Stadt Bern beteiligt sich an kantonalem Sozialinspektorat
Das städtische Sozialinspektorat soll aus der Verwaltung ausgegliedert werden. Die Stadt Bern beteiligt sich an einer kantonalen Lösung für die Sozialinspektion. Dadurch ergeben sich sowohl für die Stadt Bern wie auch für den Kanton Vorteile.
Das städtische Sozialinspektorat
ist im Jahr 2008 geschaffen worden. Es ist dem Sozialamt in der Direktion für
Bildung, Soziales und Sport angegliedert, beschäftigt zwei Mitarbeitende und untersucht
Sozialhilfedossiers, bei welchen ein Missbrauchsverdacht besteht. Nach einer
Versuchsphase in verschiedenen Gemeinden hat der Kanton die rechtlichen
Grundlagen geschaffen, damit Sozialinspektorate definitiv eingeführt werden
können. Die neue kantonale Regelung tritt am 1. Januar 2012 in Kraft und sieht
vor, dass grosse Gemeinden entweder weiterhin eigene Sozialinspektorate führen,
sich an Sozialinspektionsfirmen beteiligen oder Aufträge an private Firmen
vergeben können.
Mitgliedschaft in kantonalem Verein
Weil das städtische Sozialinspekorat
mit einer hohen Erfolgsquote arbeitet und ein wichtiges Abklärungsinstrument
des Sozialdienstes geworden ist, hätte die Stadt Bern aus fachlicher Sicht die
heutige Lösung weiterführen können. Probleme ergaben sich jedoch, weil das städtische
Sozialinspektorat lediglich zwei Mitarbeitende beschäftigt und bei Abwesenheit
oder Krankheit einer Person nur begrenzt einsatzfähig ist. Der Gemeinderat hat
deshalb beschlossen, das städtische Sozialinspektorat in eine grössere, auf den
ganzen Kanton ausgerichtete Organisation einzugliedern. Das führt zu einer betriebswirtschaftlich
zweckmässigen Lösung. Geplant ist, dass sich die Stadt Bern am Verein
Sozialinspektion beteiligt, welcher im Januar 2012 gegründet wird und ab Juni
2012 für alle bernischen Gemeinden Sozialinspektionen durchführen soll. Der
Verein wird direkt durch den Kanton subventioniert. Aus finanzieller Hinsicht sind
die Kosten der Beteiligung an einer kantonalen Lösung für die Stadt Bern etwa gleich
hoch wie die Weiterführung eines eigenen Sozialinspektorats.
Gute Lösung für alle
Der Kanton ist sehr interessiert daran, dass sich die Stadt Bern am kantonalen Projekt beteiligt. Die Abklärungen des kantonalen Sozialamts haben gezeigt, dass die Aufträge der übrigen Gemeinden im Kanton nicht ausreichen würden, um ein kantonales Sozialinspektorat genügend auszulasten, weil das städtische Sozialinspektorat einen grossen Teil der Sozialinspektionen im Kanton Bern durchführt. Dank der Eingliederung des städtischen Sozialinspektorats in eine kantonale Organisation wird eine optimale Betriebsgrösse erreicht. Das Fachwissen der Mitarbeitenden des städtischen Sozialinspektorats soll auch der neuen Organisation zur Verfügung stehen: Der Sozialinspektorin und dem Sozialinspektor der Stadt Bern werden Stellen im Verein Sozialinspektion angeboten.