Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

9. März 2012 | Gemeinderat, Direktionen

1. Nationale Konferenz Jugend und Gewalt: Gewaltprävention als Gemeinschaftsaufgabe

Bund, Kantone, Städte und Gemeinden setzen sich gemeinsam für eine wirksame Gewaltprävention in der Schweiz ein. An der ersten nationalen Konferenz vom 9. März 2012 in Bern wurden der aktuelle Stand der Gewaltprävention in der Schweiz sowie damit verbundene Herausforderungen beleuchtet. Gleichzeitig wurden das Informationsportal www.jugendundgewalt.ch sowie ein nationales Beratungsangebot zur Gewaltprävention lanciert.

An der ersten nationalen Konferenz Jugend und Gewalt nahmen über 300 Verantwortliche und Fachpersonen aus den Bereichen Polizei, Kinderschutz, Familie, Schule und ausserschulische Jugendarbeit sowie aus Wissenschaft und Forschung teil. Im Zentrum der Konferenz standen der Wissensaustausch und das voneinander Lernen. Erstmals konnten sich Fachleute ein umfassendes Bild machen von der grossen Bandbreite an bereits bestehenden Präventionsmassnahmen sowie von Strategien und Konzepten, die in den letzten Jahren auf kantonaler und kommunaler Ebene ausgearbeitet wurden.

Eine grosse Zahl an Aktivitäten garantiert für sich allein jedoch noch nicht deren Wirksamkeit. Deshalb ist es wichtig, dass die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt zum Einsatz kommen. Gemäss Prof. Friedrich Lösel, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Cambridge, ist es für Gewaltprävention nie zu früh und nie zu spät. Präventionsmassnahmen gegen Aggressivität und Gewalt müssen jedoch sorgfältig ausgearbeitet und längerfristig ausgerichtet werden. Zudem müssen sie wissenschaftlich begleitet werden.

Geteilte Zuständigkeiten, gemeinsame Verantwortung
Die erste Konferenz dieser Art wurde gemeinsam vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), dem Kanton und der Stadt Bern durchgeführt. BSV-Vizedirektor Ludwig Gärtner betonte, dass die Zusammenarbeit im Bereich der Gewaltprävention wegweisend sei. Die Rolle des Bundes sieht er in erster Linie in der Unterstützung. Die Durchführung von konkreten Präventionsmassnahmen liege aber bei den Kantonen, Städten und Gemeinden. Der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus führte aus, es gebe keine Patentlösungen, weil Jugendgewalt ein vielschichtiges Phänomen sei. Wichtig sei ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen über alle Staatsebenen hinweg. Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät begrüsste die Initiative des Bundes. Die Städte seien von der Jugendgewalt an den Wochenendnächten direkt betroffen, verfügten aber kaum über die Kompetenzen, um das Problem angehen zu können. Die Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Städten sei daher zentral. Massnahmen müssten auf die örtlichen Probleme und Verhältnisse ausgerichtet werden.

Neben den Präventionsstrategien von Kantonen, Städten und Gemeinden griff die Konferenz aktuelle Themen wie sexuelle Gewalt auf und präsentierte eine breite Palette von Projektbeispielen aus allen Landesteilen: Vorgestellt wurden Möglichkeiten der Familienbegleitung, Projekte im schulischen Bereich zur Förderung von Schulhausklima und Sozialkompetenzen von Kindern und Jugendlichen sowie Präventionsansätze im öffentlichen Raum und im Freizeitbereich. Gerade grössere Städte aber auch der öffentliche Verkehr sind von Vandalismus und Gewaltvorfällen stark betroffen. Verschiedene Akteure sind in diesem Bereich neben der Polizei aktiv. Gewaltprävention ist jedoch auch im Freizeitbereich wichtig: in Vereinen, Jugendverbänden und im Rahmen der Arbeit mit gewaltbereiten Sportfans.

Anlässlich der nationalen Konferenz wurden auch zwei neue Unterstützungsangebote vorgestellt. Mit dem Internetauftritt www.jugendundgewalt.ch steht ein nationales Referenzportal für die Gewaltprävention zur Verfügung. Über dieses Portal werden künftig jeweils auch neue erfolgversprechende Ansätze der Gewaltprävention vorgestellt. Ausserdem erhalten Schulen, Gemeinden oder Kantone Beratung bei der Ausarbeitung von Präventionsmassnahmen oder Interventionskonzepten. Über einen Pool sind bereits bestehende Beratungsstellen, welche über einen breiten Erfahrungshintergrund in den verschiedenen Präventionsbereichen verfügen, zusammengeschlossen.

Informationsdienst der Stadt Bern

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile