Anhörung zu den Resultaten der ZMB Zweite Tramachse
Weitgehende Zustimmung zur Variante «Innenstadt Nord»
Die Resultate der Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) Zweite Tramachse finden weitgehende Zustimmung, eine Linienführung durch die nördliche Innenstadt wird begrüsst. Zweifel an der Dringlichkeit des Vorhabens äussern Wirtschaftsverbände und Pro Velo. Die Behördendelegation Tram Region Bern sieht sich in ihrem Variantenentscheid vom März 2012 bestätigt und hat den nächsten Planungsschritten für die zweite Tramachse zugestimmt.
Anfang Mai stellten Kanton und Stadt gemeinsam die Resultate der Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) Zweite Tramachse Innenstadt vor. Als Bestlösung ging die Variante «Innenstadt Nord» aus den Abklärungen hervor. Aufgrund enger Terminvorgaben bei der Aufnahme dieser Massnahme ins Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) konnte keine öffentliche Mitwirkung im üblichen Rahmen durchgeführt werden. Die interessierten Kreise (städtische Parteien und Organisationen, betroffene Nachbargemeinden, Transportunternehmen und weitere öffentliche Institutionen) wurden deshalb eingeladen, sich anlässlich eines Anhörungs-Workshop zur ZMB zu äussern. Dieser fand am 15. Mai 2012 statt.
Mehr als drei Viertel der Stellungnahmen waren positiv
In der Anhörung, an welcher sich 24 von 37 eingeladenen Institutionen beteiligten, erhält die ZMB und die daraus hervorgegangene Bestvariante überwiegend gute Noten. Mehr als drei Viertel der eingegangenen Stellungnahmen stimmen der Bestvariante zu.
In einigen Stellungnahmen werden allerdings auch kritische Einschätzungen gemacht. So äussern Wirtschaftsverbände und Pro Velo Zweifel an der Dringlichkeit des Vorhabens. Das Ziel, eine zweite Tramachse möglichst zeitnah zur Inbetriebnahme von Tram Region Bern zu erstellen, wird von diesen Kreisen in Frage gestellt. Weiter wird auf die Beeinträchtigungen für die Velofahrenden, den motorisierten Individual- und Anlieferverkehr sowie die Zufahrten zu den Parkings in der nördlichen Altstadt hingewiesen.
Kontroverse zur Belastung der Achse Laupenstrasse-Bollwerk
Kontrovers werden die Auswirkungen der zweiten Tramachse auf die Verkehrsbelastung auf der Achse Laupenstrasse-Bollwerk beurteilt. In gewissen Stellungnahmen wird die zur Realisierung der zweiten Tramachse nötige Reduktion, bzw. Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs zum Teil ausdrücklich begrüsst, in anderen kategorisch abgelehnt.
Für die Hauptgassen wird ein Konzept gefordert, um die Qualität des Fussgängerverkehrs zu verbessern und beim Bubenbergplatz eine Koordination der Projektierung mit dem neuen Bahnhofausgang hinsichtlich der Fussgängerbeziehungen angeregt.
Behördendelegation stimmt Fortsetzung der Planung zu
Die Behördendelegation hat anlässlich ihrer Sitzung vom 2. Juli 2012 die Resultate der Anhörung zur ZMB zur Kenntnis genommen. Sie sieht sich in ihrem Entscheid für die Variante Innenstadt Nord als Bestlösung bestätigt. Sie hält auch an der Priorität des Vorhabens als B-Projekt im Agglomerationsprogramm fest, da die zweite Tramachse ein unverzichtbares Kernelement bei der Weiterentwicklung des ÖV-Systems in der Region Bern ist. Für die Weiterbearbeitung hat die Behördendelegation einem gestaffelten Vorgehen zugestimmt, bei welchem noch in diesem Jahr unter städtischer Federführung ein Verkehrskonzept für den Raum Hirschengraben-Bubenbergplatz und danach ein Konzept zur Verkehrslenkung und -management in der oberen Altstadt erarbeitet werden soll. Die erste dieser Planungen ist im Rahmen des Projekts Zukunft Bahnhof Bern bereits finanziert, für die zweite ist die Finanzierung noch zu regeln. Beide Studien sollen bis Ende 2013 abgeschlossen werden. Ab 2014 soll sodann mit dem Vorprojekt für die zweite Tramachse gestartet werden.
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Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Auswertungsbericht Anhörung ZMB (PDF, 265.8 KB) | 07.12.2017 | 265.8 KB |