Abstimmungsbotschaft verabschiedet
Neues Lohnmodell für die Stadtverwaltung
Seit der Annahme der Initiative «200 000 Franken sind genug» im Jahr 2004 besteht in der Stadt Bern die entsprechende Lohnobergrenze für leitende Angestellte und Gemeinderatsmitglieder. Dies verursacht bei der Suche nach Spezialistinnen und Spezialisten sowie Kaderpersonen je länger je mehr Schwierigkeiten. Im Auftrag des Stadtparlaments hat der Gemeinderat ein neues Lohnmodell erarbeitet, das die Flexibilität bei der Lohnfestsetzung erhöht und die Entschädigungen der Gemeinderatsmitglieder den heutigen Gegebenheiten anpasst. Für die nötigen Reglementsrevisionen hat der Gemeinderat die Ab-stimmungsbotschaft zuhanden des Stadtrats verabschiedet.
Die Stadt Bern steht auf dem
Arbeitsmarkt in Konkurrenz zum Bund, zum Kanton Bern und zu den Arbeitgebenden
der Privatwirtschaft. Die am 8. Februar 2004 durch die Stimmberechtigten
angenommene Initiative «200‘000 Franken sind genug» hat die
Lohnentwicklungsmöglichkeiten für einzelne Spezialistenfunktionen und
Kaderpositionen stark eingeschränkt. Nicht selten können Lohnforderungen von
geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern auf Leitungsstufe nicht erfüllt werden. Der
Stadtrat hat die bestehenden Schwierigkeiten erkannt und im März 2010 eine
Motion der Aufsichtskommission mit deutlichem Mehr überwiesen. Die Motion
verlangt vom Gemeinderat die Vorlage neuer Lohnmodelle.
Lohnmodell liegt vor
Der Gemeinderat hat ein neues
Lohnmodell ausarbeiten lassen. Für die Bestimmung des neuen Höchstlohnes wurden
dabei die aktuellen Löhne der Regierungsratsmitglieder und der Mitarbeitenden
des Kantons Bern als Vergleich herangezogen. Das neue Lohnmodell weist in den
oberen Lohnklassen die nötigen höheren Grenzen auf und ermöglicht besonders
leistungsstarken städtischen Mitarbeitenden aller Stufen höhere Lohnmaxima. Der
jährliche Höchstlohn in der Stadtverwaltung soll neu bei 235‘000 Franken liegen.
Gleichzeitig wird der Minimallohn von 46‘437 auf 47‘500 Franken erhöht. Damit öffnet
sich die Lohnschere (Verhältnis Minimal- zu Maximallohn) nur leicht von heute 1
zu 4,8 auf neu 1 zu 4,95. Für die Einführung des neuen Lohnmodells ist eine
Teilrevision des städtischen Personalreglements nötig.
Letzte Verantwortung – höchster Lohn
Nach Ansicht des Gemeinderats
sollen jene, die letztendlich die politische Verantwortung tragen – also die
Mitglieder der Exekutive – auch den höchsten Lohn erhalten. Dies bedingt eine
Teilrevision des Entschädigungsreglements für den Gemeinderat. Basierend auf
einem Vergleich mit den Löhnen anderer Exekutiven und Stadtpräsidien soll das
Gehalt eines Gemeinderatsmitglieds neu 245‘334 Franken betragen, jenes für das
Stadtpräsidium 255‘357 Franken. Heute verdienen sämtliche Mitglieder des Gemeinderats
224‘594 Franken (200‘000 plus Teuerung).
Moderate finanzielle Auswirkungen
Die
vorgeschlagenen Änderungen bei der Entlöhnung des Personals und der Mitglieder
des Gemeinderats sind längerfristig finanziell tragbar. Im ersten
Umsetzungsjahr 2013 würden totale Mehrkosten von 1,06 Millionen Franken, im
Jahr 2014 von 0,71 Millionen Franken für umstellungsbedingte Anpassungen
ausgelöst. In den Folgejahren ist nur noch mit jährlichen Mehrkosten von 0,23
Millionen Franken zu rechnen.
Volk soll das letzte Wort haben
Der Gemeinderat ist überzeugt, mit den aufgezeigten Massnahmen die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung gewisser Funktionen in der Stadtverwaltung vermindern und die Attraktivität der Stadt Bern als Arbeitgeberin steigern zu können. Die vorgeschlagenen Reglementsrevisionen liegen in der Kompetenz des Stadtrats. Da die heutige Lohndeckelung aber auf einem Volksentscheid basiert, ist der Gemeinderat der Meinung, dass die Stimmberechtigten auch über deren Aufhebung bestimmen sollen. Er hat daher zuhanden des Stadtparlaments eine Abstimmungsbotschaft verabschiedet.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Pressetext vpod (PDF, 202.1 KB) | 07.12.2017 | 202.1 KB |
Referat Alexander Tschäppät (PDF, 28.9 KB) | 07.12.2017 | 28.9 KB |
Referat Barbara Hayoz (PDF, 30.1 KB) | 07.12.2017 | 30.1 KB |
Referat PVSB (PDF, 31.4 KB) | 07.12.2017 | 31.4 KB |
Vortrag des Gemeinderats an den Stadtrat (PDF, 221.0 KB) | 07.12.2017 | 221.0 KB |