Hochwasserschutz
Kredit für Kiesentnahme im Schwellenmätteli
Im kommenden Winter, wenn die Aare wenig Wasser führt, sollen im Schwellenmätteli rund 35‘000 Kubikmeter Kies ausgebaggert werden. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat dafür einen Kredit von 690‘000 Franken.
Jahr für Jahr transportiert die
Aare erhebliche Mengen Kies und Sand nach Bern. Das Geschiebe stammt
hauptsächlich aus den Flüssen Zulg und Rotache sowie aus der Aaresohle, die
sich deshalb zwischen Thun und Bern jährlich um circa ein bis zwei Zentimeter absenkt.
Ein Grossteil des Geschiebes bleibt im Schwellenmätteli liegen.
Seit dem Jahr 2000 wird das
Schwellenmätteli regelmässig vermessen. Dadurch kann die Kiesmenge, die im
Schwellenmätteli liegen bleibt, genau bestimmt werden. Gemäss den Vorschriften des
Kantons darf die Stadt Bern jeweils nur so viel Kies ausbaggern, bis es im
Schwellenmätteli Platz für 50'000 Kubikmeter Kies hat. Sinkt dieses sogenannte
Speichervolumen unter 20'000 Kubikmeter, darf wieder Kies entnommen werden. Für
die Kiesentnahme ist eine Wasserbaubewilligung des Kantons nötig.
Keine Wassertrübung erlaubt
Zurzeit befindet sich das
Speichervolumen just beim oben genannten Grenzwert von 20‘000 Kubikmetern. Um
für mögliche Hochwasser ab dem Frühling 2013 genügend Reserven zur Ablagerung
von Kies im Schwellenmätteli zu erhalten, sollen während der nächsten
Niedrigwasserphase der Aare (Dezember 2012 bis März 2013) rund 35‘000 Kubikmeter Kies ausgebaggert werden.
Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben
betreffend Auswirkungen auf den Fischbestand darf bei Bauarbeiten keine
Wassertrübung eintreten. Deshalb müssen die Baggerungs-bereiche vor der
eigentlichen Kiesentnahme mit Kiesdämmen umschlossen werden. Für die Zufahrt zu
den Kiesentnahmestellen werden Baupisten angelegt. Der Kies wird mit Lastwagen
über den Dalmaziquai Richtung Dalmazibrücke und via Helvetiaplatz
abtransportiert.
Aareuferanlage beim Tierpark wird geschützt
Der Gemeinderat hat ferner in
eigener Kompetenz einen Kredit von 280‘000 Franken für eine
Hochwasserschutzmassnahme im Bereich der Aareuferanlage des Tierparks
Dählhölzli bewilligt. Oberhalb der Biberanlage besteht das Aareufer heute aus
einer schadhaften Betonmauer, die bei Hochwasser einzustürzen droht. Mit einem
Blocksatz aus Naturstein soll das Ufer saniert und attraktiver gestaltet
werden. Um die Durchflutung der Biberanlage zu verhindern, wird auf einer Länge
von 21 Metern eine neue, 90 Zentimeter hohe Betonmauer errichtet.
Die Sanierung des Aareufers bietet
zugleich den Stadtbauten Gelegenheit, die Wasserzufuhr zur Biberanlage durch
den Bau eines Pumpenschachts zu verbessern. Die Kosten für den Pumpenschacht
(rund 200‘000 Franken) sind durch die Stadtbauten zu tragen und deshalb nicht
Teil des vom Gemeinderat bewilligten Kredits.
Auch die Arbeiten an der Aareuferanlage können nur bei niedrigem
Aarepegel ausgeführt werden. Sie sind daher ebenfalls geplant für den Zeitraum
Dezember 2012 bis März 2013.
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Titel | Bearbeitet | Grösse |
---|---|---|
Vortrag Hochwasserschutz (PDF, 88.0 KB) | 07.12.2017 | 88.0 KB |