein «Läbigi Stadt“ von 2001. Die Massnahmen führen zu Umwegen für den quartiereigenen Verkehr.

Die Ziele des Teilverkehrsplan MIV sollen mit  fünf Schlüsselprojekten umgesetzt werden:

  • Sanierung Thunstrasse Ost-Ostring (Projektierungskredit von Stadtrat bewilligt).
  • Tram Region Bern (Abstimmung zum Baukredit 2014 geplant)
  • Bypass Ost (Zeithorizont ab 2030).
  • Brunnadern- / Elfenstrasse – Egghölzlistrasse: Unterbindung des Durchgangsverkehrs gemäss Teilkonzept B.
  • Strassenraumgestaltung Kirchenfeldstrasse: Reduktion der Trennwirkung als Ziel.

Mitwirkung bis 5. Novmeber 2012
Die Auflagedokumente können während der Auflagefrist vom 5. September bis 5. November 2012 beim Stadtplanungsamt und bei der Verkehrsplanung Bern, Zieglerstrasse 62 und bei der BauStelle, Bundesgasse 38 zur Bürozeit (Montag bis Donnerstag 8 bis 12 / 14 bis 17 Uhr, Freitag bis 16 Uhr) sowie im Internet unter www.bern.ch/online/mitwirkungen eingesehen werden.

Im Rahmen der Mitwirkung können schriftliche Anregungen und Einwendungen unterbreitet werden:

  • Zum Quartierplan an das Stadtplanungsamt Bern, Zieglerstrasse 62, Postfach, 3001 Bern (E-Mail: stadtplanungsamt@bern.ch). Zur Mitwirkung kann auch ein vorbereiteter Fragebogen ausgefüllt werden.
  • Zum Teilverkehrsplan MIV an die Verkehrsplanung Bern, Zieglerstrasse 62, Postfach, 3001 Bern (E-Mail: verkehrsplanung@bern.ch).

 

Informationsdienst der Stadt Bern

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