Nachtleben-Konzept
Gemeinderat bereitet Runden Tisch vor
Die Tanz-Party vom vergangenen Samstag war auch Thema an der Sitzung des Gemeinderats. Er lässt in diesem Zusammenhang prüfen, ob ein vereinfachtes Bewilligungsverfahren für solche Anlässe möglich wäre. Zudem hat der Gemeinderat beschlossen, im Rahmen der Arbeiten am Nachtleben-Konzept einen Runden Tisch mit allen interessierten Kreisen einzuberufen. Das Ziel ist, bis im Spätsommer ein breit abgestütztes Konzept vorzulegen.
Der Gemeinderat äussert sich erleichtert darüber, dass die Tanz-Party vom letzten Samstag weitgehend friedlich blieb. Er bedauert allerdings, dass im Vorfeld keine Kontaktaufnahme mit den Organisatoren möglich war, um Fragen rund um Sicherheit, Littering und sanitäre Anlagen zu klären.
Vereinfachtes Bewilligungsverfahren
Gleichzeitig stellt der Gemeinderat fest, dass bei den Jugendlichen ein Bedürfnis nach mehr Freiräumen vorhanden ist, die sie für eigene und insbesondere nicht-kommerzielle Aktivitäten nutzen können. Er nimmt dieses Anliegen auf und lässt prüfen, ob sich ein erleichtertes Bewilligungsverfahren einführen liesse, um während der warmen Monate eine bestimmte Anzahl von solchen Outdoor-Anlässen in der Stadt kurzfristig und auf unkompliziertem Weg zu ermöglichen. Gewisse Auflagen, gerade in Bezug auf den Abfall, müssen nach wie vor eingehalten werden.
Zwischenbilanz zum Nachtleben-Konzept
Der Gemeinderat betont weiter, dass die Arbeiten am Nachtleben-Konzept gut vorankommen. Zum Stand der Arbeiten kann er Folgendes festhalten:
-
Dialog mit dem Verein «Pro Nachtleben Bern»: Seit März haben zwei konstruktive Sitzungen mit dem Verein «Pro Nachtleben Bern» stattgefunden. Dabei wurden einerseits die rechtlichen Grundlagen geklärt und andererseits verschiedene Lösungsansätze diskutiert, die zu einem lebendigeren Nachtleben in der Stadt beitragen könnten.
-
Raumplanerische Abklärungen: Der Gemeinderat prüft zurzeit, welche planerischen Möglichkeiten bestehen, um Wohnen und Ausgang örtlich stärker voneinander zu trennen. Dadurch liesse sich eine grössere Rechtssicherheit erreichen. Der Gemeinderat denkt dabei an eine unterschiedliche Behandlung der oberen und der unteren Altstadt. Eine Änderung der betreffenden Bauordnung bedarf jedoch in jedem Fall einer Volksabstimmung.
-
Vermittlung bei Konflikten: Die Stadt baut Strukturen auf, damit Konflikte zwischen Anwohnenden und Klubbetreibern frühzeitig erkannt und angegangen werden können. Die bereits bestehenden Kontakte zwischen Behörden und Klubs haben sich bewährt und werden weitergeführt.
-
Unterstützung für Nachtleben-Start-ups: Die städtischen Behörden unterstützen Interessierte aktiv bei der Suche nach geeigneten Lokalitäten, wenn diese einen neuen Klub oder eine Bar eröffnen möchten.
Runder Tisch zum Nachtleben-Konzept
Weiter hat der Gemeinderat im Rahmen der Arbeiten für das Nachtleben-Konzept beschlossen, noch vor den Sommerferien einen Runden Tisch unter Leitung des Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät mit allen interessierten und involvierten Kreisen einzuberufen.
Dem Gemeinderat ist es wichtig, dass das Konzept breit abgestützt ist, bevor weitere konkrete Schritte in die Wege geleitet werden. Dies ist seiner Ansicht nach nur möglich, wenn die Anliegen aller Betroffenen berücksichtigt werden. Das Ziel des Gemeinderates ist es, das Konzept im Spätsommer vorzulegen.